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Eisrose

Eisrose

Titel: Eisrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martni
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machen? Ihn damit ans Messer liefern, obwohl ich doch überhaupt nicht weiß, was damals geschehen ist? Würdest du deinen Bruder in Misskredit bringen, nur weil er jähzornig ist? Das, was damals passierte, ist mir verdammt nahegegangen. Ich habe nächtelang nicht schlafen können.“
    Ein Schluchzen drang aus ihrer Kehle. André hob ihr Kinn. Ein paar Tränen hingen an den geschwungenen Wimpern ihres unteren Augenlides. Er hatte Lust, ihre Augen zu küssen. „Du hattest Angst, er könnte etwas mit Cathérine Tod zu tun haben, nicht wahr? Wolltest ihn schützen?“, fragte er weich.
    „Ja. Kannst du das wenigstens ein kleines bisschen verstehen?“
    „Das kann ich. Sogar mehr, als du denkst. Kannst du denn auch verstehen, dass ich Cathérines Eltern zuliebe an der Wahrheit interessiert bin? Dass sie es verdient haben, endlich zu erfahren, was wirklich passiert ist?“
    Sie nickte, wischte sich eine Träne fort. „Ich habe Angst davor, dass alles wieder aufgerollt wird und diese furchtbare Zeit von vorn beginnt. Die Verdächtigungen gegen meinen Bruder, die ständigen Befragungen – jeden Tag etwas Neues. Unsere Gäste blieben aus, mein Bruder war nur noch ein Schatten seiner selbst, und auch ich war seelisch und physisch vollkommen erschöpft.“
    „Wie gesagt, ich bin an der Wahrheit interessiert, jedoch werde ich nicht gleich zur Polizei rennen und den Fall neu aufrollen lassen. Mir ist im Moment wichtig, dass du ehrlich zu mir bist. Das bist du doch, oder?“
    „Das bin ich. Ich habe dir alles gesagt, was ich weiß.“
    Valérie erschauerte, als er mit beiden Händen über ihr Gesicht fuhr, zart, sehr, sehr zart. Durch die intensive Befragung, die er ihr hatte angedeihen lassen, spürte sie diese Berührungen, als würde ihre Haut in flüssiges Feuer getaucht, in Feuer, das sie köstlich wärmend durchdrang.
     
     

Kapitel 19
     
    Mit gesenktem Blick stand Leah vor ihm. Das zarte, kurze Kleid umschmeichelte ihre Kurven, die hochhackigen Pumps machten ihre Beine noch schöner und betonten ihre Weiblichkeit. Ihr Anblick raubte Dominik fast den Atem. Ihre Anmut, ihre Hingabe, ihre stolze Haltung, die sie niemals verloren hatte. Eine Frau, die selbstsicher und dominant sein konnte, sich auf sein Geheiß hin jedoch mehr und mehr zu einer perfekten Sklavin entwickelte. Diese Verwandlung erregte ihn fast schmerzhaft.
    „Geht es dir gut?“, fragte er sie leise.
    „Ja“, flüsterte sie zurück, blickte für einen kurzen Moment auf und ertrank in seinen Augen, die so warm und gefühlvoll auf sie niederblickten.
    Er lächelte, als er ihren kurzen Blick spürte.
    Wie es sich für eine gehorsame Sklavin gehörte, nahm Leah auf Kommando ihre Position ein. Sie kniete nieder, die Hände auf dem Rücken verschränkt, das Kreuz gerade gehalten und den Blick gesenkt. Allein diese Haltung ließ ihr Herz höherschlagen, denn sie spürte dabei stets den anerkennenden Blick von Dominik auf sich ruhen, auch wenn sie nicht zu ihm hinaufschauen durfte. Sie wusste, es stellte ihn zufrieden, wenn sie auf seinen Befehl hin in dieser Haltung verharrte, bis er etwas anderes sagte.
    Leise seufzend genoss Leah, dass er sie diesmal nicht in einen der Themenräume des Clubs hatte bringen lassen, nein, er hatte sie in seine Privaträume bestellt.
    Nur mit seiner Jeans bekleidet, schritt er auf sie zu. Leah konnte nicht erwarten, dass das Spiel aus Dominanz und Unterwerfung begann. Viel zu lange stand er nun schon bewegungslos einfach nur da und blickte auf sie hinab. Um das Ganze zu beschleunigen, beschloss sie, ihn ein wenig zu provozieren. Sie blieb nicht in der von ihm gewünschten Haltung, setzte sich auf, hob den Blick, gähnte demonstrativ und sah ihm direkt in die Augen.
    „Habe ich dir erlaubt, mich anzusehen?“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf, ihr Blick sank brav nach unten, ein erwartungsfrohes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Er hatte sich nur darüber beschwert, dass sie ihn angeschaut hatte. Also dachte sie gar nicht daran, ihre Position wieder einzunehmen. Leise kicherte sie in sich hinein, gab erneut ein Gähnen von sich und beschwerte sich: „Mensch, das dauert heute. Willst du, dass ich mich langweile?“
    Würde er sie jetzt bestrafen? Vor Vorfreude zogen sich ihre Nippel zusammen.
    Doch nichts geschah – außer, dass er einmal langsam um sie herumschritt und hinter ihr stehen blieb.
    Hätte Leah in diesem Moment Dominiks warmen, begehrlichen und auch amüsierten Blick wahrgenommen, ihr Herz wäre erfüllt

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