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Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Titel: Eisrosensommer - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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alldem… anderen… nichts gewusst!«
    Kommissar Böhnisch hielt es nicht länger auf seinem Stuhl.
    »Sie haben es nicht wissen wollen, Frau Matussek!«, brüllte er, »und es tut mir in der Seele weh, dass man hierzulande ohne Strafe davonkommt, wenn man andere Menschen – auch noch Jugendliche! – zum Selbstmord überredet!!!«
    Richard und Barbara Canisius waren bereits in aller Herrgottsfrühe im Krankenhaus erschienen, hatten Pia Pyjama, Waschzeug und iPod vorbeigebracht und ihren Nachttisch mit Obst und Zeitschriften überhäuft.
    Als Nele am Nachmittag eintraf, schnappte sie sich gleich am Eingang einen der Rollstühle. Die Genehmigung für ihre Aktion hatte sie sich vorsorglich per Telefon bei der netten Frau Doktor eingeholt.
    »Ihr Chauffeurdienst ist da«, sagte sie mit einer schwungvollen kleinen Verbeugung. Dann lud sie ihre Schwester in den Rollstuhl und karrte sie zu Lennarts Krankenzimmer. Weit war es nicht.
    »Ich hab gelesen, in der Cafeteria gibt’s heute Schweinebraten mit Klößen im Sonderangebot«, erklärte sie trocken und ließ Pia und Lennart allein.
    »Meine Schwester ist Vegetarierin«, kicherte Pia, als Nele draußen war, und Lennart grinste.
    Die anschließende Stille im Raum fühlte sich seltsam an. Plötzlich herrschte zwischen ihnen eine Befangenheit, die es bisher noch nicht gegeben hatte.
    Schließlich griff Lennart zu Humboldts Buch. Es steckte ein Lesezeichen darin und er deutete auf ein Wort, mitten auf der Seite.
    Dann trafen sich ihre Augen, und Pia nahm Lennarts Hand und legte sie an ihre Wange. »Ich dich auch, Len«, flüsterte sie.
    Zwei Tage später wurde Pia entlassen. Ein ganzes Heer von Reportern lauerte bereits am Klinik-Ausgang auf sie. Nicht zu Unrecht vermutete sie eine gezielte Indiskretion des bulligen Boris hinter ihrem Auftauchen. Ihre Eltern hatten sein beherztes Eingreifen mit einem mehr als üppigen Trinkgeld honoriert, und sie gönnte dem jungen Pfleger von Herzen das Rampenlicht, in das er mit seiner Rettungsaktion geraten war. Aber sie selbst hatte keinerlei Ambitionen, den Herrschaften von der Presse Rede und Antwort zu stehen: Sie winkte den Fotografen lediglich freundlich zu und schwang sich in Christians Porsche.
    Christian trat beherzt auf’s Gas. »Nicht, dass sie dir auch noch irgendwelche zweifelhaften Ehrentitel anhängen…«
    »Killer-Barbie« wurde Rebecca im Leipziger Anzeiger genannt und der Reporter scheute nicht vor weiteren Geschmacklosigkeiten zurück: Unter der Überschrift »Gespenstisches Romeo-und-Julia-Komplott!« wurde Therese Matussek zur »Monster-Mutter« erklärt. »Im Glauben an die Unschuld ihrer Tochter trieb die gelernte Altenpflegerin Jonas R. in den Tod!«, hieß es weiter.
    Woher die Zeitung das gestellte »Leichenfoto« hatte, mit dem Rebeccas Mutter Jonas zum Selbstmord überredet hatte, war Pia ein Rätsel.
    »Therese M. war die willenlose Marionette der jugendlichen Psychopathin« stand unter dem Bild.
    »Tz! Als ob es Marionetten mit eigenem Willen gäbe!«, schnaubte Nele.
    »Pleonasmus«, erklärte Christian, »weißer Schimmel.«
    »Egal«, sagte Nele, »jedenfalls gehört schon eine Menge schwärzester Fantasie dazu, sich selbst als Tote fotografieren zu lassen und anschließend die eigene Mutter mit ’nem fix und fertig gebrauten Giftcocktail zu seinem Lover fahren zu lassen, nach der Devise: Schau mal, was du angerichtet hast, und meinst du nicht, es wär unter diesen Umständen angebracht, dich ebenfalls…«
    »Jetzt kapier ich!«, unterbrach sie Pia.
    »Ja, genau!«, versetzte Nele. »Die Alte ist genauso krank im Kopf wie ihre Tochter!«
    »Nein, das mein ich nicht! Hier!«, aufgeregt tippte Pia auf das Zeitungsfoto. »Diese scheußliche Designer-Thermoskanne! Die kenn ich doch zur Genüge! Aus Rebeccas Küche! Und dann hab ich sie auf dem Pressefoto gesehen. Auf dem Tisch in dieser Jagdhütte! Oh, verdammt, warum bin ich bloß nicht drauf gekommen, woher…«
    »Mach dir deswegen keine Vorwürfe, Pia«, brummte Christian. »Als das Bild in der Zeitung erschien, war Jonas schon tot.«
    Die kleinen Bäumchen auf dem ehemaligen Ehrenhain begannen bereits, ihre Blätter zu verlieren, als Pia, eine Rose in der Hand, zum ersten Mal das Urnengrab besuchte. Ein schlichter Stein, schwarzer Granit: Jonas Romeike. Dazu zwei Jahreszahlen.
    Es geht nicht um Verzeihen, dachte Pia, als sie die Rose auf dem kleinen Stückchen Erde davor niederlegte, es geht um Verstehen.
    Jonas hatte Rebecca das Signal gegeben, die

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