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Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Titel: Eisrosensommer - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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– wie sie es nannte – »wunderbare Idee«, um Pias Absichten zu durchkreuzen und die Stunde doch noch stattfinden zu lassen.
    »Becky…« – sie nannte ihre Tochter Becky statt Rebecca – »…Becky kann dir doch einfach auf halbem Weg entgegenkommen. Oder noch besser: Ihr trefft euch im Bretschneider-Park! Bei den Steinbären! Unregelmäßige Verben kann man auch auf der grünen Wiese pauken!«
    »Aber, Frau Matussek, ich… «
    »Ich bring Becky mit dem Auto zum Coppiplatz! In zehn Minuten ist sie da! Dann musst du jetzt nicht erst umständlich zu uns rauskommen, und anschließend bist du ja vom Park aus in ein paar Minuten zu Hause! Einverstanden?«
    »Ja, aber…«
    Doch Therese Matussek hatte bereits aufgelegt.
    Jedes Mal dasselbe, dachte Pia und ärgerte sich über sich selbst. Das Schlimmste war, dass Rebeccas Mutter sie zu allem Überfluss auch noch als eine Art beste Freundin ihrer Tochter betrachtete.
    Wahrscheinlich, weil Rebecca-Becky keine anderen Freunde hat!
    Pia selbst hatte zwar, nachdem ihre Freundin Amelie zum Schuljahrswechsel nach München gezogen war, noch niemanden gefunden, der Amelies Platz hätte einnehmen können, aber in Rebeccas Fall lagen die Dinge eindeutig anders: mit ihr wollte niemand näher zu tun haben.
    Verwunderlich war das nicht, denn ihre abgedrehte Mutter hielt sich selbst für eine Auserwählte und ihre Tochter für eine Art intergalaktisches Zauberwesen: »Becky ist ein Perlen-Kind! Ihre Aura ist irisierend weiß, wie eine Perle, verstehst du, Pia?«
    Natürlich hatte Pia rein gar nichts verstanden, aber Therese Matussek schien das nicht zu stören. Ihre Erklärung für das Becky-Phänomen klang genauso wenig plausibel: »Perlen-Kinder sind im Grunde nicht von dieser Welt; sie haben sich freiwillig inkarniert, als kosmische Wegbereiter einer neuen menschlichen Evolution.«
    Dass das perlweiß irisierende Wunderkind neben Latein auch noch in einer ganzen Reihe anderer Fächer schwächelte und die Versetzung bereits zum zweiten Mal auf der Kippe stand, betrachtete Therese Matussek nicht etwa als Widerspruch, sondern geradezu als Beweis für die überirdische Mission ihrer Tochter.
    Missmutig machte Pia sich auf den Weg zum verabredeten – oder besser vorgeschriebenen – Treffpunkt. Rebeccas Mutter und ihre überkandidelten Ansichten waren ihr von Herzen zuwider. Am meisten jedoch hasste sie Therese Matusseks Fähigkeit, andere Leute nach Herzenslust zu manipulieren.
    Das ist das letzte Mal, dass ich mir das gefallen lasse!
    »Hallo… ähm… sorry… Bist du das?«
    Pia reagierte nicht. Sie kam nicht mal auf die Idee, dass sie gemeint war.
    »Wie war noch mal dein Name? Pia? Richtig?«
    Einen Moment lang blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Nee, das glaub ich jetzt nicht…
    Doch, da stand er wirklich: Jonas Romeike, mit verwegen verwuschelten rabenschwarzen Locken und Augen, bei deren Blau jeder Hollywoodstar vor Neid erblassen würde.
    »Jonas?! Wie kommst du denn hierher?«
    Jonas machte eine vage Handbewegung. »Ich wohn’ am Nordplatz.«
    »Nee, echt? Das ist ja fast bei mir um die Ecke!«
    Pia war sich bewusst, dass das eine Spur zu euphorisch klang. Langsam, Pia! Dass er bei dir um die Ecke wohnt, ist ja nun wirklich kein Grund, gleich vor Begeisterung auszuflippen!
    »Gehst du nach Hause, oder…?«
    »Nee, ich treff hier erst noch ’ne Nachhilfeschülerin von mir.«
    »Hier? Im Park?«
    Pia nickte. »Unregelmäßige Verben. Latein.«
    »Wow.« Jonas ging, sein Mofa schiebend, neben Pia her. Offenbar betrachtete er es als selbstverständlich, sie zu ihrem Treffpunkt zu begleiten. Bis sie bei den Steinbären ankamen, sprach keiner von beiden ein Wort.
    »Hier?«
    »Ja.« Lange Pause. »Rebecca müsste gleich hier sein.«
    Pia stellte fest, dass bei einem der drei Steinbären die Schnauze abgebrochen war. Sein Kopf bestand nur noch aus Augen und Ohren.
    Genauso komm ich mir auch vor!
    Sonst war sie doch nicht auf den Mund gefallen! Aber hier, ganz harmlos, mitten im Park zwischen sonnenbadenden Erwachsenen und spielenden Kindern fiel ihr beim besten Willen nicht einmal der simpelste Smalltalk ein.
    Jonas stellte sein Mofa ab, verschränkte die Arme vor der Brust und zeichnete mit dem Stiefelabsatz einen Halbkreis in die staubige Wegdecke. »Was machst ’n du morgen Abend?«
    »Ich? Wieso?«
    ’ne blödere Reaktion gibt’s ja wohl echt nicht!
    Pia hätte sich ohrfeigen können! »Ich… ähm… Wir…« stotterte sie. »Ich hab Probe. Statisterie.

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