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Eiszeit

Eiszeit

Titel: Eiszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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BEGINNT:
    IHR GESUCH WIRD VON ADMIRALITÄT GEPRÜFT STOP
    BEDINGTE ERLAUBNIS GEWÄHRT STOP
    NEHMEN SIE NOTWENDIGE KURSÄNDERUNGEN VOR STOP
     BESTÄTIGUNG ODER STREICHUNG DER ERLAUBNIS ERHALTEN SIE UM 17:00 UHR IHRER ZEIT STOP

    Nachdem er einen Augenblick lang an seiner Unterlippe genagt hatte, richtete Schukow seinen eindringlichen Blick auf Gorow. »Was ist das?« fragte er.
    Gorow sprach leise, versuchte aber wegen der Besatzungsmitglieder, die sie vielleicht beobachteten, nicht geheimnistuerisch zu wirken. »Was das ist? Das sehen Sie doch wohl selbst, Emil. Eine Fälschung.«
    Der Erste Offizier wußte nicht, was er sagen sollte.
    Gorow beugte sich zu ihm vor. »Sie ist zu ihrem Schutz.«
    »Zu meinem Schutz?«
    Gorow zog dem Ersten Offizier den Papierausdruck aus den Händen, faltete ihn wieder sorgfältig zusammen und steckte ihn in seine Hemdtasche. »Wir werden einen Kurs ausarbeiten und sofort zu diesem Eisberg aufbrechen.« Er klopfte auf den Kartentisch zwischen ihnen. »Wir werden diese Edgeway-Wissenschaftler und Brian Dougherty retten.«
    »Sie haben noch keine Erlaubnis vom Ministerium. Eine Fälschung wird auf keinen Fall...«
    »Braucht man eine Erlaubnis, um Menschenleben zu retten?«
    »Bitte, Herr Kapitän. Sie wissen, was ich meine.«
    »Sobald wir Fahrt aufnehmen, werde ich Ihnen die gefälschte Nachricht geben, die Sie gerade gelesen haben. Sie können sie behalten, zu Ihrem Schutz, falls es je eine Untersuchung geben sollte.«
    »Aber ich habe die echte Mitteilung gesehen.«
    »Streiten Sie es ab.«
    »Das wird vielleicht nicht so einfach sein.«
    »Ich weiß als einziger an Bord dieses Schiffes, daß Sie sie gesehen haben«, sagte er. »Ich werde vor jedem Richter eines Kriegsgerichtes aussagen, daß ich Ihnen die Fälschung und sonst nichts gezeigt habe.«
    »Aber falls ich je verhört werden sollte, wird man vielleicht Drogen einsetzen. Außerdem gefällt es mir einfach nicht, gegen Befehle zu verstoßen, wenn ...«
    »So oder so werden Sie gegen Befehle verstoßen müssen. Gegen die ihren oder gegen die meinen. Jetzt hören Sie mir mal zu, Emil. Wir tun das Richtige. Wir tun das, was wir tun sollten. Und ich werde Sie schützen. Sie wissen hoffentlich, daß ich ein Mann bin, der zu seinem Wort steht?«
    »Daran habe ich keinen Zweifel«, sagte Schukow sofort und unterbrach endlich den Blickkontakt, als wäre ihm der Gedanke peinlich, er habe in dieser Hinsicht je an seinem Kapitän gezweifelt.
    »Also, Emil?« Als der Erste Offizier schwieg, fuhr Gorow leise, aber energisch fort: »Das ist Zeitverschwendung, Leutnant. Wenn wir ihnen helfen wollen, dürfen wir um Gottes willen nicht damit warten, bis sie tot sind.«
    Schukow nahm seine Brille ab. Er schloß die Augen und drückte die Fingerspitzen auf die Lider. »Seit wann diene ich jetzt unter Ihnen?«
    »Seit sieben Jahren.«
    »Es hat gespannte Augenblicke gegeben«, sagte Schukow.
    Wie diesen, dachte Gorow.
    Schukow nahm die Hände vom Gesicht, öffnete die Augen aber noch nicht. »Zum Beispiel, als die norwegische Korvette uns im Fjord von Oslo erwischte und eine Wasserbombe auf uns warf.«
    »In der Tat.«
    »Oder dieses Katz-und-Maus-Spiel mit dem amerikanischen U-Boot vor der Küste von Massachusetts.«
    »Wir haben sie zum Narren gehalten, nicht wahr?« sagte Gorow. »Wir waren eine gute Mannschaft.«
    »Nicht einmal habe ich Sie in Panik gesehen oder gehört, daß Sie Befehle gaben, die ich für unangemessen hielt.«
    »Danke, Emil.«
    »Bis jetzt.«
    »Jetzt auch nicht.«
    Schukow öffnete die Augen. »Mit allem gebührenden Respekt, Herr Kapitän, das sieht Ihnen gar nicht ähnlich. Es ist leichtsinnig.«
    »Ich bin anderer Meinung. Es ist nicht leichtsinnig. Keineswegs. Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, bin ich der Überzeugung, daß die Admiralität meine Rettungsmission genehmigen wird.«
    »Warum warten wir dann nicht die Nachricht um siebzehn Uhr ab?«
    »Wir dürfen keine Zeit verschwenden. Das bürokratische Tempo des Ministeriums genügt in diesem Fall nicht. Wir müssen diesen Eisberg erreichen, bevor allzu viele Stunden verstrichen sind. Sobald wir ihn gefunden haben, werden wir viel Zeit brauchen, nur um diese Leute vom Eis und an Bord zu holen.«
    Schukow sah auf seine Uhr. »Es ist zwanzig Minuten nach vier. Wir müßten nur noch vierzig Minuten warten, um zu hören, welche Entscheidung die Admiralität getroffen hat.«
    »Aber bei einer Rettungsaktion wie dieser könnten diese vierzig Minuten den Unterschied

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