Ekstase - Verbotene Träume: Ein erotischer Roman (German Edition)
zurück.« Sie klimperte mit den Wimpern.
»Ich liebe diese Stimmlage«, schwärmte Carla. »Kannst du das durchhalten, ohne in deine eigene Stimmlage zurückzufallen?«
Wieder senkte Fran die Stimme und hauchte: »Ich werde versuchen, mir anzugewöhnen, immer so zu sprechen. Falls ich mal aus der Rolle fallen sollte, sag mir Bescheid.«
»Du weißt, dass zu diesem Puzzle noch ein Teil fehlt: Du musst wie Nicki aussehen.«
»Aber es weiß doch niemand, wie sie aussieht«, versetzte Fran ein bisschen verwirrt.
»Ich weiß das, aber sie würde etwas …« Carla rutschte beklommen auf ihrem Platz hin und her.
»Okay, ich verstehe.« Unwillkürlich zog Fran ihr Zopfband fester. »Ich brauche ein neues Gesicht und so.«
»Dein Gesicht ist entzückend. Du brauchst nur ein bisschen Hilfe dabei, die positiven Seiten hervorzuheben und die etwas weniger positiven ein wenig zu kaschieren.« Carla musterte Fran genauer, legte dann die Hand unter Frans Kinn und drehte ihren Kopf nach links und rechts. »Tolle Augen. Wir müssen dein Kinn optisch etwas nach vorn holen. Gute Wangenknochen, aber du musst die Schatten unter deinen Augen abdecken. Und der richtig aufgetragene Lippenstift lässt deinen Mund ein bisschen größer wirken. Ich habe ein paar Make-up-Kurse belegt, und ich kann dir da mit Sicherheit weiterhelfen. Aber wir müssen mit dir zu einem wirklich guten Hairstylisten. Irgendwelche Einwände dagegen, aufs Ganze zu gehen?«
Fran seufzte und zupfte an ihrem Pferdeschwanz. »Ich denke, nicht.«
»Braves Mädchen. Und ich habe genau den richtigen Mann für den Job.«
»Meinst du echt, dass man aus mir etwas machen kann?«
»Ich erinnere mich daran, dass ich fast dasselbe zu Ronnie gesagt habe, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Ich habe mich selbst immer als ›mittelbraun und durchschnittlich, durchschnittlich, durchschnittlich‹ gesehen.«
Fran sah in Carlas Gesicht und betrachtete ihr perfekt geschnittenes und gestyltes kastanienbraunes Haar. »Aber du bist umwerfend. Ich dagegen? Ich sehe mich selbst als farblos und zu kurz geraten.«
»Ohne Make-up und ein wenig Hilfe bei meiner Haarfarbe«, sagte Carla und fuhr sich mit gespreizten Fingern durch ihren rötlich braunen Bob, »wäre ich noch immer mittelbraun und durchschnittlich.« Carla beugte sich vor und sah Fran an. »Wenn es um dein Aussehen geht, hängt auch vieles von deiner Einstellung ab. Wenn du dich für mausgrau hältst, siehst du auch mausgrau aus. Wenn du dich für umwerfend hältst, wirst du auch umwerfend sein. Übrigens ›umwerfend‹ – das ist ein Wort, das Nicki gern benutzt. Möglicherweise sehr oft.«
Carla warf einen Blick auf ihre Uhr. »Es ist schon fast elf, und ich muss mal telefonieren. Es kann eine Weile dauern.«
Fran holte tief Luft. Gab es einen besseren Zeitpunkt, um mit ihrem Unterricht zu beginnen? »Eileen hat mir erzählt, dass es ein Kunde ist.«
»Es ist ein befreundeter Autor, und er behauptet, dass ich seine Inspiration wäre. Wenn er beim Schreiben in eine Sackgasse gerät, hinterlässt er eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter, und ich rufe ihn dann zur vereinbarten Zeit an. Er sagt immer, ich würde ihn auf mehr als nur eine Art in Wallung bringen.«
Die beiden Frauen lachten.
»Er hat mir am Freitag auf den AB gesprochen und mich gebeten, ihn heute um elf anzurufen«, fuhr Carla fort.
»Schreibt er erotische Geschichten? Vielleicht kenne ich seinen Namen.«
»Er schreibt Horrorgeschichten. Sehr blutige Storys. Ich weiß nicht, warum er einen unanständigen Telefonanruf braucht, aber er meint, dass er dadurch das Leben feiert, wenn er beim Schreiben zu nah am Thema Tod ist.«
»Hat er schon Bücher veröffentlicht?«
»Wenn du seinen Namen wissen willst, muss ich dich leider enttäuschen. Den verrate ich dir nicht. Ohne die Zustimmung meiner Freunde gebe ich keine Namen preis.«
»Tut mir leid. Natürlich nicht. Ich habe nicht nachgedacht. Also, was wirst du sagen?«
Carla legte ihre Hand auf Frans Arm. »Warum hörst du nicht zu?«, schlug sie vor. »Mir macht es nichts aus, und er wird es nicht erfahren. Und wenn ich es ihm sagen würde, würde er es vermutlich heiß finden.«
»Nein. Das kann ich nicht.« Obwohl sie es wollte.
»Sicher kannst du das. Nicki würde es bestimmt tun. Es kann deine erste Lektion in Sachen freien Denkens sein.«
Voller Zweifel saß Fran auf der Couch und schwieg.
Carla zog ihr Handy aus ihrer Handtasche, sah auf die Uhr und wählte eine Nummer. Es
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