El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
diesem Bodybuilder zu liegen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis eine zweite Chance für seinen Gegner zur Sprache kam.
Alejandro musste etwas unternehmen, so konnte das nicht weitergehen. Kevin war in seinen Gedanken und wollte dort nicht mehr weg. Egal, welchen anderen Mann er sich ansah, keiner wollte ihm gefallen oder ließ körperliches Verlangen in ihm aufkeimen. Er brauchte Kevin und das, obwohl er gerade Mal ein paar Tage mit ihm verbracht hatte.
Doch zuerst musste er sich um Barenz kümmern.
Diesmal war Alejandro nach Köln geflogen. Dominik Müller erwartete ihn bereits in der Hotelhalle. Gemeinsam fuhren sie zum gegnerischen Anwalt, um beide bezüglich der Versäumnisse zu befragen. Im Büro fanden sie einen beschämten Matthias Barenz vor und den zornigen Rechtsanwalt Lukas Peterson.
Nach einer höflichen Begrüßung wandte sich Peterson direkt an die Gäste. „Mein Mandant hat mir vor ein paar Tagen mitgeteilt, dass er drei der vier Vertragsbedingungen nicht eingehalten hat. Allerdings verspricht Mr. Barenz sich zukünftig an alle Bedingungen zu halten, wenn Sie den Vertrag aufrechterhalten.“
„Warum sollte ich das tun? Der Vertrag hätte ihn aus allen Schwierigkeiten herausgeholt. Und was macht Mr. Barenz? Er hält sich nicht an die Spielregeln.“ Alejandro war wütend. Egal, was Barenz ihm versprach, er würde sein Wort nicht halten. Kein Süchtiger kam ohne fremde Hilfe zurecht. Leider musste er feststellen, dass die in den Fachlektüren beschriebenen Verhaltensmuster auch bei diesem Mann zutrafen. Wirf einen Süchtigen ins kalte Wasser und er wird um sein Überleben kämpfen, hilf ihm und bestätige ihn in seinem Handeln, und er wird rückfällig. Dann eben das kalte Wasser! Was Kevin aber wieder in Gefahr brachte, wenn Matthias ihm zu nahe kam.
„Was mein Mandant damit sagen möchte: Welche Sicherheiten haben wir, dass Mr. Barenz sich in Zukunft an die Abmachungen hält? Meiner Meinung nach keine Einzige. Eine Vertragsverlängerung …“, eröffnete Dominik die Diskussionsrunde der rechtlichen Beistände.
Barenz saß teilnahmslos auf seinem Stuhl, wozu ihm sein Anwalt wahrscheinlich auch geraten hat. Alejandro ließ Matthias nicht aus den Augen. Was fand Kevin nur an dem Muskelpaket? Oder wusste er nichts von den Machenschaften seines Ex-Freundes?
Die Anwälte diskutierten unbeirrt weiter, ohne dass Barenz den Blick von seinen Händen nahm oder sich rührte. Diese Teilnahmslosigkeit regte Alejandro immer mehr auf. Barenz hatte Mist gebaut und andere durften dafür ihren Kopf hinhalten und sich für ihn einsetzen, von seiner Seite kam nicht das Geringste.
„Verzeihen Sie meine Unterbrechung, Mr. Peterson“, platzte Alejandro in das Gespräch der Anwälte hinein. „Ich denke, wir haben genug geredet. Der Vertrag wurde wiederholt nicht eingehalten und ist somit unwirksam geworden. Der ausstehende Betrag ist daher in einer Summe innerhalb eines Monats fällig. Sollte Ihr Mandant nicht zahlen, werden rechtliche Schritte eingeleitet werden. Guten Tag die Herren.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, standen Alejandro und Dominik auf und verließen das Büro.
Etwa eine Stunde später meldete die Rezeption einen Gast an, der um ein Gespräch mit ihm bat. Der Gast war kein anderer als Matthias Barenz.
„Bringen Sie ihn rauf“, war die kurze Anweisung an die Angestellte.
Wenige Minuten später klopfte es an der Tür und ein Page brachte Barenz herein.
„Was wollen Sie?“, fragte Alejandro von seinem Schreibtisch aus. Er sah nicht ein, weshalb er aufstehen und Barenz begrüßen sollte. Der Mann war weit unter seiner Würde.
„Ich wollte mit Ihnen unter vier Augen sprechen.“ Die Erscheinung des Hünen trog, was die Festigkeit der Stimme anbelangte. Es war fast ein Flehen, keine Bitte.
Alejandro legte den Stift beiseite und sah ihn an. Dann deutete er auf die Couch und stand auf. „Weiß Ihr Anwalt, dass Sie hier sind?“
„Nein.“
„Ich werde nicht mit Ihnen über den Vertrag verhandeln.“
„Ich weiß.“
Alejandro setzte sich in den Sessel gegenüber von Barenz. „Und warum sind Sie dann zu mir gekommen?“
Matthias schluckte. Es musste sein, ihm fiel kein anderer Ausweg mehr ein. Soviel hing davon ab, sein Job, seine Zukunft und Kevin. Er hatte aus der Art, wie Escorial ihn während der Gespräche mit den Anwälten ansah, geschlossen, dass dieser auf Männer stand, was durch eine wütende Äußerung seines Anwalts bestätigt worden war. Matthias versagte
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