El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
fast die Stimme. „Ich hatte gehofft, wir könnten uns anderweitig einigen, was die Bezahlung angeht.“
„Ich höre.“ Alejandro saß in seinem Sessel, die Beine übereinandergeschlagen und seine Arme auf den dicken Lehnen abgelegt. Seine Finger spielten mit der Naht. Keine Frage, er beherrschte die Situation.
Der Anblick und die Kälte in Alejandros Stimme ließen Matthias kurz zögern. „Wenn ich … wenn ich einen Teil der Schulden auf andere Weise abtragen könnte.“
Alejandro glaubte nicht recht zu hören. „Wie?“, fragte er hart.
Matthias versteifte sich. Wie sollte er seine Absichten in Worte fassen? Es war nicht das erste Mal, dass er auf diesen Ausweg zurückgriff, aber es war das erste Mal, dass er es nicht anonym halten konnte. Und noch nie war er dabei an einen so gefühlskalten Geschäftsmann wie Rodriguez Escorial geraten.
„In Naturalien“, lautete die leise, aber deutliche Antwort.
Alejandros Finger vergaßen für einen Augenblick die Naht an den Lehnen. Äußerlich gefasst sah er Barenz in die Augen, innerlich kochte er vor Wut. Dieser Widerling bot sich ihm tatsächlich an. Wie tief konnte ein Mensch nur sinken?
„Und woher wollen Sie wissen, dass ich eine Bezahlung in Naturalien annehmen würde?“
„Ich hoffe es einfach.“ Matthias fühlte sich in Alejandros Gegenwart immer unwohler.
„Sehe ich so aus, als hätte ich es nötig, mich auf diese Weise zu vergnügen?“
„Nein. Aber ich kann Ihnen sonst nichts anderes anbieten.“
Das entsprach aus seiner Sicht der Wahrheit, und Alejandro wusste das. Ein Mensch musste schon verzweifelt sein, wenn er sich selbst derart erniedrigte. Aber wie weit würde Barenz gehen? Seine Anwälte würden ihn, Alejandro, aus ihren Büros werfen für das, was er jetzt tat.
„Sie haben etwas, was ich will.“
„Und was soll das sein?“, kam die hoffnungsvolle Frage.
„Kevin Bachmann“, sprach Alejandro es aus und sah sein Gegenüber zusammenzucken. „Überreden Sie ihn für vier Monate mein Begleiter zu sein. Wenn er einwilligt und diese Zeit bei mir verbringt, werde ich Ihre Schulden mir gegenüber als beglichen ansehen.“ Jetzt war es raus. Nun konnte er nur noch abwarten, wie Barenz sich verhalten würde. Egal wem der Mann von dieser Unterhaltung erzählen würde, niemand würde ihm glauben. Also hatte Alejandro nichts zu verlieren.
Matthias traute seinen Ohren nicht. Kevin, seinen Kevin sollte er opfern, um finanziell und beruflich frei zu sein? Und dann? Kevin wäre danach bestimmt für immer für ihn verloren. Oder würde er es verstehen? Er saß verdammt tief in der Scheiße. Wut keimte ihn Matthias auf, erst spielte sich dieser Rodriguez Escorial als rettender Engel auf, nur um ihm dann den Todesstoß in die Hölle zu verpassen. Wenn er aber keinen anderen Ausweg fand, würde erst sein Konto dicht sein und später käme unweigerlich eine Anzeige, die ein Disziplinarverfahren gegen ihn bedeuten würde und noch andere unschöne Dinge ans Tageslicht brachten. Aber ihm fiel kein anderer Ausweg ein. Kevin war seine letzte Rettung. Er musste mit ihm reden, vielleicht würde er helfen.
Alejandro betrachtete Barenz‘ Gesicht, dessen Farbe von aschfahl bis purpurrot und zurück zu blass alle Schattierungen durchlief. Bereits seit einigen Minuten herrschte Stille, doch Alejandro kam die Zeit wie Stunden vor. War Barenz bereit andere für sich bluten zu lassen? Wenn der Mann nur ein bisschen Selbstachtung hatte, würde er den Vertrag neu aufsetzen lassen, wenn nicht, dann musste Barenz bluten.
„Ich werde versuchen mit ihm zu reden, aber die Entscheidung liegt letztlich bei Kevin“, bot Matthias mit unerwartet fester Stimme Kevin ‚zum Erwerb‘ an.
Alejandro konnte es nicht fassen, dieser Mistkerl wagte es tatsächlich. „Sie haben einen Monat, um mir entweder das Geld oder Kevin zu bringen. Und jetzt verschwinden Sie.“ Die Verachtung in seinen Worten schien Barenz nicht einmal wahrzunehmen, denn er erhob sich und hielt ihm zum Abschied die Hand entgegen. Als Alejandro jedoch keine Anstalten machte, sie zu ergreifen, verließ er wortlos die Suite, in der ein aufgebrachter Spanier zurückblieb.
- 7 -
Noch am selben Abend fuhr Matthias mit seinem Wagen zu Kevins Wohnung, und sein ehemaliger Lebensgefährte ließ ihn nach kurzem Zögern herein. Die Wohnung duftete nach Zimt und Bratapfel, Kevins bevorzugte Teesorten an kalten Abenden in der Winterzeit. In wenigen Tagen war Weihnachten.
Matthias fiel auf, wie gut Kevin
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