El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
aussah. Sein Freund besaß trotz des Winters eine leichte Bräune und sein Körper war schlank und fest. Kevin war durchtrainiert, wobei der Eindruck durch die schwarze, an den Beinen gerade geschnittene Trainingshose und der sportlichen hellblauen Jacke verstärkt wurde. Aber darauf hatte er jetzt keine Ansprüche mehr. Vielmehr sah er sich nun gezwungen, Kevin seine Taten zu erklären.
Ein langer Abend kündigte sich an.
Wortlos stellte Kevin eine Tasse vor ihn auf dem Küchentisch ab und schenkte ihm ein.
„Wie geht es dir?“, erkundigte sich Matthias vorsichtig.
„Du hast gesagt, du musst unbedingt mit mir reden. Also sag mir, was du zu sagen hast und dann geh bitte wieder“, reagierte Kevin angespannt.
Matthias nickte. „Ich bin hier, weil ich dir sagen wollte, wie sehr ich dich vermisse.“
Kevin nahm die Zuckerdose aus dem Schrank und setzte sich ihm stumm gegenüber.
„Seitdem du nicht mehr da bist, läuft irgendwie alles aus dem Ruder. Du kannst dir nicht vorstellen in welchen Abgrund mich die Trennung gestürzt hat.“
„Die Trennung hast du selbst verschuldet“, sagte Kevin ruhig.
„Ich weiß“, meinte Matthias bedauernd. „Aber ich brauche dich.“
„Ich kann nicht.“
„Als du weg warst, habe ich versucht mich abzulenken. Leider auf die falsche Art“, begann Matthias leise. „Weißt du, wenn ich in Gesellschaft war, dann ging es mir besser. Also habe ich gespielt.“
Schweigend sah Kevin ihn an, so als warte er auf die Fortführung seiner Geschichte. Und so redete Matthias weiter. „Ich dachte, ich hätte alles unter Kontrolle. Nur war das ein Irrtum. Irgendwann waren die Schulden so hoch, dass ich nicht mehr weiter wusste. Aber ich hatte Glück! Jemand bot mir einen Vertrag an, mit dem ich alles zurückzahlen konnte.“
„Einen Vertrag!“, hakte Kevin skeptisch nach.
„Ja. Es waren zwar ein paar Bedingungen daran geknüpft, aber ich dachte, ich schaffe das. Ich sollte monatliche Raten zahlen und mir psychologische Hilfe holen.“ Matthias Stimme wurde immer leiser. Beschämt senkte er den Blick. „Einen Monat habe ich durchgehalten. Länger ging es einfach nicht.“
Unruhig wand Kevin sich auf seinem Stuhl. Was würde da wohl noch kommen? Matthias machte nicht den Anschein, dass dies das Ende der Geschichte war.
„Der Mann, der mir diesen Vertrag angeboten hatte, verlangt jetzt natürlich sein Geld zurück. Doch ich habe keins, was ich ihm geben könnte. Also habe ich mich heute Nachmittag mit ihm getroffen. Ich weiß auch nicht wieso, irgendwie hoffte ich, mich auf andere Weise mit ihm einigen zu können.“
„Auf andere Weise als zu bezahlen? Wie?“, fragte Kevin wenig begeistert.
„Das willst du nicht wissen“, versuchte Matthias wenigstens um diesen Teil der Wahrheit herum zu kommen. Doch sah er, wie Kevins Lippen schmal wurden. „Auf jeden Fall hat der Mann mir ein Angebot gemacht. Und dieses Angebot betrifft dich.“
„Wie bitte?“ Kevin wurde immer unwohler. Irgendetwas stimmte hier nicht. Und sein Gefühl sagte ihm, dass ihm nicht gefallen würde, was Matthias ihm noch zu sagen hatte.
„Kevin“, flüsterte Matthias nervös. Unfähig länger still zu sitzen, begann er seine Finger zu kneten. „Bitte hör mich erst an, bevor du mich rauswirfst, ja?“
„Was soll ich mir anhören?“
Matthias schluckte mühsam. „Er will dich“, kam es rau aus ihm heraus. „Er sagte, wenn du dich bereit erklärst, vier Monate lang sein Gefährte zu sein, dann seien meine Schulden beglichen.“
Mit großen Augen sah Kevin ihn an. Was hatte Matthias da gerade gesagt? Normalerweise würde Kevin eine solche Geschichte niemals glauben. Nur so wie Matthias sie erzählte, so verzweifelt und beinahe flehend, war er sich nicht sicher, ob nicht doch ein kleines Körnchen Wahrheit darin lag. Aber Matthias hatte in der Vergangenheit auch bewiesen, wie gut er ihn zum Narren halten konnte.
„Ich glaube dir kein Wort“, lautet daher seine Antwort.
„Aber es ist die Wahrheit, Kevin“, beteuerte dieser.
„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dir das abkaufe. Für wie einfältig hältst du mich eigentlich?“, griff Kevin ihn an. „Du kommst hierher, behauptest, es sei wichtig und tischst mir dann solche Lügen auf. Matthias, was soll das?“
„Glaub mir, das ist keine Lüge. Ich kann es dir sogar beweisen!“
„Ach ja?“
„Ich habe seine Nummer. Wenn du mir nicht glaubst, dann vielleicht ihm.“
„Und wieso sollte ich einem Fremden mehr Glauben
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