El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
unterliegen diesbezüglich der Schweigepflicht und können bei Nichteinhaltung für mögliche Schäden in Haftung genommen werden “, zählte Feistheim auf. Dann herrschte für eine geraume Zeit Schweigen.
Was sollte das? Was hatte Rodriguez Escorial von einem solchen Vertrag über eine zinslose Rückzahlung? Es musste einen Haken geben, welcher normale Mensch wartete 30 Jahre auf das ihm zustehende Geld? Und wieso sollte er noch eine Therapie machen? Der erste Versuch mit der Selbsthilfegruppe war nicht einmal erfolgreich gewesen. Warum spielte sich Rodriguez Escorial als Samariter auf?
„Und wo ist der Haken?“
„Wenn Sie mir nicht trauen, können Sie den Vertrag gerne mitnehmen und von einem Anwalt Ihrer Wahl durchsehen lassen. Dazu dürften vierzehn Tage ausreichend sein“, antwortete Alejandro. Es war egal, ob Barenz den Vertrag heute oder in zwei Wochen unterschrieb, der Mann würde keinen Besseren von einem Dritten bekommen und ein Insolvenzverfahren würde allein schon wegen seiner Spielsucht nicht eröffnet werden können. Wenn der Mensch klug war, würde er die Bedingungen akzeptieren und sein Leben wieder in geordnete Bahnen bringen. Allerdings fragte sich Alejandro, ob der studierte Mann vor ihm überhaupt so clever war, bisher verhielt er sich leider nicht so.
„Ich würde mir den Vertrag gerne in Ruhe durchlesen, ehe ich mich entscheide“, sagte Matthias und nahm die ihm von der Sekretärin gebrachten Unterlagen.
Hoffentlich machst du das diesmal auch und unterschreibst ihn nicht blind wie beim letzten Mal , dachte Alejandro.
„Das ist Ihr gutes Recht. Informieren Sie uns bitte über Ihre Entscheidung. Wenn Sie den Vertrag unterschreiben möchten, bitte ich Sie, das in meiner Kanzlei zu tun. Mr. Rodriguez Escorial hatte darum gebeten, dass die Verträge in unserer Gegenwart unterzeichnet werden. Sollten Sie Ihrerseits einen Anwalt zugegen haben wollen, bringen Sie ihn bitte mit“, beendete Steinmetz das Gespräch. „Meine Sekretärin wird Ihnen den Weg zu den Aufzügen zeigen. Auf Wiedersehen, Herr Barenz.“
Matthias stand auf und war bereits an der Tür angelangt, als er sich noch einmal zu Alejandro umwandte. „Warum tun Sie das? Sie haben keinerlei Nutzen davon“, fragte er ihn misstrauisch.
Alejandro ließ den Blick über Matthias schweifen. Der Mann war es seiner Meinung nach nicht wert, dass man ihm entgegenkam, aber er wollte Kevin schützen und dafür würde er alles tun, was in seiner Macht stand.
„Sagen wir einfach, wir haben einen gemeinsamen Freund.“ Mit diesen Worten erhob sich Alejandro von seinem Platz und verließ den Raum durch eine Seitentür, gefolgt von Dominik Müller und Fernando Pretori.
„Ich weiß zwar nicht, was Sie vorhaben, aber Sie sollten mir alles erzählen und nicht nur die Hälfte. Wer ist bitte der gemeinsame Freund, von dem Sie eben gesprochen haben?“ Dominik hatte seine Tasche auf den Schreibtisch seines Kollegen geworfen und sah Alejandro erwartungsvoll an. Ein Blick in Fernandos Gesicht, und er sah die gleiche Frage.
„Das ist eine Privatangelegenheit und gehört hier nicht hin.“
„Privatangelegenheit hin oder her“, griff Fernando ein. „Kann die Person den Vertrag gefährden?“
„Er weiß nicht einmal, dass ich mich einmische. Genau genommen habe ich ihn seit gut einem Monat nicht mehr gesprochen. Und Barenz ist zum Stillschweigen verpflichtet.“
„Wenn er den Vertrag eingeht und sich daran hält, ja.“ Dominiks Bemerkung war nicht unbegründet. Alejandro kannte Barenz nicht. Die Nachforschungen hatten ergeben, dass er ein Mann war, der zu seinem Wort stand, vorausgesetzt, es ging nicht um Geld.
„Wir werden sehen. Jetzt muss der Vertrag erst mal zustande kommen.“
Das kam er auch, eine Woche später unterzeichneten Matthias Barenz und Alejandro Rodriguez Escorial ihn in Gegenwart ihrer Anwälte. Matthias hatte das seitenlange Schreiben einem Anwalt zur Durchsicht gegeben und dieser hatte ihm zum Abschluss geraten.
Jetzt lag es an Matthias, wie es weiterging.
Die ersten beiden Termine der Therapie nahm er war, den Dritten schon nicht mehr. Die erste Zahlung blieb aus, ebenso die Zweite und er hatte wieder Schulden erspielt. Das Einzige, woran er sich hielt, war die Verschwiegenheit.
Zu Alejandros Leidwesen machte er Kevin zusätzlich den Hof. Bisher zwar ohne nennenswerten Erfolg, doch wie lange würde das anhalten? Matthias kannte Kevin bis in die Haarspitzen. Und Kevin schien immer noch etwas an
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