Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

Titel: El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Karliczek
Vom Netzwerk:
im Auge.
    „Sie sind also einer dieser berüchtigten Kredithaie, hm?“
    „Nicht unbedingt“, lautete die Antwort, und er nannte Barenz den Zinssatz.
    Die Verlockung war groß. Matthias überlegte nicht lange. „In Ordnung.“
    „Einen Moment noch.“ Alejandro zog Stift und Papier aus dem Jackett und schrieb etwas darauf. Dann reichte er es Matthias, der die Unterlagen verdutzt entgegen nahm.
    „Nur zur Sicherheit“, merkte Alejandro an.
    Matthias überflog das in Deutsch verfasste Schreiben und reichte eine Ausfertigung unterschrieben zurück. Chips wechselten ihren Besitzer und das Spiel ging weiter. Wie erwartet verlor Matthias. Doch offensichtlich war der Abend für ihn noch nicht beendet. Erst nach fünf weiteren Spielen und insgesamt sechstausend Euro geliehenem Geld gab er auf.
    „Bis wann muss ich das Geld zurückzahlen?“, fragte er am Boden zerstört.
    „Innerhalb von vierzehn Tagen, so steht es im Vertrag“, antwortete Alejandro gelassen. Er konnte nicht verstehen, warum ein Mensch sein ganzes Vermögen verspielte und offensichtlich auch nicht vor dem anderer haltmachte. War das der Grund, warum Kevin ihn verlassen hatte? Denn eins stand für ihn mittlerweile fest, Matthias hatte die Beziehung nicht beendet.
    „Soviel Geld habe ich nicht.“
    „Das ist Ihr Problem, nicht meines“, wies Alejandro jedes weitere Wort ab und reichte Matthias eine Visitenkarte. „Das ist die Nummer, unter der Sie mich erreichen können. In zwei Wochen erwarte ich Sie im hier angegebenen Büro.“
    Dann verließ Alejandro das Casino. Auch er hatte heute Abend einige Tausend Euro verloren und das ärgerte ihn. Das Geld selbst tat ihm nicht weh, er hatte als Milliardär mehr als genug davon, aber man hätte soviel Sinnvolleres damit anfangen können. Jetzt hoffte er nur, dass er Kevin beschützen konnte. Sein Bauch sagte ihm, dass Kevin noch an Matthias hing, aber der würde ihn mit sich in den Untergang reißen, wenn die beendete Beziehung einen Neuanfang bekommen würde. Doch um helfen zu können, brauchte er mehr Informationen und die würde die Detektei innerhalb von zwei Wochen herausfinden müssen. Und er brauchte seine Anwälte.
     
    Drei Wochen später betrat ein ziemlich zerknirschter Matthias Barenz das Vorzimmer von Rechtsanwalt Dominik Müller. Die in Bremen gelegene Anwaltskanzlei war so riesig, dass das Gebäude mit einer Empfangshalle ausgestattet worden war. Matthias wurde bereits erwartet und eine Sekretärin begleitete ihn ins Konferenzzimmer. Dort warteten fünf Personen an einem großen ovalen Tisch auf ihn. Lediglich Alejandro kannte er, die anderen waren Matthias fremd.
    „Guten Tag, Herr Barenz“, begrüßte ihn ein etwa fünfzigjähriger korpulenter Mann in einem beigen Anzug. „Mein Name ist Frank Steinmetz, ich bin einer der Anwälte von Herrn Rodriguez Escorial.“ Dann stellte der Mann ihm auch die anderen Herren vor: Leander Feistheim, Dominik Müller, Fernando Pretori und, zu guter Letzt, Alejandro Rodriguez Escorial.
    „Bitte setzen Sie sich“, forderte Steinmetz den Besucher auf. „Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie der englischen Sprache mächtig sind?“
    „Ja.“
    „Beherrschen Sie sie so gut, dass wir die Unterhaltung auf Englisch führen können, oder soll ein neutraler Dolmetscher hinzugezogen werden?“
    Matthias sah Frank Steinmetz beleidigt an. „Ich habe die Sprache studiert und bin durchaus in der Lage, mich in ihr zu unterhalten. Ein Dolmetscher wird von meiner Seite her nicht benötigt“, antwortete er in fließendem Englisch.
    „Gut, wir wollten nur sicherstellen, dass Sie auch alles verstehen, was hier besprochen wird“, wandte sich nun Dominik Müller an ihn. Nachdem auch Frank Steinmetz Platz genommen hatte, ergriff Herr Feistheim das Wort.
    „In dem von Ihnen unterschriebenen Vertrag haben Sie sich verpflichtet, das von meinem Mandanten geliehene Geld innerhalb von vierzehn Tagen zurückzuzahlen. Da bisher keine Einzahlung auf das Konto von Mr. Rodriguez Escorial eingegangen ist, gehe ich davon aus, dass Sie die sechstausend Euro heute mitgebracht haben.“
    Matthias wurde es abwechselnd heiß und kalt. „Nein, das habe ich nicht“, kam eine leise Antwort. Fünf gegen einen, das war nicht fair. Ihm stand das Wasser jetzt schon bis zum Hals, da einige der anderen Gläubiger mit Klagen drohten und jetzt saßen ihm auch noch hier vier Anwälte im Nacken.
    „Heißt das, Sie können Ihre vertragliche Verpflichtung nicht erfüllen?“ Der

Weitere Kostenlose Bücher