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El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

Titel: El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Karliczek
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einbrachte. Froh um die Abwechslung ging Kevin in seiner Rolle auf.
    „Was genau sagten Sie ist Ihr Beruf?“, fragte Pascal Lefort, als der Zwischengang serviert wurde.
    „Bisher sagte ich gar nichts.“ Kevin mochte indirekte Fragen wie diese nicht. Es war fast eine Beleidigung ihm gegenüber.
    Ein verschmitztes Lächeln lockerte die bisher so angestrengten Züge des Franzosen auf. „Sie sind ein direkter Mensch. Also gut, was machen Sie beruflich?“
    „Heute Abend bin ich als Dolmetscher hier.“
    „Und ansonsten?“
    „Reiseleiter.“
    „Ah, eine eher ungewöhnliche Kombination, aber sie scheint ihre Vorteile zu haben“, bemerkte Pascal. „Schon mal in Paris gewesen?“
    „Natürlich.“
    „Ich liebe diese Stadt. Sie ist laut, geschäftig, teilweise wahnsinnig und verrückt. Doch nirgendwo möchte ich lieber Zuhause sein als in dieser Metropole, in der die Zeit etwas anders tickt und die Menschen viel gelassener sind.“
    „Persönlich ziehe ich Versailles Paris vor, der Ruhe wegen. Und es ist auch nicht so überrannt.“
    „Banause“, scherzte Pascal gespielt pikiert.
    „Jedem das seine“, gab Kevin lächelnd zurück.
    „Aber zu was anderem. Wie kommt es eigentlich, dass Sie als Reiseleiter für einen Mann wie Rodriguez Escorial arbeiten?“
    „Er hat mich gefragt.“
    „Wie das?“
    „Indem er mich anrief.“
    „Sie sind nicht sehr gesprächig.“
    Die Feststellung hielt Lefort jedoch nicht davon ab, ihn weiter in die Mangel zu nehmen. Nach einiger Zeit wurde es Kevin lästig den Fragen auszuweichen.
    „Wie bereits gesagt, bin ich heute in der Eigenschaft als Dolmetscher hier. Und sicherlich verstehen Sie, dass ich aufgrund meines Vertrages keine weiteren Auskünfte geben kann“, mogelte sich Kevin um die Wahrheit herum.
    „Selbstverständlich, verzeihen Sie meine Indiskretion.“ Seine Worte klangen wenig überzeugend. Und er machte noch einige weitere Versuche durch Kevin an Informationen über Alejandros Imperium heranzukommen. Jeden davon wimmelte er gezielt ab, bis Pascal Lefort es schließlich aufgab und sie sich neutraleren Themen widmeten.
    „Woher kennst du Pascal Lefort?“, fragte Alejandro, sobald die Zimmertür der Suite ins Schloss gefallen war. Den Streit heute Nachmittag im Wagen schien er vergessen zu haben.
    Umso besser , dachte Kevin. „Nirgendwoher. Ich habe ihn heute Abend das erste Mal gesehen.“
    „Und was hattet ihr so Dringliches zu besprechen, dass ihr schon während der Verhandlung damit angefangen habt?“, forschte Alejandro weiter nach.
    Kevin hängte sein Jackett auf und ging in Richtung Bar. „Nur das, was ihr gesagt habt. Ich habe ihm alles übersetzt, da sein Englisch miserabel ist.“
    Plötzlich stand Alejandro hinter ihm. „Du hast was?“, fragte er völlig perplex.
    „Du wusstest es also nicht.“ Hätte Alejandro es gewusst, hätte er ihn darauf angesprochen. Eine Feststellung, die Kevin mit Genugtuung erfüllte. Endlich mal etwas, was Alejandro entgangen war.
    „Nein“, bestätigte Alejandro stirnrunzelnd. „Und was habt ihr nach der geschäftlichen Thematik besprochen?“
    Mit zwei Gläsern Wasser in den Händen drehte sich Kevin zu Alejandro um und reichte ihm eines. „Soll das ein Verhör werden?“
    „Der Mann ist mit Vorsicht zu genießen. Also?“
    „Ja, das habe ich auch bemerkt.“ Nachdenklich betrachtete er das Wasserglas und lehnte sich gegen die Tischkante. „Er wollte einige Auskünfte über dein Hotel auf Kreta haben: über den derzeitigen Manager, mögliche Nachfolger, die Finanzlage, solche Dinge. Lefort wusste erstaunlich viel und fragte gezielt nach. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sein Wissen aus öffentlichen Quellen hat, dazu war es zu detailliert.“
    Eigentlich hatte Alejandro etwas anderes erwartet und war daher mehr als nur ungehalten über die Entwicklung des Gesprächs. „Und was hast du ihm geantwortet?“, fragte er monoton.
    „Gar nichts. Als ich ihn irgendwann an meine vertraglich festgelegte Verschwiegenheit erinnerte, fand er das zwar belustigend, gab die Fragerei aber nach und nach auf.“ Kevin zog etwas aus seiner Hosentasche heraus. „Die hat er mir später gegeben, falls ich es mir anders überlegen und einen neuen Job suchen sollte.“
    Äußerlich beherrscht, innerlich jedoch angewidert, hielt er Alejandro eine Visitenkarte entgegen. „Im Gegensatz zu dir wusste er, dass du kein Französisch verstehst und bei eurer regen Unterhaltung konnte er ebenso sicher sein, dass ich keine

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