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El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

Titel: El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Karliczek
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Lächeln.
    „Erklärst du mir bitte, was daran so komisch ist?“, fragte Alejandro hart und zog dabei eine Augenbraue nach oben.
    „Nichts, was dich angehen würde“, wimmelte Kevin ihn ab.
    „Davon möchte ich mich lieber selbst überzeugen“, hakte Alejandro energisch nach.
    „Ach ja?“
    „Ja.“
    Kevin war diese Art der Diskussionen so leid. Das geschäftsmännische Getue, die Bevormundungen, das gebieterische Gehabe – das alles war unheimlich ermüdend.
    Kurz wog er seine Chancen ab. Alejandro würde keine Ruhe geben, bis er wusste, was er hören wollte. „Mir wurde eben bewusst, wie schlecht doch meine Menschenkenntnis ist“, antwortete er daher. Es entsprach zwar nicht hundertprozentig der Wahrheit, kam ihr allerdings recht nahe. Und Kevins Worte verfehlten ihre Wirkung nicht.
    „Barenz“, presste Alejandro hervor.
    „Zur Abwechslung trifft es diesmal sogar zu.“
    „Du wagst es …“
    „Ja, ich wage es“, fauchte Kevin dazwischen und wies Alejandro mit vor Zorn sprühenden Augen in die Schranken. „Und ich werde noch sehr viel mehr wagen, wenn du dieses Thema nicht endlich auf sich beruhen lässt.“
    „Dieser Mann ist weit unter meiner Würde. Ich dulde es nicht, dass du mich mit ihm vergleichst oder mich mit ihm auf eine Stufe stellst, also tu das nie wieder.“ Alejandro brüllte fast, so wütend und fassungslos war er. Die Knöchel an der in seinem Schoß zur Faust geballten Hand traten weiß hervor und ein verspannter Zeigefinger der anderen Hand stach schmerzhaft auf Kevins Brust ein.
    „Dann gibt mir keinen Anlass dazu, indem du dich benimmst wie ein Elefant im Porzellanladen.“ Sein eigener Zorn stand dem Alejandros in nichts nach.
    „Sieh mal einer an, jetzt bin ich der Schuldige.“
    Kevins Nerven waren aufs Äußerste gespannt. Es gefiel ihm überhaupt nicht, sich mit Alejandro in der Limousine zu streiten. Der Raum war viel zu klein und eine Fluchtmöglichkeit, falls die Spannung zu gefährlich zu werden drohte, gab es auch nicht. Und um die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen, dafür war er innerlich zu aufgebracht.
    „Immer bin ich an allem schuld. Du solltest dir mal Gedanken darüber machen, welchen Anteil du zu der unangenehmen Situation beiträgst. Allerdings müsstest du dabei dir selbst gegenüber ehrlich sein und genau da dürfte dein größtes Problem liegen. Versuch es aber trotzdem mal, du wirst eine Überraschung erleben.“
    Kevin konnte sehen, wie sich die braunen Augen schwarz färbten, das Gesicht seines Gegenübers dunkelrot anlief und die Kiefermuskulatur bedrohlich zuckte.
    Doch noch ehe Alejandro etwas sagen konnte, öffnete der Chauffeur die Wagentür. Keiner von ihnen hatte gemerkt, dass sie angehalten hatten. Als Kevin an Alejandro vorbeigehen und aussteigen wollte, wurde er am Oberarm zurückgezogen.
    Ganz leise, gerade so laut, dass Kevin ihn verstehen konnte, flüsterte Alejandro ihm ins Ohr: „Das hier ist ein wichtiges Essen, also erwarte ich perfekte Professionalität von dir. Was das andere angeht, darüber unterhalten wir uns nachher im Hotelzimmer. Ach ja, und weitere unerwartete Einmischungen deinerseits kann ich heute Abend nicht mehr gebrauchen, also halt dich zurück.“
    Dann ließ er Kevin so abrupt los, dass der in die Sitze zurückfiel, und stieg aus. Mit besten Manieren und tadellosem Benehmen reichte Alejandro Kevin seinen Arm, um ihm beim Aussteigen behilflich zu sein, und führte ihn dann durch das Restaurant an den für sie reservierten Tisch. Kein Anzeichen des vorausgegangenen Streits war ihm anzusehen oder anzuhören. Kein böser Blick wechselte die Tischseiten. Er war die Ruhe in Person und der erfolgreiche Geschäftsmann höchstpersönlich.
    Aus dieser Sicht betrachtet, verlief das Essen hervorragend. Die drei französischen Herren waren auf Alejandros Wunsch hin angereist, da er an einem ihrer Hotels interessiert war. Der Kauf war bereits nach der Vorspeise beschlossene Sache und die Nebensächlichkeiten, wie beispielsweise die endgültige Höhe des Kaufpreises, würden später mit den Notaren ausgehandelt werden.
    Geschäftlich bekam Alejandro Rodriguez Escorial immer, was er haben wollte, er brauchte nichts weiter als Charme, Geduld und Geld. Und alle drei Komponenten besaß er in perfektem Maße.
    Zu seiner Linken bemerkte Kevin, dass sein Tischnachbar Schwierigkeiten hatte, dem in Englisch geführten Gespräch zu folgen. Diskret begann er den Inhalt ins Französische zu übersetzen, was ihm einen dankbaren Blick

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