El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
Szene machen würde.“ Kevin fühlte sich immer unwohler, fast wie ein Verräter. Das Hochgefühl von eben war verschwunden.
„Dieser verfluchte Bastard“, presste Alejandro hervor, bemüht, Kevin nicht für die Dreistigkeit des Mannes anzufahren. Er nahm die Karte und steckte sie in sein Jackett. Er würde sich morgen um das Problem in Griechenland kümmern, jetzt interessierte ihn noch was ganz anderes. „Und über was habt ihr euch danach unterhalten?“
„Er wollte wissen, wo ich schon überall gewesen bin, wo es mir am besten gefallen hat, so was in der Art. Irgendwann kam er auf die türkische Riviera und dabei sind wir dann auch geblieben. Weil ich mich dort nicht auskenne, habe ich ihn größtenteils erzählen lassen.“
„Und was sonst noch?“
„Nichts, das war’s.“
„Wirklich nicht?“
Alejandros gereizter Unterton ließ ihn genauer überlegen. Aber da war nichts mehr. „Nein.“
„Wann genau hat er dir die Visitenkarte gegeben?“
„Als wir uns von den anderen beiden verabschiedet haben, warum?“
Wüsteste Beschimpfungen sprudelten aus Alejandro heraus, dann wandte er sich wieder Kevin zu. „Kevin, der Mann hat während des Desserts mit dir geflirtet, was das Zeug hält, und sein Angebot galt wahrscheinlich nicht nur für deinen beruflichen Werdegang.“
Wenige Tage danach kam Alejandro abends später zurück als gewöhnlich. Es hatte sich als schwierig erwiesen, die undichte Stelle ausfindig zu machen, die Pascal Lefort so erfolgreich angezapft hatte, doch nun war das Problem endgültig behoben. Als er das Apartment betrat, war es ungewöhnlich still. Normalerweise wartete Kevin auf der Terrasse oder im Wohnzimmer mit dem Abendessen auf ihn und Felipe nahm ihm seine Sachen ab. Er schaute auf die Armbanduhr, es war kurz vor acht und Felipe war bereits um sieben in den Feierabend gegangen. Aber wo war Kevin?
Alejandro legte Tasche und Jackett im Flur ab und begann seinen Rundgang in der Küche. Im Arbeitszimmer fand er ihn dann. Kevin war vor dem Laptop eingeschlafen und sein Kopf ruhte auf einem Arm. Er musste schon etwas länger schlafen, denn das Gerät hatte sich bereits selbst ausgeschaltet. Alejandro konnte den Blick nicht abwenden. Kevins grünes Poloshirt spannte sich bei jedem Atemzug an den Schultern, am Hals pulsierte leicht eine Ader, die Haut schimmerte seidig weich, die Lippen waren geschlossen und die geschwungenen Mundwinkel deuteten ein Lächeln an, lange schwarze Wimpern berührten sanft die Wangen und hellbraunes Haar umschmeichelte wirr den Kopf. Alejandros Gedanken begannen ihm Streiche zu spielen, er wollte Kevin und er wollte ihn jetzt. Es kostete ihn eiserne Selbstbeherrschung nicht über den Mann herzufallen.
Kevin war jetzt schon einen Monat bei ihm und hatte seitdem alle seine Annäherungsversuche zurückgewiesen. Keine Berührung hielt er länger aus als unbedingt nötig und setzte sich Alejandro, wann immer er konnte, gegenüber anstatt neben ihn, er versuchte so wenig wie möglich mit ihm alleine zu sein und vermied es, ihm direkt in die Augen zu sehen, wenn Alejandro ihm ein Kompliment machte.
Dabei genoss Alejandro die gemeinsame Zeit. Seit Kevin in sein Leben getreten war, veränderte er es und ihn selbst gleich mit. Die Männer, die er bisher kennengelernt hatte, waren das genaue Gegenteil von Kevin. Sie waren selbstsüchtig, gierig, rücksichtslos und leicht zu beeindrucken. Und diese Welt hatte ihm auch gefallen, bisher zumindest. Jetzt war der Mann gekommen, der ihn manche Dinge auf andere Weise sehen ließ und was er sah, gefiel ihm nicht immer. Die Realität war weit weniger schön, als Alejandro sie sich bisher hatte darstellen lassen. Und dann gab es Momente in ihrer gemeinsamen Zeit, in denen Kevin ihn auf seinen Reisen mitnahm und die kleinen Wunder zu Bergen heranwuchsen.
Aber langsam wurde Alejandro ungeduldig. Er spürte Kevins Verlangen nach ihm und doch verweigerte er sich. So konnte das nicht weitergehen, seine Gefühle liefen aus dem Ruder und sein Privatleben sah momentan auch nicht besser aus.
Leise ging Alejandro zu ihm und legte seine Hände auf Kevins Schultern. Durch die Berührung begann Kevin langsam aufzuwachen. Alejandro verstärkte den Druck und massierte die verspannten Muskeln, die er unter seinen Fingern spürte. Kevin drehte verschlafen den Kopf, sodass die fremden Hände auch den Hals verwöhnen konnten, doch als er sah, wer ihn berührte, fuhr er zusammen.
„Was machst du da?“, fragte er.
„Ich
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