El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
durch den Kopf. Sieben Jahre und in den drei Jahren, die wir zusammen sind, habe ich nichts bemerkt. Wie sehr ihn die Enttäuschung schmerzte.
An dem Abend führten sie ein langes Gespräch. Kevin hörte geduldig zu, und Matthias war ihm dankbar, dass er ihm keine Vorwürfe machte.
Die darauf folgenden Tage waren damit ausgefüllt, alle Schulden aufzulisten und die Gläubiger anzuschreiben. Sie einigten sich darauf, dass Kevin sie beide in den nächsten Monaten finanziell unterhielt und Matthias sein Gehalt vollständig an die Gläubiger auszahlte. Auch musste Matthias versprechen nicht mehr zu spielen und sich professionelle Hilfe zu holen. Dieses Versprechen kostete Matthias viel Überwindung, was er Kevin allerdings nicht sagte, da er ihn nicht verlieren wollte.
Eine ganze Weile funktionierte ihre Vereinbarung. Zwar war ihre Beziehung etwas angespannt, aber auch das, so hoffte Kevin damals, ließ sich wieder einrenken.
Pustekuchen!
Kevin landete gerade nach einer Städtereise in Köln und hatte eigentlich vorgehabt, einen Teil der Reisegruppe im Zug nach Koblenz zu begleiten. Kurz vor der Abfahrt entschied er sich jedoch, Matthias mit einem Frühstück zu überraschen. Es war halb sieben morgens gewesen, als er ein Taxi rief, frische Brötchen besorgte und sich vor Matthias‘ Wohnung absetzen ließ. Er schloss die Wohnungstüre auf und ging in die Küche. Da Matthias noch schlief, richtete er ein Tablett her und trug es zum Schlafzimmer.
Ihr letztes gemeinsames Frühstück im Bett lag lange zurück, und Kevin freute sich bereits auf einen ausgiebigen Nachtisch.
Leise öffnete er die Türe, schlich im Dunkeln zum Bett, stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab und setzte sich auf die Bettkante. Matthias‘ Kopf lugte unter der Bettdecke hervor und er fuhr zärtlich mit den Fingern durch das blonde Haar seines Freundes, beugte sich vor und küsste ihn verlangend auf den Mund, was sein Partner nur zu deutlich erwiderte.
Kevin stand auf, um Matthias Zeit zum Aufwachen zu geben, und zog den Rollladen hoch. Als er sich aber wieder zum Bett herumdrehte, glaubte er im falschen Film zu sein.
Matthias lag nackt unter der Decke und neben ihm, ebenfalls im Adamskostüm, wachte ein ihm völlig fremder Mann auf. Die Kleidung der beiden lag überall im Zimmer verstreut, die leeren Kondom-Päckchen waren achtlos neben das Bett geworfen worden. Zwei Augenpaare starrten Kevin entsetzt an, während der Fremde versuchte seine Blöße zu bedecken und Matthias sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich.
Das war zu viel für Kevin. Fluchtartig verließ er das Schlafzimmer und ergriff seinen Reisekoffer. Auf dem Weg zur Wohnungstür versuchte Matthias vergeblich ihn aufzuhalten, faselte etwas davon, dass es ihm leidtue und er mit ihm darüber reden wolle. Doch für Kevin gab es nichts zum Bereden. Matthias hatte bereits seinen Seitensprung zugegeben und damit ihre Beziehung endgültig zerstört. Zum Reden war es nun zu spät.
Kevin lief aus dem Haus, ließ sich auf dem Weg zum Bahnhof von einem Taxi auflesen und fuhr dann zurück nach Koblenz, in ihre ehemals gemeinsame Wohnung.
Die Gefühle, die über ihn hereinbrachen, waren die reine Qual. Kevin fühlte sich hintergangen und betrogen, ausgenutzt und zutiefst verletzt.
Matthias‘ Versuche in den darauf folgenden zwei Wochen mit ihm zu sprechen, wies er vehement ab. Die Habseligkeiten des Ex-Gefährten packte Kevin in eine Tasche, die dann im Flur auf ihren Besitzer wartete.
Wie gut, dass der Mietvertrag nur auf mich läuft und nicht auf uns beide , dachte er, als er das Türschloss auswechseln ließ. Matthias besaß zu dem Zeitpunkt immer noch einen Zweitschlüssel der Wohnung und hatte diesen bisher nicht zurückgegeben.
Ein paar Tage später klingelte es. Kevin schaltete den Fernseher aus, mit dem er versuchte, sich abzulenken, und ging zur Tür. Wahrscheinlich hatte die Nachbarin mal wieder die Milch oder das Mehl für ihren Kuchen vergessen. Als er jedoch die Wohnungstür öffnete, sah er sich Matthias gegenüberstehen.
„Darf ich rein kommen?“, fragte dieser angespannt, nachdem Kevin ihn einige Sekunden nur schweigend und entgeistert angesehen hatte. „Ich möchte mit dir reden.“
Da Kevin immer noch wie angewurzelt im Türrahmen stehen blieb, schob ihn Matthias sanft zurück in die Wohnung und schloss die Tür hinter sich. Bei dieser Berührung erwachte Kevin allerdings aus seiner Starre. Mit welchem Recht fasste ihn der Mistkerl eigentlich noch an? Er
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