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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Oberfläche eines Sees, die Linien am Rand stellten das Ufer dar.
»Es ist, als sei das Wasser eine Art Tor oder so etwas«, sagte Galladon, den Kopf zur Seite geneigt.
»Und er will, dass wir ihn hineinwerfen«, erkannte Raoden. »Galladon, hast du je einem elantrischen Begräbnis beigewohnt?«
»Nie«, antwortete der Dula kopfschüttelnd.
»Kommt«, sagte Raoden, der in die Augen des alten Mannes hinabsah. Sie blickten beharrlich in Richtung eines Seitengangs. Jenseits der Türöffnung lag ein Raum, der noch erstaunlicher war als der erste. Mit zitternder Hand hielt Karata die Laterne empor.
»Bücher«, flüsterte Raoden aufgeregt. Ihr Licht beschien unzählige Reihen von Bücherregalen, die sich in die Dunkelheit erstreckten. Die drei betraten den gewaltigen Raum, der unglaublich alt wirkte. Auf den Regalen lag eine Staubschicht, und ihre Füße hinterließen Spuren.
»Ist dir etwas Merkwürdiges an diesem Ort aufgefallen, Sule?«, fragte Galladon leise.
»Keine Schleimschicht«, stellte Karata fest.
»Keine Schleimschicht«, stimmte Galladon ihr zu.
»Du hast recht«, sagte Raoden verblüfft. Er hatte sich so sehr an die sauberen Straßen von Neu-Elantris gewöhnt, dass er beinahe vergessen hatte, wie viel Arbeit es kostete, sie so sauber zu halten.
»Ich habe keinen einzigen Fleck in dieser Stadt gefunden, der nicht von dieser Schleimschicht bedeckt gewesen wäre, Sule«, sagte Galladon. »Sogar das Arbeitszimmer meines Vaters war damit bedeckt, bevor ich es geputzt habe.«
»Da ist noch etwas.« Raoden blickte zu der steinernen Wand zurück. »Seht dort hinauf.«
»Eine Laterne«, sagte Galladon überrascht.
»Sie hängen überall an den Wänden.«
»Aber warum haben sie keine Aonen benutzt?«, wollte der Dula wissen. »Sonst haben sie das doch auch überall getan.«
»Ich weiß es nicht«, meinte Raoden. »Ich habe mir schon die gleiche Frage am Eingang gestellt. Wenn sie Aonen hervorbringen konnten, die sie augenblicklich durch die ganze Stadt transportierten, dann hätten sie ganz gewiss eines fabrizieren können, das den Stein abgesenkt hätte.«
»Du hast recht«, sagte Galladon.
»Aus irgendeinem Grund muss AonDor hier verboten gewesen sein«, mutmaßte Karata, als sie die Rückwand der Bibliothek erreichten.
»Keine Aonen, kein Schleim. Zufall?«, fragte Galladon.
»Vielleicht«, sagte Raoden, der die Augen des alten Mannes betrachtete. Er blickte unverwandt auf eine kleine Tür in der Wand. Darauf war ein Bild eingemeißelt, das dem Wandgemälde im ersten Raum ähnelte.
Galladon zog die Tür auf. Dahinter lag ein langer, scheinbar endloser Gang, der in den Stein gehauen war. »Wohin, im Namen der Doloken, fuhrt der?«
»Hinaus«, sagte Raoden. »Der Mann hat gebeten, aus Elantris hinausgebracht zu werden.«
Karata betrat den Gang und fuhr mit den Fingern die glatt gemeißelten Wände entlang. Raoden und Galladon folgten ihr. Der Weg stieg bald steil an, und sie mussten immer wieder Pausen einlegen, um ihre schwachen elantrischen Körper auszuruhen. Sie wechselten sich damit ab, den alten Mann zu tragen, als der schräg ansteigende Gang in Treppenstufen mündete. Es dauerte über eine Stunde, bis sie das Ende des Ganges erreicht hatten: eine einfache Holztür, ohne jede Schnitzerei oder sonstige Verzierung.
Galladon stieß sie auf und trat in die schwache Morgendämmerung hinaus. »Wir sind auf dem Berg!«, rief er erstaunt.
Raoden trat neben seinem Freund ins Freie und erreichte ein kleines Plateau, das in den Berg gehauen war. Der Abhang jenseits des Plateaus war steil, doch Raoden konnte Spuren einer hinabführenden Straße erkennen. An den Abhang grenzte Kae an, und jenseits davon erhob sich als gewaltiger Monolith Elantris.
Ihm war nie wirklich klar gewesen, wie groß Elantris war. Daneben sah Kae wie ein Dorf aus. Elantris war von den gespensterhaften Überbleibseln der drei anderen Außenstädte umgeben, den Städten, die einst wie Kae im Schatten der großen Stadt gekauert hatten. Sie alle lagen mittlerweile verlassen da. Ohne die elantrische Magie konnte Arelon keine solche Menschenansammlung ernähren. Man hatte die Bewohner der Städte mit Gewalt entfernt. Aus ihnen waren Iadons Arbeiter und Bauer geworden.
»Sule, ich habe das Gefühl, unser Freund hier wird ungeduldig.«
Raoden blickte auf den Elantrier hinab. Die Augen des Mannes zuckten unaufhörlich hin und her. Sie wiesen auf einen breiten Pfad, der von dem Plateau aus nach oben führte. »Noch mehr klettern«, seufzte Raoden.
»Nicht

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