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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Mutter hat ein neues Faszinosum: hraggische Krautsuppe.«
»Schmeckt die denn?«, fragte Sarene. Ihre Mutter war die Tochter eines teoischen Diplomaten und hatte den Großteil ihrer Jugend in Jindo verbracht. Dort hatte sie ein paar sehr seltsame Essensvorlieben entwickelt - die sie dem Palast samt Dienerschaft aufzuzwingen pflegte.
»Grässlich.«
»Schade«, sagte Sarene. »So, wo habe ich bloß die Butter hingetan?«
Ihr Vater stöhnte.
»Vater«, schalt Sarene. »Du weißt doch, dass du abnehmen musst.« Obwohl der König bei Weitem nicht die Körpermasse seines Bruders Kiin hatte - weder an Muskeln noch an Fett -, war er doch eher korpulent als stämmig.
»Ich wüsste nicht, warum«, meinte Eventeo. »Hast du gewusst, dass man dicke Leute in Duladel attraktiv findet? Sie geben nichts auf den jindoesischen Gesundheitswahn und sind wunderbar glücklich damit. Außerdem, wo steht bitte schön geschrieben, dass Butter dick macht?«
»Du kennst doch das Sprichwort der Jindos, Vater«, sagte Sarene. »Wenn es brennt, ist es nicht gesund.«
Eventeo seufzte. »Ich habe schon seit zehn Jahren keinen Becher Wein mehr getrunken.«
»Ich weiß, Vater. Ich habe früher einmal bei euch gewohnt. Schon vergessen?«
»Ja, aber dir hat sie nicht den Alkohol verboten.«
»Ich bin nicht übergewichtig«, stellte Sarene fest. »Alkohol brennt.«
»Hraggische Krautsuppe auch«, erwiderte Eventeo, dessen Stimme einen schelmischen Unterton annahm. »Zumindest, wenn man sie eintrocknen lässt. Ich habe es ausprobiert.«
Sarene lachte. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mutter Gefallen an deinem kleinen Experiment gefunden hat.«
»Sie hat mir bloß einen ihrer Blicke zugeworfen. Du weißt ja, wie sie ist.«
»Ja«, sagte Sarene, die sich die Gesichtszüge ihrer Mutter ins Gedächtnis rief. Sarene hatte in den letzten Jahren viel zu viel Zeit auf diplomatischen Missionen verbracht, um jetzt unter Heimweh zu leiden, aber es wäre schön gewesen, zurück in Teod zu sein - besonders, wenn man die scheinbar endlose Reihe von Überraschungen und Katastrophen bedachte, die sich die letzten Wochen ereignet hatten.
»Tja, Ene, ich muss los und Hof halten«, sagte ihr Vater schließlich. »Ich bin froh, dass du gelegentlich Zeit für einen Schwatz mit deinem armen alten Vater erübrigen kannst, vor allem, um ihn wissen zu lassen, wenn du einmal wieder ein ganzes Land in die Knie gezwungen hast. Ach, eines noch: Sobald wir von ladons Selbstmord gehört hatten, hat Seinalan eines meiner schnellsten Schiffe beschlagnahmt und ist nach Arelon losgesegelt. Er sollte in ein paar Tagen eintreffen.«
»Seinalan?«, fragte Sarene überrascht. »Was hat der Patriarch mit all dem zu tun?«
»Ich weiß es nicht. Er hat es mir nicht verraten. Aber ich muss jetzt wirklich los, Ene. Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch, Vater.«
»Ich bin dem Patriarchen noch nie begegnet«, bekannte Roi- al an seinem Platz in Kiins Esszimmer. »Ist er sehr wie Pater Omin?«
»Nein«, sagte Sarene bestimmt. »Seinalan ist ein eigennütziger Egoist, dessen Stolz jeden derethischen Gyorn bescheiden aussehen lässt.«
»Prinzessin!«, sagte Eondel voll Empörung. »Ihr sprecht vom Vater unserer Kirche!«
»Das heißt noch lange nicht, dass ich ihn mögen muss«, sagte Sarene.
Eondel wurde blass im Gesicht, während er unwillkürlich nach dem Anhänger mit dem Aon Omi an seinem Hals griff.
Sarene blickte finster drein. »Ihr müsst nicht das Böse abwehren, Eondel. Ich werde Domi nicht den Rücken kehren, bloß weil er einen Narren an die Spitze seiner Kirche gesetzt hat. Auch Toren brauchen eine Gelegenheit, dienen zu können.«
Eondels Blick senkte sich auf seine Hand, die er sogleich mit peinlich berührter Miene sinken ließ. Roial jedoch lachte leise in sich hinein.
»Was?«, wollte Sarene wissen.
»Mir ist nur eben etwas in den Sinn gekommen, Sarene«, sagte der alte Mann mit einem Lächeln. »Ich glaube nicht, dass mir schon jemals ein Mensch, egal ob Männlein oder Weiblein, untergekommen ist, der so eigensinnig ist wie Ihr.«
»Dann habt Ihr ein sehr abgeschirmtes Leben geführt, mein Herzog«, erklärte Sarene. »Und wo steckt überhaupt Lukel?«
Kiins Tafel war zwar nicht so bequem wie Roials Arbeitszimmer, aber aus irgendeinem Grund fühlten sie alle sich in Kiins Esszimmer am deutlichsten zu Hause. Während die meisten Menschen ihr Arbeitszimmer oder den Salon mit persönlichem Flair versahen, galt Kiins Liebe dem Essen, und das Esszimmer war der Ort, an dem er

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