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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sein Talent mit anderen teilte. Die Schmuckstücke in dem Raum - Andenken von Kiins Reisen, von getrocknetem Gemüse bis hin zu einer gewaltigen Zieraxt - waren ihnen auf angenehme Weise vertraut. Es wurde nie lange diskutiert; sie landeten alle ganz selbstverständlich in diesem Zimmer, wenn sie sich trafen.
Sie mussten noch kurz warten, bis Lukel endlich zurückkehrte. Schließlich konnten sie hören, wie sich die Haustür öffnete und schloss, und wenig später erschien das liebenswürdige Gesicht Sarenes Cousins in der Tür. Bei ihm waren Ahan und Kiin.
»Und?«, fragte Sarene.
»Telrii hat zweifellos vor, den Thron zu besteigen«, sagte Lukel.
»Nicht, solange meine Armee hinter Roial steht!«, entgegnete Eondel.
»Unglücklicherweise, mein lieber General«, sagte Ahan, der seinen massigen Körper auf einen Stuhl gleiten ließ, »ist Eure Armee aber nicht hier. Euch steht kaum ein Dutzend Männer zur Verfügung.«
»Das ist mehr, als Telrii hat«, bemerkte Sarene.
»Nicht mehr, nicht mehr«, sagte Ahan. »Die elantrische Stadtwache hat ihren Posten verlassen und ihr Lager vor Telriis Villa aufgeschlagen.«
Eondel schnaubte verächtlich. »Die Wache ist nichts weiter als ein Verein für zweitgeborene Söhnchen, die sich wichtig vorkommen wollen.«
»Stimmt«, meinte Ahan. »Aber dieser Verein hat über sechshundert Mitglieder. Fünfzig gegen einen. Da würde selbst ich gegen Eure Armee antreten. Ich fürchte, das Mächteverhältnis hat sich zugunsten Telriis verschoben.«
»Das ist gar nicht gut«, pflichtete Roial ihm bei. »Telriis umfangreicheres Vermögen ist schon vorher ein großes Problem gewesen, aber jetzt...«
»Es muss einen Weg geben«, sagte Lukel.
»Ich kann keinen erkennen«, gestand Roial ein.
Die Männer runzelten die Stirn, tief in Gedanken versunken. Doch sie alle grübelten schon seit zwei Tagen über eben dieses Problem nach. Selbst wenn sie militärisch überlegen wären, würden die anderen Adeligen zögern, Roial zu unterstützen, da er nicht so wohlhabend wie Telrii war.
Als Sarene einen Lord nach dem anderen betrachtete, fiel ihr Blick auf Shuden. Er wirkte nicht wirklich besorgt, sondern vielmehr zögerlich.
»Was?«, fragte sie leise.
»Ich weiß vielleicht einen Weg«, sagte er vorsichtig.
»Sprecht schon, Mann«, sagte Ahan.
»Nun, Sarene ist sehr reich«, erklärte Shuden. »Raoden hat ihr mindestens fünfhunderttausend Deonen hinterlassen.«
»Das haben wir bereits besprochen, Shuden«, sagte Lukel. »Sie hat viel Geld, aber immer noch weniger als Roial.«
»Richtig«, stimmte Shuden ihm zu. »Aber zusammen hätten sie viel mehr als Telrii.«
In dem Zimmer trat Stille ein.
»Euer Ehevertrag ist genau genommen ungültig, Mylady«, erklang Ashes Stimme von hinten. »Er ist nichtig geworden, als Iadon sich umgebracht und damit sein Geschlecht vom
Thron entfernt hat. In dem Augenblick, in dem ein anderer König wird - sei es nun Telrii oder Roial -, wird der Vertrag enden, und Ihr seid dann keine arelische Prinzessin mehr.«
Shuden nickte. »Wenn Ihr Euer Vermögen mit dem von Lord Roial vereint, hättet Ihr nicht nur das nötige Kapital, um gegen Telrii anzutreten, es würde obendrein den Anspruch des Herzogs legitimieren. Glaubt bloß nicht, dass Ahnenreihen in Arelon nichts zählen. Die Adeligen würden ihre Loyalität viel lieber jemandem schenken, der mit Iadon verwandt ist.«
Roial suchte ihren Blick. Seine Augen waren die eines gutmütigen Großvaters. »Ich muss zugeben, dass der junge Shuden nicht ganz unrecht hat. Die Heirat wäre rein politischer Natur, Sarene.«
Sarene holte Luft. Alles geschah so schnell. »Ich verstehe, Mylord. Wir werden tun, was getan werden muss.«
Und so war Sarene zum zweiten Mal in nur zwei Monaten verlobt.
»Das war nicht sehr romantisch, furchte ich«, meinte Roial entschuldigend. Das Treffen war vorbei, und Roial hatte sich taktvoll erboten, Sarene zum Palast zurückzubegleiten. Die Übrigen, Ashe eingeschlossen, hatten eingesehen, dass die beiden sich unter vier Augen unterhalten mussten.
»Ist schon gut, Mylord«, sagte Sarene mit einem matten Lächeln. »So sollen politische Eheschließungen sein: trocken, gekünstelt, aber äußerst nützlich.«
»Ihr seid sehr pragmatisch.«
»Mir bleibt nichts anderes übrig, Mylord.«
Roial runzelte die Stirn. »Müssen wir wieder mit dem Mylord-Unsinn anfangen, Sarene? Ich habe gedacht, das hätten wir hinter uns gelassen.«
»Es tut mir leid, Roial«, sagte Sarene. »Es fällt mir nur schwer, mein

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