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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Tisch in der Kapelle war derselbe, den er benutzt hatte, um Taan dessen Tage als Bildhauer ins Gedächtnis zu rufen. Durch die Mitte verlief ein großer Riss, der mit Mörtel gekittet war, aber ansonsten war er noch bemerkenswert intakt. Die Meißelarbeiten waren zwar abgenutzt, aber deutlich erkennbar.
Auf dem Tisch lagen etliche Bücher. Der Wiederaufbau von Neu-Elantris in den letzten Tagen hatte Raodens Führung bedurft, sodass es ihm kaum möglich war, sich zu der verborgenen Bibliothek zu stehlen. Deshalb hatte er einige Bände geholt. Die Menschen waren daran gewöhnt, ihn mit Büchern zu sehen, und stellten keine Fragen - obwohl diese Wälzer immer noch Ledereinbände aufwiesen.
Der Druck, mit dem er AonDor studierte, wurde immer größer. Die Schmerzen nahmen zu. Manchmal ergriffen sie Raoden so heftig, dass er zusammenbrach, während er gegen die Qualen ankämpfte. Es war zwar noch erträglich, wenn auch nur knapp, aber es wurde immer schlimmer. Er war vor anderthalb Monaten nach Elantris gekommen, und er bezweifelte, dass er noch einen weiteren Monat erleben würde.
»Ich begreife nicht, warum du darauf bestehst, jede Einzelheit bezüglich des AonDor mit uns zu teilen, Sule«, sagte Galladon mit einem Seufzen, als Raoden auf einen offenen Band zutrat. »Ich verstehe noch nicht einmal die Hälfte von dem, was du uns erzählst.«
»Galladon, du musst dich zwingen, dir diese Dinge zu merken«, sagte Raoden. »Egal was du behauptest, ich weiß ganz genau, dass du den nötigen Verstand besitzt.«
»Schon möglich«, gab Galladon zu, »aber das bedeutet nicht, dass es mir Spaß macht. AonDor ist dein Zeitvertreib, nicht meiner.«
»Hör zu, mein Freund«, sagte Raoden, »ich weiß, dass im AonDor der Schlüssel zu unserem Fluch liegt. Mit der Zeit und durch unsere Studien werden wir die Hinweise ausfindig machen, die wir benötigen. Aber«, fügte er mit erhobenem Finger hinzu, »wenn mir etwas zustoßen sollte, muss es jemanden geben, der mein Werk fortführt.«
Galladon stieß ein Schnauben aus. »Eher werde ich Fjordeller, als dass du zu einem Hoed wirst.«
Ich weiß es gut zu verbergen. »Das ist egal«, sagte Raoden. »Es ist töricht, nicht für den Fall aller Fälle vorzusorgen. Ich werde diese Dinge niederschreiben, aber ich möchte, dass ihr hört, was ich zu sagen habe.«
Galladon seufzte. »Na gut, Sule, was hast du entdeckt? Noch ein modifizierendes Zeichen, um den Wirkungsbereich eines Aons zu erweitern?«
Raoden lächelte. »Nein, das hier ist um einiges interessanter. Ich weiß, warum Elantris mit einer Schleimschicht bedeckt ist.«
Karata und Galladon horchten auf. »Wirklich?«, fragte Karata mit einem Blick auf das offene Buch. »Wird das da drin erklärt?«
»Nein, ich habe es mir aufgrund mehrerer Dinge zusammengereimt«, sagte Raoden. »Das Schlüsselindiz befindet sich aber genau hier.« Er deutete auf eine Illustration.
»Das Aon Ashe?«, fragte Galladon.
»Genau«, sagte Raoden. »Ihr wisst, dass die elantrische Haut so silbrig gewesen ist, dass manche Leute behaupteten, sie leuchte.«
»Das hat sie auch getan«, sagte Galladon. »Nicht stark, aber wenn mein Vater ein dunkles Zimmer betreten hat, hat man seinen Umriss erkennen können.«
»Tja, daran war das Dor schuld«, erklärte Raoden. »Der Körper eines jeden Elantriers ist ständig mit dem Dor verbunden. Die gleiche Verbindung hat es zwischen Elantris selbst und dem Dor gegeben, obgleich die Gelehrten nicht wissen, weshalb. Das Dor hat die gesamte Stadt erfüllt, sodass Stein und Holz glänzten, als brenne eine Flamme in ihrem Innern.«
»Es muss schwierig gewesen sein einzuschlafen«, stellte Karata fest.
»Man konnte es verdecken«, sagte Raoden. »Aber die strahlende Stadt hat so Aufsehen erregend ausgesehen, dass viele Elantrier es einfach als natürlich hingenommen und sich daran gewöhnt haben, trotz des Leuchtens einzuschlafen.«
»Faszinierend«, sagte Galladon gleichgültig. »Was hat das nun also mit der Schleimschicht zu tun?«
»Es gibt Pilze und Schimmelarten, die vom Licht leben, Galladon«, erläuterte Raoden. »Das Leuchten des Dors war jedoch anders als normales Licht, und es zog eine andere Pilzsorte an. Anscheinend wucherte auf den meisten Dingen eine dünne durchsichtige Schicht. Die Elantrier haben sich nicht die Mühe gemacht, sie abzuwaschen, denn sie war so gut wie unsichtbar und verstärkte das Leuchten sogar noch. Der Schimmel war hartnäckig und hat kaum Schmutz verursacht. Bis er abstarb.«
»Das Licht

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