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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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einzelne Aon und konnte sie makellos zeichnen, und er ist immer mit irgendeiner seltsamen neuen Philosophie dahergekommen, die niemand außer Vater verstanden hat. Trotz meines Studiums an der Universität von Svorden habe ich der Hälfte seiner Theorien nicht folgen können.«
»Es klingt, als sei er perfekt gewesen.«
Lukel lächelte. »Außer beim Kartenspielen. Er hat immer verloren, wenn wir Tooledoo gespielt haben; auch wenn er mich im Anschluss jedes Mal überreden konnte, für das Abendessen zu zahlen. Er hätte einen schrecklichen Kaufmann abgegeben, denn Geld war ihm im Grunde einerlei. Beim Tooledoo hat er nur verloren, weil er ganz genau wusste, dass ich mich über die gewonnene Partie freuen würde. Ich habe ihn nie traurig oder wütend erlebt - außer bei seinen Besuchen auf den Plantagen außerhalb der Stadt. Er hat die Menschen dort oft besucht und ist dann an den Hof zurückgekommen und hat seine Meinung zu dem Thema recht offen kundgetan.«
»Ich wette, der König war alles andere als begeistert«, sagte Sarene mit einem matten Lächeln.
»Er hat es gehasst«, sagte Lukel. »Abgesehen von einer Verbannung hat Iadon alles versucht, um Raoden den Mund zu verbieten, aber nichts hat geholfen. Der Prinz hat immer wieder einen Weg gefunden, um jede königliche Entscheidung mit zu beeinflussen. Als Kronprinz hatte er laut höfischem Gesetz - das Iadon selbst verfasst hat - ein Anrecht, seine Meinung zu jeglichem Thema abzugeben, das dem König vorgetragen wurde. Und eines kannst du mir glauben, Prinzessin, du weißt nicht, was eine Strafpredigt ist, bevor du nicht eine von Raoden über dich hast ergehen lassen müssen. Gelegentlich
Konnte dieser Mann so streng sein, dass selbst die Steinmauern sich unter seiner scharfen Zunge geduckt haben.«
Sarene lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und genoss die Vorstellung, wie Iadon vor dem gesamten Hof von seinem eigenen Sohn abgekanzelt wurde.
»Ich vermisse ihn«, flüsterte Lukel. »Dieses Land hat Raoden gebraucht. Er hatte angefangen, wirklich etwas zu bewegen. Unter den Adeligen hat er sich eine beträchtliche Gefolgschaft aufgebaut. Jetzt zerfällt die Gruppe ohne ihren Anführer. Vater und ich versuchen, sie zusammenzuhalten, aber ich bin so lange fort gewesen, dass ich nicht mehr auf dem Laufenden bin. Und natürlich vertrauen viele Vater nicht.«
»Was? Warum denn nicht?«
»Er hat den Ruf, ein Halunke zu sein. Außerdem hat er keinen Adelstitel. Er hat jeden Titel abgelehnt, den der König ihm verleihen wollte.«
Sarene runzelte die Stirn. »Moment mal, ich dachte, Onkel Kiin bekämpft den König. Warum sollte Iadon versuchen, ihm einen Titel zu verleihen?«
Lukel lächelte. »Iadon kann nicht anders. Das gesamte politische System des Königs basiert auf dem Gedanken, dass finanzieller Erfolg das Herrschen rechtfertigt. Vater ist außerordentlich erfolgreich, und laut Gesetz adelt Reichtum. Der König ist nämlich törichterweise davon ausgegangen, dass jeder Reiche genauso wie er denken und sich ihm folglich niemand widersetzen würde, solange er nur allen Wohlhabenden Titel verliehe. Im Grunde ist Vaters Weigerung, einen Titel anzunehmen, eine Methode, um Iadons Herrschaft zu untergraben, und das weiß der König ganz genau. Solange es auch nur einen einzigen reichen Mann gibt, der nicht zur Aristokratie gehört, hat das arelische Adelssystem einen Makel. Der gute alte Iadon bekommt jedes Mal beinahe einen Herzinfarkt, wenn Vater bei Hofe erscheint.«
»Dann sollte er öfter vorbeischauen«, sagte Sarene boshaft.
»Vater findet immer wieder einen Anlass, sich zu zeigen. Er und Raoden haben sich fast jeden Nachmittag hier bei Hofe getroffen, um eine Partie ShinDa zu spielen. Es war Iadon unendlich zuwider, dass sie das ausgerechnet in seinem Thronsaal taten, allerdings besagten seine eigenen Gesetze, dass der Hof jedem offen stand, den sein Sohn einlud. Also konnte er sie nicht hinauswerfen.«
»Das klingt, als sei der Prinz geschickt darin gewesen, die Gesetze des Königs gegen diesen zu verwenden.«
»Das war eine seiner besonders liebenswerten Eigenschaften«, sagte Lukel mit einem Lächeln. »Irgendwie hat Raoden jedes neue Dekret Iadons verdreht, bis es dem König nur noch ein Stachel im Fleische war. Im Laufe der letzten fünf Jahre hat Iadon beinahe jeden Augenblick damit verbracht, einen Weg zu finden, um Raoden zu enterben. Aber dieses Problem hat Domi letzten Endes für ihn gelöst.«
Entweder Domi, dachte Sarene mit wachsendem Argwohn, oder

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