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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bin gespannt!«
    »Vergebt mir, sollte ich mich noch nicht als perfekter Schütze erweisen, mein König. Ich habe meine Kraft der letzten Jahre in die Entwicklung dieser Waffe gesteckt und hatte kaum Zeit, mich in ihrer Handhabung zu üben.«
    »Hauptsache, Ihr trefft nicht irgendetwas, das Ihr nicht zu treffen beabsichtigt.«
    »Keine Sorge.«
    »Und ich hoffe auch, es ist ungefährlich, beim Einsatz dieser Waffe neben dem Schützen zu stehen, werter Thamandor.«
    »Auch in dieser Hinsicht kann ich Euch beruhigen, mein König.«
    Der Waffenmeister legte den Flammenspeer an, zielte und betätigte den Abzug. Ein schnurgerader Feuerstrahl schoss aus der trichterförmig verengenden Mündung und war so grell, dass er in den empfindlichen Elbenauge schmerzte. Thamandor traf zielsicher den Felsbrocken, der in tausend Teile zertrümmert wurde und mit lautem Krachen auseinander flog.
    »Beeindruckend«, gab König Keandir zu.
    »Eine Kompanie Krieger mit diesen Waffen ― und wir werden weder Rhagar noch Trorks zu fürchten haben!«
    »Vorausgesetzt Ihr habt immer genug von dem Pulver, das ihr mittels des Steins des Magischen Feuers herstellt«, gab Keandir zu bedenken.
    »Das ist allerdings wahr. Doch ich erklärte Euch ja, dass wirklich nur ganz winzige Mengen der Substanz für diese Waffe vonnöten sind. Das daraus gewonnene Pulver habe ich darüber hinaus mit einigen Ingredienzien vermengt, die ich auch für das magische Gift verwende, das in den Bolzen meiner Einhandarmbrüste enthalten ist – und siehe da, ich konnte die Wirkung noch optimieren.«
    »Aber irgendwann wird der magische Stein, den Ihr von Naranduin mitgebracht habt, aufgebraucht sein, oder nicht?«
    »Das ist allerdings richtig«, gab Thamandor zu. »Dann wird jemand auf die Insel des Augenlosen Sehers zurückkehren müssen, um mehr von diesen Steinen zu holen.«
    »Das ist ein Ort, den niemand mehr betreten sollte, wenn Ihr mich fragt, werter Thamandor«, erklärte König Keandir, und sein Gesicht verfinsterte sich dabei.
    Thamandor erkannte, dass auf einmal ein besonderer Ernst den König ergriffen hatte. Angesichts dessen, was sich auf der Insel Naranduin seinerzeit zugetragen hatte, war das auch durchaus verständlich. Aber aus Thamandors Sicht war dieses Kapitel abgeschlossen, zumindest was den Augenlosen Seher betraf, der von Prinz Sandrilas erschlagen worden war, während König Keandir den Feuerbringer besiegt hatte. Der Bann, der bis dahin über die Insel gelegen hatte, war damit aufgehoben gewesen, und es war den Elben möglich gewesen, zum zwischenländischen Festland zu segeln; keine magischen Winde hatten die Schiffe der Elben mehr daran gehindert.
    »Ich sehe keinen Grund, weshalb wir uns vor einer Rückkehr zu dieser Insel fürchten oder sie scheuen sollen, mein König«, sagte Thamandor. »Jedenfalls dürfte es keine unlösbare Aufgabe darstellen, den geflügelten Affen, die dort die Höhlen bevölkern, ein paar dieser Steine abzujagen. Diesmal wären wir auch auf diese Gefahr vorbereitet.« Thamandor hob den Flammenspeer. »Und wer weiß, vielleicht beeindruckt sie der Einsatz dieser Waffe ja so sehr, dass wir gar nicht mehr zu kämpfen bräuchten.«
    »Ja, da ist natürlich möglich«, murmelte König Keandir, doch er wirkte abwesend, als wären seine Gedanken ganz woanders. Womit sie sich im Moment beschäftigten, war für den Waffenmeister ein Rätsel. Aber er kannte den König schon lange genug, um sich über dessen nachdenkliche Art nicht weiter zu wundern. Allerdings … dieser Hang zur Grübelei war seit der schweren Verwundung, die König Keandir in der Schlacht an der Aratanischen Mauer erlitten hatte, stärker geworden, wie Thamandor glaubte. »Ich zähle auf Euch, wenn ich gegen die Trorks ziehe, Waffenmeister.«
    »Aber gewiss doch.«
    »In spätestens einem Monat brechen wir auf.«
    »So kurzfristig?«
    »Haltet Euch bereit.«
    »Ja, mein König.«

    Einen Monat später ließ König Keandir eine Flotte von acht Schiffen klarmachen, darunter auch sein Flaggschiff, die »Tharnawn«, was »Hoffnung« bedeutete. Während der langen Seereise durch das Nebelmeer war damit die Hoffnung gemeint gewesen, irgendwann Bathranor zu erreichen, die Gestade der Erfüllten Hoffnung. Danach hatte der Name des Flaggschiffs für die Hoffnung gestanden, mit dem Zwischenland eine neue Heimat gefunden zu haben und dort ein neues Elbenreich gründen zu können. Diesmal stand der Name des elbischen Flaggschiffs für die Bemühungen, dieses Reich

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