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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Hornbläser.
    Schnell steckte Thamandor den Stein in den Beutel, den er an seinem Gürtel trug. In ihm bewahrte er allerlei Utensilien auf, von denen keiner der anderen Elben so recht wusste, wofür sie dienten und warum er sie mit sich führte. Es waren ebenso Dinge, denen er magische Bedeutung zuschrieb, wie auch Werkzeuge für die Einhandarmbrüste.
    Er atmete tief durch und klemmte die Daumen hinter die beiden Gürtel, die sich über seiner Brust kreuzten und in deren Schlaufen Dutzende von Bolzen für seine Armbrüste steckten. Nie etwas liegen lassen, was sich vielleicht noch verwenden lässt, das war sein Motto.
    Dann folgte er den anderen …

8. Kapitel
    Die Bergfestung der geflügelten Affen

    Ein Chor sonderbarer Stimmen erfüllte die Nacht. Stimmen, die zum Teil von den Affenartigen stammten, zum anderen jedoch auch von Wesen, denen noch kein Elb je begegnet war.
    Lirandil der Fährtensucher führte die Gruppe der fünfzig Elben unter Prinz Sandrilas' Kommando. Trotz der Dunkelheit war Lirandil in der Lage, kleinste Veränderungen in der Umgebung mit seinen besonders geschärften Sinnen wahrzunehmen und sie richtig zu deuten.
    Die meiste Zeit über herrschte Schweigen. Niemand sprach es offen aus, aber die Meisten hatten kaum noch Hoffnung, König Keandir und wenigstens ein paar seiner Begleiter lebend zu finden.
    »Vorsicht!«, flüsterte Lirandil plötzlich. Seine Stimme war nicht mehr als ein Wispern, allerdings vollkommen laut genug für das Gehör der Elben.
    Ein dunkler Schatten schwebte über ihnen und hob sich als absolut schwarze Fläche gegen den dunklen Nachthimmel ab. Ein Geräusch erklang, dem langsamen Schlag eines Gleitflüglers ähnlich. Die Spannweite der finsteren Schwingen entsprach der Länge eines kleineren Elbenschiffs.
    Sandrilas' Begleiter und der Prinz selbst duckten sich und verhielten sich vollkommen ruhig, während dieses düstere Geschöpf über sie hinwegzog und schließlich in der Nacht verschwand.
    »Die Äfflinge scheinen nicht die einzigen sonderbaren Kreaturen zu sein, die im Inneren dieses Landes leben«, murmelte Ygolas der Bogenschützen. »Ich bin gespannt, welchen Wundern und Schrecken wir noch begegnen. Jedenfalls erscheint es mir fraglich, ob wir mit solchen Geschöpfen unser neues Reich teilen sollen.«
    »Die Frage, ob wir bleiben oder weiter nach den Gestaden der Erfüllten Hoffnung suchen, wir später entscheiden«, erklärte Prinz Sandrilas. »Im Moment sollte uns nur das Schicksal des Königs und seines Gefolges kümmern!«
    »Verzeiht, Prinz Sandrilas«, erwiderte Ygolas der Bogenschütze. »Ich habe nur laut gedacht.« Aber Ygolas war sich sicher, dass er nicht der Einzige war, den solche Gedanken bewegten.
    Lirandil der Fährtensucher führte sie in eine dunkle Schlucht. Zu beiden Seiten ragten hohe Felswände als schwarze Zacken in den Nachthimmel.
    Lirandil blieb stehen. »Einige der unseren waren hier«, murmelte er. »Ich spüre die blasse Ahnung ihrer Auren, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie nicht bereits tot waren und man ihre Körper nur hergeschleift hat.«
    »Wenn man sie hergeschleift hätte, wären Spuren zu sehen«, meinte Sandrilas.
    »Vielleicht brachten die Geflügelten sie durch die Luft her«, gab Lirandil zu bedenken.
    »Was ist mit dem König?«, fragte Sandrilas. »Nehmt Ihr irgendwas wahr, das auf seine Anwesenheit hindeuten könnte?«
    Lirandil schüttelte den Kopf. »Nein, mein Prinz.«
    »Wir sollten in Betracht ziehen, dass auch er tot ist«, sagte Ygolas der Bogenschütze.
    Sandrilas' Linke umfasste den Griff seiner Düsterklinge. »In diesem Fall können sich die Affenartigen auf furchtbare Rache gefasst machen!«
    Die Härte und Unerbittlichkeit in des Prinzen Stimme überraschte Lirandil. War diese Härte Folge der unheilvollen Magie, mit der Sandrilas in Berührung gekommen war, als er sein Schwert in das magische Feuer gehalten hatte? Lirandil nahm sich vor, wachsam jeden Schritt des Prinzen zu beobachten.
    Sandrilas schien das Unbehagen, das der Fährtensucher empfand, zu spüren. »Warum plötzlich so schweigsam, Lirandil? Hat es Euch die Sprache verschlagen? Ihr kennt mich. Ich bin aus härterem Holz geschnitzt als die große Mehrheit unseres Volkes. Aber das macht mich nicht zu einem schlechteren Elben als jene, die sich ein Jahrhundert lang an dem logischen Verästelungen eines einzigen Gedankens oder dem Klang eines Gedichtes zu ergötzen vermögen.«
    »Ich misstraue nicht Euch, Prinz Sandrilas«, verteidigte sich

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