Elben Drachen Schatten
weitere Verluste unter ihren Feinden.
»Versucht so viele von ihnen zu erledigen wie möglich!«, rief Prinz Sandrilas. »Keine Gnade ― wir würden ihnen früher oder später wieder begegnen!«
Erneut sammelten sich die Äfflinge zu einer Formation. Manche von ihnen hatten sich zunächst in die zahlreichen Gebäude der Felsenstadt zurückgezogen und sich mit neuen Speeren und Dreizacken versorgt. Eine Angriffswelle von gut dreißig Affenartigen raste auf die Elben zu, sie schleuderten ihre Speere und drehten wieder ab. Mehrere Elben wurden tödlich getroffen, einige weitere verletzt.
Pfeil um Pfeil legten ihre Bogenschützen an die Sehnen und holten so manchen der geflügelten Bestien vom Himmel. Ihre schrillen Schreie hallten schaurig an den Felswänden wider. Nur wenige der Affenartigen kamen nahe genug an die Elben heran, um mit deren Hieb- und Stichwaffen Bekanntschaft zu machen. Siranodir schirmte mit seinen zwei Schwertern Thamandor ab, sodass dieser immer wieder Gelegenheit bekam, neue Bolzen in seine Armbrüste zu spannen.
Die geflügelten Affen sammelten sich noch einmal. Ihre schrillen Schreie gellten, und ihre barbarische Verständigung schien recht effektiv, denn innerhalb weniger Augenblicke hatten sie erneut eine Formation gebildet, um erneut anzugreifen. Wieder rasten sie heran wie ein Keil.
Ein Teil von ihnen wurde durch die Distanzwaffen der Elben getötet. Die Bolzen aus Thamandors Armbrüsten und ein Schwarm Pfeile hielten reiche Ernte unter ihnen.
Doch diesmal schleuderten die Angreifer nicht frühzeitig ihre Speere und Dreizacke. Stattdessen flogen sie mit geradezu selbstmörderischer Tollkühnheit auf die Elben zu, deren Verteidigungsposition auf dem Treppenaufgang denkbar ungünstig war. Einer von drei Angreifern kam durch und suchte dann den Nahkampf. Ein ohrenbetäubendes Geschrei erhob sich und betäubte beinahe die empfindlichen Ohren der Elben.
Lirandil machte das am wenigsten aus. Während seines langen Lebens hatte er die Anwendung magischer Praktiken erlernt, mit denen er die Intensität der eigenen Sinneswahrnehmung vollkommen kontrollieren konnte. Doch auch das war eine Kunst, die verloren zu gehen drohte, wie Lirandil festgestellt hatte. Die jüngeren und vor allem die seegeborenen Elben beherrschten sie nicht mehr. Zumindest nicht mehr in dem Maß, wie es bei den Alten der Fall gewesen war.
Ein kreischender Äffling hatte sich bis auf Armlänge genähert. Aber Siranodir war auf der Hut, wich zurück, trat wieder vor, und seine beiden Klingen säbelten kreuzweise durch den Körper des Angreifers. Einer dieser Hiebe zog einen Schnitt vom rechten Halsansatz bis unter die linke Achsel und trennte den Kopf und einen Teil des Oberkörpers vom Rest des Körpers. Der Schrei des Äfflings erstarb jäh.
Auch Prinz Sandrilas hatte sich seiner Haut zu wehren. Er ließ Düsterklinge kreisen, deren blanke Spitze im Licht der Sonne aufblinkte; das Elbenschwert des Einäugigen kostete gleich mehrere Angreifer das Leben. Immer wieder fand Sandrilas' Klinge den Körper eines Äfflings, in dessen Fleisch sie sich grub. Unter den furchtbaren Hieben, die er austeilte, brachen die Knochen, und das Blut der Äfflinge besudelte bald sein Wams mit dunklen Flecken.
Aber eine zusätzliche magische Kraft steckte nicht in der Waffe, die er in das magische Feuer des Steins gehalten hatte. Darauf hatte er eigentlich gehofft, doch im Kampf gegen die Äfflinge zeigte Düsterklinge keine größere Wirkung als die anderen Elbenwaffen.
Nach derben Verlusten zogen sich die Geflügelten schließlich zurück. Manche landeten ziemlich unsanft und schleppten sich blutend davon. Viele von ihnen hatten furchtbare Verwundungen davongetragen, und noch mehr waren nicht mehr am Leben.
Aber auch unter den Elben hatte es schlimme Verluste gegeben. Zehn von ihnen hatten in diesem wütenden Kampf ihr Ende gefunden, ein paar weitere waren verletzt, würden aber mit Hilfe der fortgeschrittenen Heilkunst der Elben sicher überleben.
Und dann gab es da noch Hyrandil, Bolandors Sohn!
Prinz Sandrilas hatte ihn keineswegs aufgegeben. Er war von den Äfflingen ins Innere der Affenkopfzitadelle verschleppt worden. Vielleicht konnte man ihn noch retten.
Prinz Sandrilas besah sich noch einmal die wie blank poliert aussehende Spitze seiner Düsterklinge und murmelte: »Ihre Magie scheint nicht sehr stark zu sein.«
»Erzählt mir nicht, dass Ihr etwas anderes wünschtet«, entgegnete Merandil der Hornbläser.
Sandrilas zuckte
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