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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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lagerten unzählige uralte Schriften mit längst verloren geglaubtem Wissen, das von den Gelehrten nach und nach gesichtet wurde und teilweise selbst für die Elben von Interesse war.
    Ganz im Gegensatz zu der großen, strahlend schönen Abordnung der Elben stand die Gesandtschaft der Goblins. Quarrolax, ihr Anführer, war mit einem Begleiter erschienen, und Schönheiten waren die Goblins sicherlich nicht. Sie waren noch kleiner als Zwerge und besaßen eine runzlige, grünlich-graue Hautfarbe. Ihre haarlosen Köpfe schienen viel zu groß für den Rest ihrer schmächtigen Körper zu sein und saßen auf dürren Hälsen, die aussahen, als würden sie jeden Moment unter dem Gewicht brechen. Gekleidet waren sie in einfaches, durch ein paar aufgetragene Malereien verziertes Leder, das für sie sicherlich festliche Kleidung darstellte, gerade im direkten Vergleich zu den Prachtgewändern der anderen Gäste jedoch schäbig wirkte.
    »Das war eine wunderschöne Feier«, seufzte Ailin, als die Zeremonie schließlich abgeschlossen war.
    »Etwa schöner als unsere eigene?«, gab Warlon zurück.
    Die Hohepriesterin versetzte ihm einen Stoß mit dem Ellbogen, dann musste sie lächeln, wie er trotz ihres Schleiers erkannte.
    »Da darfst du ausgerechnet mich nicht fragen, ich bin wahrscheinlich die Einzige, die darauf mit einem Nein antwortet. Weißt du, hier fehlt einfach die Atmosphäre von Verfall, das besondere Flair von Ruinen und das Stolpern über Risse im Boden, das unser Fest ausgezeichnet hat. Erst so etwas macht eine Hochzeitsfeier für meinen Geschmack richtig perfekt.«
    All das hatte die königliche Trauung in der Tat nicht zu bieten. Für das Fest präsentierte sich die gesamte Stadt in allerbestem Zustand. Die letzten Schäden, die von der Eroberung durch die Dunkelelben zurückgeblieben waren, waren längst beseitigt, die Stadt noch prachtvoller als zuvor geworden. Tausende von Lampen, Fackeln und farbigen Lampions ließen sie erstrahlen und säumten vor allem den Weg vom Dunkelturm, in dem die Hohepriesterin Breesa die Trauung vollzogen hatte, zum Palast, wo der Tag für die geladenen Ehrengäste mit einem großen Bankett ausklingen würde, während der Großteil des Zwergenvolkes auf den Straßen weiterfeierte.
    Warlon hingegen hatte in Zarkhadul geheiratet, wo er mittlerweile lebte. Nur so war es möglich gewesen, das strenge Zölibat zu umgehen, dem sich die Priesterinnen Li’thils in Elan-Dhor den uralten Regeln des Ordens gemäß unterwerfen mussten. Ailin hingegen war von Tharlia und Breesa gleichfalls in den Rang einer Hohepriesterin erhoben und mit der Aufgabe betraut worden, auch in Zarkhadul einen Orden zu gründen, dessen Vorschriften sie weniger streng gefasst hatte. Dadurch war es ihr und dem frisch zum Kriegsmeister beförderten Warlon ermöglicht worden, sich zu vermählen.
    Angeführt vom Brautpaar setzte sich der Zug der Ehrengäste, zu denen auch sie beide als Teil einer offiziellen Abordnung aus Zarkhadul gehörten, in Bewegung, hinaus aus der überfüllten Tempelhalle und auf die von Wappen, Fahnen, bunten Lampen und jubelnden Zwergen gesäumten Straßen der unterirdischen Stadt in Richtung Palast. Selbst die beiden großen Festsäle dort, die durch offene Türen miteinander verbunden waren, reichten kaum aus, alle Gäste aufzunehmen. Tharlia hatte eine sorgfältige Auswahl treffen müssen, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Trotz ihrer mittlerweile unangefochtenen Stellung konnte sie es sich nicht leisten, das Wohlwollen der großen und mächtigen Häuser zu verlieren, die den Großteil der Gäste stellten.
    Dennoch vermutete Warlon, dass so mancher mit seinem Schicksal haderte, nicht ebenfalls an dem Bankett teilnehmen zu können. Aber auch von denen, die keine Einladung erhalten hatten, kam niemand zu kurz. An zahlreichen Plätzen der Stadt waren große Buffets aufgebaut worden, genug, dass jeder Zwerg in Elan-Dhor sich satt essen konnte, und auch der Nachschub an Wein und Bier würde nicht ausgehen. Dies sollte ein Fest für das ganze Volk sein.
    Vor den Stufen des Palastes ließ Warlon seinen Blick zu der gewaltigen Statue Barloks schweifen, die dort aufgestellt worden war, größer und prachtvoller als alle anderen Statuen auf dem Vorplatz.
    Dem vermutlich größten Krieger angemessen, den das Zwergenvolk jemals hervorgebracht hat , dachte Warlon sarkastisch. Dabei wäre Barlok selbst all die Verehrung, mit der er nach seinem Tod überhäuft wurde und die seinen Namen für alle Zeiten

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