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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zur Schulter verschwand sein Arm im Felsloch, bis er endlich etwas zu fassen bekam, von dem ihm sein angeborenes Gespür für Magie sagte, dass es genau das war, was er in der kleinen Höhle vermutet hatte.
    Es war ein Stein – ein Stein des magischen Feuers -, doch obwohl er gerade von Innen heraus gebrannt hatte, fühlte er sich völlig normal an. Andernfalls hätte ein Zauber, den Daron vorher gewirkt hatte, verhindert, dass er sich die Hand daran verbrannte.
    Er zog den Arm wieder aus dem Felsloch, da schlang sich etwas um seinen linken Knöchel, und ihm wurde das Bein nach hinten weggezogen.
    Daron fiel zu Boden, riss dabei Arm und Hand aus dem Loch. Den Stein des magischen Feuers hielt er weiterhin umklammert, während er auf dem matschigen Boden landete. Sogleich sah er sich von mindestens zwanzig kleinen Gestalten umringt.
    Keiner von ihnen war größer als eine Handspanne. Ihre Gesichter hatten im Vergleich zu ihrer Größe sehr große, knollenförmige Nasen, die Augen leuchteten grün, und auf dem Kopf trugen sie eine strubbelige Mähne aus verfilztem rotem Haar. Manche von ihnen öffneten die Münder und zeigten dabei Zähne, die an Nagetiere erinnerten.
    Ihre Kleidung war schmutzig und abgerissen. Bei manchen bestand sie beinahe ausschließlich aus zusammengeflickten Lumpen. Die Hosen endeten kurz unter den Knien, sodass die mit Fell bedeckten Unterschenkel und Füße zu sehen waren, Füße, von denen jeder sechs Zehen aufwies.
    In den Händen hielten sie kleine Speere und Spieße, manchmal auch winzige Messer und Schwerter.
    Daron versuchte sich aufzurappeln, fiel aber sofort wieder hin. Um seinen linken Knöchel war nämlich das Ende einer Peitsche geschlungen. Jener langnasige kleine Krieger, der mit beiden Händen ihren Stiel hielt, hatte daran gezogen, sodass Daron erneut das Gleichgewicht verloren hatte.
    Im nächsten Moment schwang ein weiterer der kleinen Angreifer seine Peitsche, und sie schlang sich um Darons rechten Knöchel. Beide Peitschen schienen auf eine unheimliche Art zu leben. Abgesehen vom Stiel glichen sie dünnen Schlangenkörpern, an deren Ende sich je ein runder Kopf mit rot glühenden Augen und einem Maul mit spitzen, dolchartigen Zähnen befand, von denen Daron nur hoffen konnte, dass es keine Giftzähne waren.
    Mit diesen Zähnen hakte sich der Kopf in den Schuppen seines eigenen Schlangenkörpers fest, sodass sich Daron aus der Fesselung nicht so einfach befreien konnte.
    Sarwens besorgte Gedanken erreichten ihn.
    „Bleib besser, wo du bist!“ , sandte Daron ihr eindringlich zurück.
    Die kleinen langnasigen Krieger redeten wild durcheinander. Sie benutzten dabei eine Sprache, von der Daron noch nie ein Wort gehört hatte. Aber die Gedanken der kleinen Kerle waren sehr intensiv und eindringlich, und so konnte der Elbenjunge zumindest Bruchstücke von dem verstehen, was sie dachten und dann auch in ihrer für ihn unbekannten Sprache sagten.
    Immer wieder war dabei von „unserem Schatz“ die Rede und davon, dass jeder schrecklich bestraft werden müsste, der versuchte, ihn zu rauben.
    Der Elbenjunge überlegte einen Moment, ob er versuchen sollte, die Fesselung durch die Peitschen mithilfe seiner magischen Kräfte zu sprengen, aber er entschied sich, damit noch zu warten. Erstens war er sich nicht sicher, ob ihm der Versuch auch gelingen würde, und zweitens hatte er diese Wesen dann auf jeden Fall gegen sich – und Daron wusste ja nicht, wie lange er und Sarwen vielleicht gezwungen waren, in diesem Tal zu verweilen.
    Vielleicht konnten sie von den Winzlingen ja auch noch die eine oder andere wertvolle Information erhalten. Zum Beispiel darüber, woher sie ihren scheinbar doch recht beträchtlichen Vorrat an Steinen des magischen Feuers hatten.
    Fand man diese Steine hier in den Bergen, oder hatte der Nachtmahr sie irgendwem geraubt, und nun war es die Aufgabe der kleinen Krieger, diesen Schatz zu bewachen?
    Daron beobachtete, wie einige der Winzlinge im Boden verschwanden. Sie sanken einfach ein und waren einen Augenblick später nicht mehr da.
    „Ich bin nicht euer Feind“, sagte Daron und sandte ihnen einen entsprechenden Gedanken, obwohl er sich nicht sicher war, ob sie ihn auch wirklich verstanden.
    Wenig später kamen die in der Erde verschwunden Winzlinge wieder hervor, und sie hatten noch weitere Angehörige ihres Volkes aus der Tiefe mitgebracht. Diesmal waren es nicht nur bewaffnete Krieger, auch Frauen und Kinder befanden sich unter ihnen. Letztere waren so

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