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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Willen hatte und auch nicht zögerte, diesen auch durchzusetzen, stand auf einem anderen Blatt.
    Noch einmal berührte Daron das Riesenfledertier am Kopf, diesmal an einer Stelle neben dem rechten Ohr, wo es eine kleine Vertiefung gab. Er musste sich dafür sehr weit über das Maul des Monstrums beugen, aber Rarax ließ es bereitwillig geschehen. Er schien zu begreifen, dass Daron es gut mit ihm meinte.
    Noch einmal ließ der Elbenjunge etwas von seinen magischen Kräften auf das Monstrum übergehen, und Rarax grunzte dankbar.
    „Daron!“, erreichte ihn ein Gedanke seiner Schwester, mit dem sie ihm gleichzeitig übermittelte, dass da etwas über ihnen war, das sie in Aufregung versetzte.
    Daron sah empor.
    Ein dunkler Fleck zog über den klaren, strahlend blauen Himmel – ein Fleck, der die Form des Nachtmahrs hatte, sofern er nicht gerade in ein fremdes Lebewesen gefahren war, um diesem seinen Willen aufzuzwingen.
    Ein heiseres Gelächter ertönte, das an das Krächzen eines Raben erinnerte.
    Der Nachtmahr kreiste mehrfach über dem dunklen Tal, aber irgendetwas schien ihn davon abzuhalten, herabzustürzen und erneut anzugreifen.
    „Dein Zauberspruch scheint ihm Respekt eingeflößt zu haben“, sagte Daron laut und hoffte, dass sein Gedanke stark und intensiv genug war, um auch den Nachtmahr zu erreichen, denn er wollte das unheimliche Wesen damit einschüchtern. „Komm nur herunter, dann wirst du schon sehen, was du davon hast!“, rief er zu der Kreatur am Himmel hinauf. Seine Augen waren dabei vollkommen mit Schwärze gefüllt, aber am Talgrund war es so finster, dass nur ein anderer Elb in der Lage gewesen wäre, dies zu erkennen.
    Das Gelächter des Nachtmahrs wurde gänzlich zu einem Krächzen.
    Sarwen murmelte bereits leise den Vertreibungszauber, aber sie hatte kaum die ersten Silben über die Lippen gebracht, da hatte sich der Nachtmahr schon hinter den schroffen, schneebedeckten Berggipfel verzogen. Wenn es sein musste, konnte er sich offenbar mit einer solchen Geschwindigkeit durch die Lüfte bewegen, dass ihm selbst der scharfe Blick eines Elbenauges kaum folgen konnte, um zu sehen, wohin er flog.
    „Ich schlage vor, auch du merkst dir diesen Zauber“, sagte Sarwen. „Dann können wir ihn das nächste Mal mit vereinten Kräften anwenden.“
    „Gute Idee“, fand Daron. „Denn ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass der Nachtmahr schon aufgegeben hat.“
    Sarwen sandte ihrem Bruder den Vertreibungsspruch in einem sehr eindringlichen Gedanken. In unnötigerweise laut auszusprechen wäre riskant gewesen, schließlich war schwer abzuschätzen, wie und wogegen er dann gewirkt hätte. Schließlich hatte sich der Nachtmahr schon entfernt, und die durch einen Zauberspruch entfalteten Kräfte, die den Gegenstand oder das Wesen nicht trafen, gegen den oder das sie gerichtet waren, suchten sich manchmal selbst ein Ziel. Und das konnte dann völlig unvorhergesehene Auswirkungen haben.
    „Alles verstanden und gemerkt?“, fragte Sarwen ihren Bruder.
    „Ja, sicher. Ich bin ja schließlich nicht so magisch minderbemittelt wie Waffenmeister Thamandor.“
    „Wenn der Nachtmahr das nächste Mal auftaucht, müssen wir den Zauber beide gleichzeitig anwenden und ihn dieser Kreatur mit so viel magischer Kraft entgegenschleudern, dass sie zunächst mal genug von uns hat. Zumindest, bis wir hier weg sind.“
    „Was nicht so ganz einfach werden dürfte“, befürchtete der Elbenjunge. „Sieh dir nur an, in welchem Zustand Rarax ist. Und ohne ihn können wir dieses Tal kaum verlassen.“
    „Davon abgesehen würden wir ihn auch nicht hier zurücklassen“, merkte Sarwen an.
    Daron stimmte ihr sogleich zu. „Natürlich nicht.“
    Schließlich hatten sie das Riesenfledertier mit viel Mühe und elbischer Heilkunst gesund gepflegt, nachdem sie es verletzt in der Wildnis gefunden hatten. Und das Flugungeheuer anschließend zu zähmen, war ebenfalls nicht leicht gewesen. Dass Rarax die beiden Elbenkinder einst im weit entfernten Wilderland abgeworfen und in Stich gelassen hatte, wo sie es mit Trorks, Riesenmammuts und gefährlichen Flügelschlangen zu tun bekommen hatten, das hatten Daron und Sarwen ihm längst verziehen.
    „Rarax wird sich schon wieder erholen“, gab sich Daron optimistisch.
    „Ganz bestimmt“, murmelte Sarwen halblaut.

    Wieder ließ Daron ein Geräusch aufhorchen. Und diesmal war sich der Elbenjunge sicher, dass es nicht Rarax gewesen war, der sich bewegt oder gezuckt hatte.
    Er lauschte

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