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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Thamandors Pulver zu spüren war.
    „ Der Gedanke kam mir auch schon, doch er schien mir zu unwahrscheinlich“, meldete sich Sarwen bei ihm, denn obwohl Daron allein losgegangen war, blieben sie miteinander in geistiger Verbindung.
    Daron bewegte sich vorsichtig und fast lautlos über den feuchten, teilweise schlammigen Boden. Seine Augen hatten sich gut an die Dunkelheit auf dem Talgrund gewöhnt. Er durfte nur nicht allzu oft nach oben in den hellen, strahlend blauen Himmel und das grelle Sonnenlicht schauen.
    Er blieb stehen, ging in die Hocke und sah sich genauer an, was er da plötzlich am Boden entdeckt hatte.
    Fußspuren!
    Ein menschliches Auge hätte sie in der Dunkelheit nicht bemerkt, aber für Daron waren sie deutlich sichtbar.
    Die Füße, die an dieser Stelle entlanggelaufen waren, maßen eine halbe Daumenlänge. Und sie hatten sechs Zehen, wie Daron feststellte, als er ganz vorsichtig mit den Fingerspitzen über einen der Abdrücke tastete.
    Einst hatte das geheimnisvolle Volk der Sechs Finger im Zwischenland gelebt. Dessen Abkömmlinge waren die Trorks des Wilderlands, die ebenfalls sechs Finger an jeder Hand und jeweils sechs Zehen am Fuß hatten, und Letzteres galt auch für die Gnomen von Hocherde.
    Aber die Fußabdrücke, die Daron entdeckt hatte, konnten schon von der Größe her nicht von den riesenhaften Trorks stammen, die wie eine Mischung aus Orks und Trolle aussahen. Sie überragten jeden Menschen oder Elben bei weitem, und ihre Füße waren fast so groß wie die der vielarmigen Riesen aus dem Land Zylopien. Und auch die Füße der Gnomen von Hocherde waren für diese Abdrücke eindeutig zu groß, es sei denn, es wären die eines sehr kleinen Gnomen-Kinds gewesen. Zudem gingen diese Wesen nie barfuß.
    Die Kleinlinge wiederum, in deren Reich es Daron und Sarwen verschlagen hatte, nachdem Rarax die Elbenzwillinge über dem Wilderland abgeworfen hatte, hatten weder sechs Finger noch sechs Zehen. Und davon abgesehen waren diese Abdrücke auch selbst für einen Kleinling noch zu winzig.
    Daron ging weiter, folgte den Spuren, die sich plötzlich verloren, so als wäre dieses rätselhafte Wesen einfach im Erdboden verschwunden.
    Oder konnte es fliegen?
    Daron erreichte schließlich den steilen felsigen Hang. Genau an dieser Stelle hatte er das magische Licht gesehen. Er entdeckte ein paar Sträucher, die sich modrig anfühlten, aber fest verwurzelt waren.
    „Wie kann in dieser Finsternis, in die kein Sonnenstrahl zu dringen vermag, eine Pflanze gedeihen?“, ging es Daron durch den Kopf.
    Die Gedanken seiner Schwester antworteten ihm. „Alles, was hier wächst, kann seine Kraft nur aus der Finsternis beziehen, die der Nachtmahr hier offenbar angesammelt hat.“
    „Und was die kleinen Füße betrifft …?“
    „Bin ich genauso ratlos wie du, Daron.“
    Der Elbenjunge hatte Sarwen in Gedanken eine Vorstellung von den Abdrücken gesandt, aber auch sie hatte keine Ahnung, was für ein Geschöpf die hinterlassen haben könnte.
    In der Nähe der Felswand stieß Daron erneut auf Spuren. Mindestens ein Dutzend Wesen mit kleinen, sechszehigen Füßen musste an dieser Stelle herumgetrampelt sein, und hier und dort waren auch Abdrücke ihrer kleinen Hände, die sechs Finger aufwiesen, auf dem Gestein zu sehen.
    Vom Händewaschen und elbischer Reinlichkeit scheinen diese Wesen nicht viel zu halten , dachte Daron, während er sich die schmutzigen Handabdrücke an der Felswand besah. Die geheimnisvollen Wesen schienen sie hinaufgeklettert zu sein. Sie fanden offenbar selbst an steil aufragendem glattem Fels noch Halt.
    Daron bog etwas von dem Gestrüpp zur Seite, das dort wuchs, wo er das magische Licht gesehen hatte, und entdeckte den Eingang zu einer Höhle, kaum eine Handbreit hoch. Jemand hatte ein dunkles, dicht gewebtes Tuch vor diesen Eingang gehängt.
    Der Elbenjunge streifte es zur Seite, und jenes grelle Strahlen, das er aus der Ferne gesehen hatte, flackerte ihm entgegen. Es blendete ihn nur für einen Moment, denn diesmal wurde er nicht davon überrascht, und so hatte er seine Augen darauf einstellen können.
    „Tatsächlich!“, murmelte er. „Steine des gagischen Feuers!“ Da würde sich Waffenmeister Thamandor aber freuen, wenn sie ihm ein paar dieser Steine mitbrachten.
    Daron konzentrierte seine Magie auf die brennenden Steine, um ihr magisches Feuer zu löschen. Es gelang ihm, das Flackern nahm ab und erlosch dann ganz.
    Daraufhin langte der Elbenjunge in die kleine Höhle. Fast bis

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