Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
auftauchte.
    „Das wundert mich nicht“ , wandte sich Sarwen gedanklich an ihren Bruder. „ Die Wirkung eines Zaubers hängt von seiner Stärke ab, nicht von der Entfernung desjenigen, der ihn ausspricht.“
    „Woher hast du das denn?“
    „Aus einem der Bücher in Großvaters Bibliotheken. Ich weiß, dass man uns immer etwas anderes gelehrt hat, aber ich glaube, früher wussten die Elbenmagier einfach mehr über die Beschaffenheit und Regeln der Magie und konnten sie deswegen auch wirkungsvoller einsetzen.“
    Nach und nach sorgten sie dafür, dass an den betroffenen Küstenabschnitten kein einziger Quallenkrabbler mehr zurückblieb. Dort, wo sie nicht bereits dem Meer entgegenstrebten, wurden sie durch ein Wiederholen des Zauberspruchs aus dem „Buch der Vertreibungsmagie“ verjagt.

    Nach getaner Arbeit kehrten Daron, Sarwen und ihre Magier- und Schamanenhelfer auf Rarax zurück nach Berghaven. Noch eine letzte Nacht verbrachten die Elbenzwillinge dort, ehe sie sich schließlich auf den Rückflug machten.
    „Waffenmeister Thamandor wird staunen, wenn wir ihm die Steine des magischen Feuers überbringen“, war Daron überzeugt.

Kapitel 7
    Auf dem Elbenturm

    Daron und Sarwen brachen bereits sehr früh auf. Schlaf gönnten sie sich in dieser Nacht nur wenige Stunden. Normalerweise wäre auch das trotz der Anstrengungen, die hinter ihnen lagen, nicht nötig gewesen, denn ein Elb brauchte nicht unbedingt in jeder Nacht zu schlafen. Zudem konnten sie die Müdigkeit für eine gewisse Zeit auch mit Magie unterdrücken.
    Aber Rarax brauchte noch Ruhe, denn er gewann erst langsam seine Kräfte vollständig zurück.
    Die Steine des magischen Feuers schnallten die Elbenkinder gut auf dem Rücken des Riesenfledertiers fest. Schließlich sollte diese wertvolle Fracht nicht auf dem Weg über die hohen Gebirgsketten von Nordbergen verloren gehen. Zumal es nach den Erzählungen von Herzog Isidorn nicht auszuschließen war, dass in den dunklen Tälern noch weitere Nachtmahre hausten, und die würden dann nur darauf warten, dass jemand mit einem ganzen Sack dieser Steine über sie hinwegflog. Auf Nachtmahre schienen diese eine besondere Anziehungskraft auszuüben, und die beiden Elbenkinder waren sich sicher, dass diese finsteren Wesen ein besonderes Gespür für die Magie der Steine hatten. Wahrscheinlich reichte selbst ein Sack aus Erdspinnenseide nicht aus, diesen Schatz vor ihnen zu verbergen.
    Rarax stieg sehr hoch. Daron spürte die Furcht in dem Riesenfledertier. Offenbar wollte das Flugungeheuer unbedingt vermeiden, dass es noch einmal von einem Nachtmahr angegriffen wurde, und überflog die Täler daher in möglichst großer Höhe.
    Allerdings bezweifelte Daron, dass dies im Ernstfall etwas nutzen würde. Schließlich hatten sie ja erlebt, wie schnell auch ein Nachtmahr in die Lüfte zu steigen vermochte. Ihm auf diese Weise zu entkommen, schien kaum möglich zu sein.
    Dass Rarax noch nicht ganz im Vollbesitz seiner Kräfte war, merkten die Elbenkinder daran, dass er nicht ganz so schnell flog, wie er es ansonsten vermochte.
    „Wir werden wahrscheinlich einen ganzen Tag und die ganze Nacht brauchen, um nach Elbenhaven zurückzukehren“, glaubte Daron.
    „Großvater wird sich deswegen noch nicht gleich Sorgen machen“ , meinte Sarwen. „Und was Waffenmeister Thamandor betrifft, hat der doch angeblich fast ein Jahrhundert gebraucht, um den ersten Flammenspeer anzufertigen. Jedenfalls erzähl man das so. Da spielt es keine Rolle, ob wir ihm die Steine des magischen Feuers einen Tag früher oder später bringen.“
    „Oder auch zehn Jahre früher oder später!“, warf Daron ein.
    Sie lachten.
    „Du hast recht“, meinte Daron schließlich. „Wir wollen uns keine unnötige Hast angewöhnen, wie sie den Menschen eigen ist.“
    „Das scheint das Erbe unserer menschlichen Mutter zu sein“, dachte Sarwen.
    „Ja, das ist gut möglich.“
    Sarwen atmete tief durch und seufzte. Dann sprach sie laut weiter. „Ich wünschte mir oft, unsere Eltern wären nicht während des Großen Krieges umgekommen. Dann könnte ich ihnen all die Fragen stellen, die mir auf der Seele liegen und die wohl für immer unbeantwortet bleiben werden …“ Während sie sprach, hatte ihre Stimme einen belegten, traurigen Klang angenommen.
    „Ja, ich weiß“, gab Daron zurück. „Aber die Vergangenheit lässt sich nicht ändern. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als in die Zukunft zu schauen.“
    „Ja“, murmelte Sarwen kaum

Weitere Kostenlose Bücher