Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
befand.
    „O doch, Großvater, es ist möglich“, erklärte Daron und berichtete dann in knappen Worten, was sich im Tal des Nachtmahrs und der Bergkobolde ereignet war.
    Auch die Heilerin Nathranwen erschien vor dem Palas der Burg. Sie kannte die beiden Elbenkinder schon von klein auf und hatte nach dem Tod ihrer Mutter in gewisser Weise deren Rolle eingenommen.
    „Ich habe den Flügelschlag eures Fledertiers gehört, aber gedacht, es wäre ein Traum“, sagte sie hoch erfreut, die Zwillinge wiederzusehen. „Ihr seid sicher müde und erschöpft – aber ich kann euch einen belebenden Trunk brauen, der eure Lebensgeister wieder weckt.“
    „Wichtiger wäre es, wenn du einen Belebungstrunk für Rarax hättest“, meinte Sarwen. „Ihn hat die Reise nämlich viel mehr angestrengt als uns.“

Nathranwen lächelte. „Da wird sich sicherlich etwas machen lassen“, war die Heilerin zuversichtlich.

    Später, als sie alle im Palas von Burg Elbenhaven beim Bankett saßen, musste Daron alles noch einmal und viel ausführlicher erzählen - sowohl, was sich im Tal der Kobolde zugetragen hatte, als auch die Plage durch die Quallenkrabbler betreffend.
    „Ich bin sehr zufrieden mit euch“, sagte der König schließlich. „Und hinsichtlich des Einfalls, bei dem Handel mit den Kobolden zunächst auf den schnellen Vorteil zu verzichten, kann ich nur sagen: So handelt ein zukünftiger König, Daron! Vielleicht haben wir dadurch ein paar Steine des magischen Feuers weniger, aber dafür neue Freunde und Handelspartner für das Elbenreich gewonnen.“
    „Ja, und wer weiß, wann wir mal die Hilfe der Kobolde brauchen“, erwiderte Daron. „Sie scheinen ein paar wirklich erstaunliche Fähigkeiten zu haben.“
    „Umso weniger kann ich verstehen, dass du im letzten Jahr nicht eine einzige Fingerkuppe gewachsen bist“, schränkte der König sein Lob ein. „Du brauchst vor der Aufgabe, die du eines Tages übernehmen sollst, nicht zu erschrecken. Im Grunde hast du bereits alle Fähigkeiten, die man braucht, um Elbenkönig zu ein. Allerdings werden die Elbenkrieger niemals einem Kind folgen, das müsste dir klar sein.“
    „So wie leider auch kein Kind in den Schamanenorden aufgenommen wird“, warf Sarwen ein.
    Keandir wandte sich dem Elbenmädchen zu und sagte: „Für dich gilt das Gleiche wie für Daron. Auch du hättest längst das Zeug dazu, eine führende Stellung unter unseren Schamanen einzunehmen. Gerade die Geschehnisse in Berghaven, wo ihr mit dem von dir entdeckten Zauberspruch die Quallenkrabbler vertrieben habt, zeigen doch, dass deine Magie und dein Wissen über die alten Schriften weit größer sind als die der Magier und Schamanen unseres Reiches.“
    Brass Shelian, der Oberste Schamane der Elbenheit, saß mit am Tisch, runzelte die Stirn und räusperte sich. Es war überdeutlich, dass er in diesem Punkt etwas anderer Meinung war als sein König. Allerdings war er wohl zu höflich, um Keandir offen zu widersprechen.
    Der richtete seinen Blick auf Brass Shelian. „Es ist einfach die Wahrheit, werter Oberschamane. Ich will niemanden mit dieser Feststellung kränken, und wenn Ihr nüchtern darüber nachdenkt, werdet Ihr mir zustimmen.“
    „Nun, ich will mich nicht in Diskussionen einmischen, die innerhalb Eurer Familie geführt werden“, wich Brass Shelian aus. Dann sagte er in Sarwens Richtung: „Aber es stimmt schon, wenn du erwachsen wärst, würde wir dich sofort in unseren Orden aufnehmen, da hat dein Großvater recht.“
    „Wäre es nicht viel einfacher, der Orden würde seine Bestimmungen ändern und mich so akzeptieren, wie ich bin?“, fragte Sarwen.
    „Ich fürchte, das wird ebenso wenig möglich sein, wie man den Thronrat davon überzeugen könnte, ein Kind als König des Elbenreichs zu bestätigen“, mischte sich Prinz Sandrilas ein und sprach dabei mit sehr ernster Stimme.
    „Nun, es ist das Recht jedes Elbenkindes, die Schnelle seines Wachstums selbst zu bestimmen“, schlug daraufhin Lirandil etwas versöhnlichere Töne an. „Und dieses Recht sollte man nicht ausgerechnet den Enkeln unseres Königs vorenthalten, finde ich.“
    „Da habt Ihr wahre Worte gesprochen, Lirandil!“, bekam er Unterstützung von der Heilerin Nathranwen.
    Daron aber bekam das schon gar nicht mehr mit. Ihm war plötzlich so, als würde er an einem der prachtvollen Kerzenleuchter, die von der Decke hingen, etwas sehen, das nicht dort hingehörte.
    Zunächst war da eine nahezu unmerkliche Bewegung, dann ein leichtes

Weitere Kostenlose Bücher