Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Mir wäre wohler, ich wüsste genauer darüber Bescheid, wo er sich aufhält und was er gerade treibt …“
    „Vielleicht hat ihn seine finstere Magie ja in irgendeine andere Welt verschlagen, von wo er nicht mehr so ohne Weiters zurückkehren kann“, sagte Sarwen laut.
    „Ich fürchte, das ist reines Wunschdenken“, erwiderte Daron, dann machte er seine Schwester auf eine Gruppe Elben aufmerksam, die auf dem höchsten Burgturm von Berghaven in einem Kreis standen. Die einen trugen die Kutten des Schamanenordens, die anderen die Gewändern der Elbenmagier, und alle hatten sie die Hände zum Himmel gerichtet. Der Singsang, den sie dabei von sich gaben, wurde den beiden Elbenkindern vom kalten Nordwind entgegengetragen. Offenbar führten sie gerade eine magische Beschwörung durch, von der sie wohl hofften, dass sie irgendeine Wirkung auf die Quallenkrabbler haben würde, allerdings ohne sichtbaren Erfolg.
    „Genauso ist es wohl auch Wunschdenken, dass die Magier und Schamanen von Berghaven stark genug sind, um den Vertreibungszauber selbst durchzuführen“, fügte Daron an.

    Rarax landete im inneren Burghof. Dort wurden Daron und Sarwen bereits erwartet, denn natürlich hatten die Wächter das Riesenfledertier längst bemerkt und mit Hornsignalen die Ankunft der beiden Elbenkinder gemeldet.
    Auch Herzog Isidorn war schon zur Stelle und stand vor dem Haupthaus der Burg. Daron und Sarwen kannten ihn, denn alle paar Jahrzehnte weilte er in Elbenhaven am Hof von König Keandir, um sich mit ihm zu besprechen.
    Gleiches galt für Asagorn, den Elbenkrieger, der an seiner Seite stand. Die Ähnlichkeit der beiden war nicht zu übersehen. Asagorn war Isidorns Sohn und Herzog der noch weiter abgelegenen Provinz Meerland. Dementsprechend waren seine Besuche am Hof des Elbenkönigs auch noch um einiges seltener als die seines Vaters.
    „Wir haben euch schon lange erwartet!“, sagte Isidorn mit einer für Elben völlig untypischen Ungeduld. Aber in diesem Fall war sie sehr gut nachvollziehbar. Man brauchte ja nur über die Burgmauer hinab auf die Stadt und den Hafen zu sehen, wo die Quallenkrabbler auf den Dächern hockten und sich inzwischen auch anschickten, den Burgfelsen zu erklimmen, um zu erkennen, wie groß die Not in Berghaven war. Es war nur eine Frage der Zeit, dann würden die Quallenkrabbler auch die Burg einnehmen.
    Einzelne dieser Geschöpfe hatten es sogar bereits bis zu den Zinnen der Wehrgänge geschafft und wurden von Elbenkriegern in die Tiefe gestoßen, was den Tieren aber nicht viel ausmachte. Selbst Stürze aus einer Höhe von zehn Mastlängen überlebten sie ohne erkennbaren Schaden. Sie krabbelten einfach weiter und versuchten es erneut.
    „Wir hätten längst eintreffen müssen“, gestand Daron ein. „Gewiss hat uns Großvater in seiner Brieftaubennachricht viel früher angekündigt.“
    „Allerdings hatten wir einen unfreiwilligen Aufenthalt in einem der nordbergischen Täler“, erklärte Sarwen. „Ein Nachtmahr hat uns angegriffen, und danach war Rarax zunächst ziemlich geschwächt …“
    „Ein Nachtmahr?“, echote Herzog Isidorn. Der stolze Elbenkrieger, der früher einer der Kapitäne jener Schiffe gewesen war, mit denen die Elben an die Küste des Zwischenlands gelangt waren, stemmte die Hände in die Hüften und runzelte die Stirn. „Es siedeln jetzt vermehrt auch Menschen in Nordbergen, denen es nichts ausmacht, dass hier der Wind eisig und der Boden steinig und unfruchtbar ist. Denn angeblich gibt es in manchen Tälern Gold, Silber und andere Dinge, nach denen sie gieren, und die Felle der nordbergischen Langzahnlöwen erzielen auf ihren Märkten hohe Preise. In letzter Zeit haben sich immer wieder mal einige dieser Menschen über Nachtmahre beklagt, die sie heimgesucht und ihre Siedlungen angegriffen hätten.“
    „Nun, über diesen Nachtmahr wird sich fürs Erste niemand mehr beschweren, denn wir haben ihn unter die Erde verbannt, wo er keinen Schaden mehr anrichten kann“, berichtete Daron. „Aber wenn das öfter vorkommt, sollte Euch das Sorgen bereiten, Herzog.“
    Isidorn hob die Schultern. „Es ist gut möglich, dass all diese Geschichten nur auf einen einzigen Nachtmahr zurückzuführen sind – jenen, den ihr besiegt habt. Immerhin erreichten uns diesbezügliche Klagen nur alle zwanzig, dreißig Jahre mal. Für Menschen ist das eine lange Zeit, aber wir Elben sehen die Dinge in anderen Maßstäben. Jedenfalls bin ich froh, dass ihr hier seid.“
    „Und wir haben

Weitere Kostenlose Bücher