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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gab es auf und öffnete die Tür.
    Es war Sarwen.
    „Was ist los? Bist du schon so taub wie Siranodir?“, sandte sie Daron einen ärgerlichen Gedanken.
    Die Blase in seiner Hand zerplatzte. „Hast du mich erschreckt!“
    „Magische Kräfte sind wertvoll, man sollte sie nicht damit verschwenden, irgendwelche bunten Blasen zu erschaffen.“
    „Aber ich kann dadurch meine Gedanken besser ordnen“, erwiderte Daron. „Warum das so ist, kann ich nicht erklären, aber manchmal habe ich für ein Problem plötzlich eine Lösung, wenn ich für eine Weile in eine solch Blasen blicke.“
    Sarwen hob ein Buch an, das sie in der Linken hielt. Es war in Leder gebunden und mit ein paar mit Goldfarbe aufgetragenen Elbenrunen verziert. „Ich habe mal ein bisschen in der Bibliothek gestöbert, ob ich nicht irgendeine alte Überlieferung oder einen Hinweis finde, der mir verraten könnte, weshalb Rarax uns nicht nach Estorien bringen wollte.“
    „Und? Hast du was gefunden?“
    „Ehrlich gesagt, nein. Aber ich habe einen Zauber entdeckt, der gegen Angstzustände wirkt und sehr mächtig sein muss. Er wurde lange Zeit nicht mehr angewendet, weil er auch eine gefährliche Nebenwirkungen hat.“
    „Und die wäre?“
    „Er kann zu übertriebener Tollkühnheit führen, aber ich glaube, dass man das in den Griff bekommen kann.“
    „Also wenn ich mir vorstelle, dass Rarax dann vielleicht noch übermütiger wird und mit einer noch verrückteren Geschwindigkeit durch die Gegend rast als auf unserem Rückflug … Nein, ich bin dagegen.“
    „Daron …“
    „Da hilft auch zusätzliche Gedankenkraft nichts, Sarwen.“
    Das Elbenmädchen wirkte enttäuscht. „Wir müssen früher oder später noch einmal nach Estorien, Daron, und das weißt du ganz genau!“
    „Vielleicht, wenn wir erwachsen sind“, meinte der Elbenjunge.
    „Also nie, wenn es nach dir geht!“, gab Sarwen ärgerlich zurück.
    Sie schwiegen eine Weile. Dann legte Sarwen das Buch auf den Tisch und schlug eine bestimmte Seite auf. „Vielleicht siehst du dir die Formel wenigstens mal an. Nur in Estorien können wir erfahren, was mit unseren Eltern ist, das weißt du.“
    Magolas, ihr Vater, hatte im Großen Krieg auf der Seite des dunkle Herrschers Xaror gestanden, weil er gehofft hatte, dass dieser dafür das Leben ihrer Mutter Larana verlängerte. Larana war eine Menschenfrau gewesen, doch Xaror hatte dafür gesorgt, dann sie sich in ein furchtbares Monster verwandelt hatte.
    Sarwen hatte sich immer schon gefragt, ob ihr Vater wohl nach seinem Tod ein Eldran geworden war oder ein Maladran, wie die üblen Totengeister der Elben genannt wurden. Und ihre Mutter? War es überhaupt möglich, dass sie nach ihrem Tod zu den Eldran eingegangen war, da sie doch eine Menschenfrau gewesen war?
    All das beschäftigte Sarwen, seit sie vom Schicksal ihrer Eltern erfahren hatte, und es hatte in ihr den Wunsch geweckt, eines Tages dem Schamanenorden der Elben beizutreten, denn die Aufgabe der Schamanen war es vor allem, die Verbindung zu den Toten zu halten.
    Daron hatte nie ein so starkes Interesse an diesem Thema gezeigt, aber Sarwen hatte den Verdacht, dass er sich in Wahrheit nur vor den Antworten auf all diese Fragen fürchtete.
    „Daron, ich muss einfach wissen, ob unsere Eltern glücklich bei den Eldran sind und ihre Geister in alle Ewigkeit ihren Frieden gefunden haben oder …“ Sie sprach es nicht aus, aber das brauchte sie auch nicht.
    Daron blickte auf und sah sie ernst an. „Oder ob sie Vergessene Schatten geworden sind.“ So nannte man die Maladran häufig.
    „Selbst wenn es so wäre, Daron …“
    „Das wäre schrecklich, Sarwen.“
    „Vielleicht könnten wir ihnen aber dann helfen.“
    „Nein, niemand kann einem Maladran helfen. Die Vergessenen Schatten sind so übel und böse, dass man nicht einmal ihre Namen aussprechen darf, weil sie einem sonst überall hin folgen. Sie haben Freude am Töten, am Quälen.“
    „Bist du je einem Maladran begegnet?“
    „Natürlich nicht, das weißt du doch“, erwiderte er unwirsch.
    „Na also! Und so weit ich weiß, ist es auch schon ziemlich lange her, dass das jemand anderem geschehen ist. Daron, wir sollten uns unser eigenes Bild machen. Was kann schon passieren? Wir fliegen nach Estorien und sehen uns einfach dort um. Wenn Mutter und Vater nicht unter den Eldran sind, die dort zusammen mit Fürst Bolandors Untertanen leben, heißt das ja noch lange nicht, dass sie unbedingt Maladran geworden sind.“
    „Ach

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