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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Isidorn von Nordbergen und sein Sohn Herzog Asagorn von Meerland, die mal wieder die weite Schiffsreise nach Elbenhaven auf sich genommen hatten. Neben Prinz Sandrilas saß Herzog Branagorn von Elbara, und ihm gegenüber hatte Siranodir mit den zwei Schwertern Platz genommen, der zurzeit Nuranien regierte.
    Siranodir war während des Großen Krieges gegen den Dunklen Herrscher Xaror am Ohr verletzt worden, und seitdem hörte er für elbische Verhältnisse sehr schlecht. Auch wenn sein Gehörsinn sicherlich noch immer besser funktionierte als bei jedem Menschen, galt er doch unter den Elben fast als taub. Wenn Elben in seiner Gegenwart leise sprachen und er sie daher kaum verstehen konnte, reagierte Siranodir ziemlich ungehalten, weil er dann immer gleich glaubte, man würde ihn verspotten.
    Neben Siranodir saß Stadthalter Palandir, dem Daron und Sarwen geholfen hatten, die Stadt Nithrandor gegen den Angriff der Gnome zu verteidigen und der genau wie sein Vater die Angewohnheit hatte, zwei Schwerter zu tragen.
    Waffenmeister Thamandor, der geniale, aber magisch unbegabte Erfinder, der seine Werkstatt auf einem nahe gelegenen Felsen hatte, den man den Elbenturm nannte, war natürlich auch gekommen, denn so viele Gelegenheiten boten sich nicht, die Gefährten aus alter Zeit wiederzusehen.
    Insgesamt mehr als zweihundert Elben saßen in dem großen Festsaal des Palas, und man konnte mit Fug und Recht behaupten, dass sich alle Großen des Elbenreichs versammelt hatten.
    Nur einer fehlte, und nachdem Herzog Isidorn ausführlich von der letzten Plage Quallenkrabbler an der Küste von Nordbergen berichtet hatte, bei deren Bekämpfung ihm Daron und Sarwen geholfen hatten, fiel das auch jemandem auf.
    „Wo ist eigentlich Lirandil, unser berühmter Fährtensucher?“, fragte Asagorn von Meerland. „Mittlerweile dürfte es doch eigentlich kein Land mehr geben, das er noch nicht bereist hat.“
    „Um so mehr vermisse ich seine Erzählungen“, äußerte Thamandor.
    „Lirandil ist schon eine ganze Weile nicht mehr in Elbenhaven gewesen“, erklärte König Keandir.
    Daron und Sarwen hatten den Fährtensucher, den man inzwischen auch Lirandil den Weitgereisten nannte, ebenfalls vermisst, nachdem sie zusammen mit Thamandor von ihrem Abenteuer im Zentaurenwald zurückgekehrt waren. Dort waren sie nämlich in einem abgeschotteten Teil des Waldreichs auf Wesen getroffen, von denen sie zunächst geglaubt hatten, dass niemand in Elbenhaven je von ihnen gehört hatte: Faune, Dryaden, zivilisierte Trork-Ritter und einem Stamm von Katzenkriegern, die sich seit dem Ende des Großen Krieges dort verbargen. Aber dann hatten sie feststellen müssen, dass Lirandil im geheimen Reich des Faunkönigs bestens bekannt war.
    So viele Fragen hatten Daron und Sarwen eigentlich an ihn richten wollen, zum Beispiel, warum er niemandem vom Reich des Faunkönigs im Geheimen Wald erzählt hatte.
    Inzwischen waren ein paar Jahre vergangen. Für Elben war das nicht viel Zeit, und so hatten sie sich auch nicht weiter darüber gewundert, dass Lirandil nicht am Hofe weilte. Irgendwo in den Weiten des Zwischenlandes würde er vermutlich einer interessanten Spur folgen oder war auf Geschöpfe gestoßen, die bislang von den Elben unentdeckt waren.
    „Lirandil könnte wirklich langsam mal wieder auftauchen“, wandte sich Sarwen mit einem Gedanken an ihren Bruder.
    „Na, zur Zweihundertjahrfeier zur Beendigung des Großen Krieges wird Lirandil uns bestimmt die Ehre erweisen“, meinte Prinz Sandrilas zuversichtlich. „Die vierzig Jahre bis dahin wird sich der eine oder andere Neugierige unter uns sicherlich auch noch gedulden können. Außerdem – so interessant sind seine Erzählungen aus den Menschenländern nun auch wieder nicht.“
    Es hieß, dass Prinz Sandrilas vor langer, langer Zeit, als die Elben noch in ihrer Alten Heimat Athranor gelebt hatten, sein Auge im Kampf mit einem Menschen verloren hatte. Selbst die hoch entwickelte Heilkunst der Elben hatte ihm nicht helfen können. Auch wenn das schon Jahrtausende her war, war Prinz Sandrilas nicht besonders gut auf die Menschen zu sprechen.
    „Ich habe ihn im letzten Jahr gesehen“, erklärte Herzog Branagorn.
    „Wo war das?“, fragte Daron sofort.
    „Auf meiner Burg in Candor. Er wollte als Nächstes eine Reise nach Estorien unternehmen.“
    „Ins Land der Geister?“, fragte Sarwen.
    Branagorn wandte den Kopf und nickte ihr zu. „Ganz genau. Ich selbst habe ja immer wieder darüber nachgedacht,

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