Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
in hohem Bogen durch die Luft fliegen. Zischend tauchte es ins Wasser ein. Da die Klinge sehr stark mit Magie aufgeladen war, spritzte eine Fontäne hoch empor.
    „Mein Befehl war eindeutig, und jeder von euch schuldet mir Gehorsam!“, erklärte Magolas. „Ihr rührt sie nicht an!“

Kapitel 12
    Die Schlacht zwischen Licht und Schatten

    In einem weiten Bogen ließ Daron das Riesenfledertier zur Küste zurückfliegen. Er umflog damit das Gebiet, das die Eldran mit ihren Bann belegt hatten, und erreichte schließlich wieder jenen Punkt, an dem sich Merandils Turm befunden hatte.
    Daron ließ Rarax landen, um sich um die Wunde zu kümmern, die das Flugungeheuer davongetragen hatte. Auch wenn Darons Magie den Pfeil hatte zerfallen lassen, musste er sich die Verletzung genauer ansehen.
    „Ganz ruhig, Rarax“, sandte er dem Riesenfledertier einen Gedanken, obwohl er selbst innerlich sehr aufgewühlt war.
    Sarwen hatte ihn durch ihre Augen sehen lassen, und auch er hatte den Siegelring mit den Zeichen eines Großkönigs von Aratan erkannt.
    Wie oft hatten Daron und Sarwen in der Bibliothek am Hof von König Keandir gesessen und darüber gesprochen, was wohl aus ihren Eltern geworden war.
    Was den Vater der Zwillinge betraf, hatten sie nun Gewissheit.
    Immerhin war es Daron ein Trost, dass Magolas Sarwen kaum etwas antun würde.
    Auch wenn er zu einem Maladran geworden war, so war er doch ihr Vater.

    Am Meeresufer sammelten sich unterdessen die Eldran-Krieger und warteten auf die nahenden schwarzen Schiffe, um ihre Pfeile auf die finsteren Schattengestalten abschießen zu können. Aber noch war der Gegner zu weit entfernt.
    „Was hast du, Daron? Empor mit dem Fledertier!“, rief Merandil. „Oder willst du deine Schwester in der Gewalt dieser finsteren Geister lassen?“
    „Immer mit der Ruhe, Merandil“, entgegnete der Elbenjunge. Er stieg vom Rücken des Riesenfledertiers und sah sich die Wunde genau an, die der schwarze Pfeil dem Flugungeheuer beigebracht hatte.
    Rarax stieß ein Knurren aus.
    Daron murmelte einen Heilzauber, und die Wunde schloss sich daraufhin vollständig. „Du bis selbst ein Geschöpf der Finsternis, darum kann dir die dunkle Kraft der Maladran nicht allzu viel anhaben“, dachte Daron.
    Als wollte er dies bestätigen, ließ Rarax einen Laut hören, der beinahe Ähnlichkeit mit einer menschlichen oder elbischen Stimme hatte.
    „Wenn wir das hier alles hinter uns haben, fangen wir damit an, dir auch noch das Sprechen beizubringen“, nahm sich Daron vor.
    „Was ist?“, fragte Merandil. „Ist mit deinem Reittier etwas nicht in Ordnung?“
    „Abgesehen davon, dass es eine kleine Pause vertragen könnte, ist nichts an seinem Zustand auszusetzen“, antwortete Daron. „Aber jetzt einen Angriff auf die Schiffe zu fliegen, hat keinen Sinn.“
    „Was hat sich verändert?“, fragte Merandil sehr ernst. Der Eldran war inzwischen ebenfalls vom Rücken des Riesenfledertiers gestiegen.
    „Was soll sich verändert haben?“
    „Du kannst mir nichts vormachen. Vorhin warst du noch voller Wagemut, und jetzt willst du deine Schwester in der Gewalt dieser abgrundtief bösen Schattengeister lassen. Das verstehe ich nicht.“
    „Ihr konntet davon nichts mitbekommen, werter Merandil. Aber der Anführer dieser Maladran ist mein Vater.“
    „Magolas? Der in Aratan das Magolasische Reich gründete und Xarors Diener wurde?“ Merandil schüttelte den Kopf. „Niemand hat erwartet, dass er zu etwas anderem als ein Maladran geworden ist, zu einem Geist, den die Elbenheit vergessen möchte und dessen Namen man besser nicht mehr ausspricht …“ Er brach plötzlich ab. „Oh, entschuldige, er war dein Vater, und es ist mir klar, dass dir meine Worte nicht gefallen. Aber was ich sage, ist die Wahrheit.“
    „Ich weiß“, sagte Daron. „Und trotzdem haben Sarwen und ich immer gehofft, dass sein Geist irgendwo Frieden gefunden hat.“
    Merandil überprüfte den Pfeilköcher, der nun, wie alle seine Waffen, deutlicher zu sehen war. Auch war der Geisterelb selbst nicht mehr so durchscheinend und leuchtete weniger. Der Köcher mit den Lichtpfeilen war leer. Auch das war zuvor nicht zu erkennen gewesen.
    Merandil löste den Gurt, der den Köcher auf seinem Rücken hielt, und hob den Köcher an, fast wie ein Gefäß, aus dem er trinken wollte.
    Dann öffnete er den Mund, aus dem gleißende Helligkeit strömte und sich in den Köcher ergoss. Nur wenige Augenblicke später strahlte es hell daraus hervor, dann

Weitere Kostenlose Bücher