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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und wieder verfingen sich die Pfeile darin.
    Sarwen hatte recht, im Augenblick konnte er nichts für sie tun.
    Alle Kraft, die er im Moment noch hatte, wendete er dafür auf, um Rarax in die Höhe zu treiben. Schreiend und wild mit den Flügeln schlagend stieg das Riesenfledertier auf.
    Als der graue Schleier zerfallen war und die in ihm verfangenen schwarzen Pfeile in die Tiefe fielen und sich dabei teilweise auflösten, hatte Daron mit Rarax bereits wieder eine Höhe erreicht, die es unmöglich machte, sie noch zu treffen.
    Merandil fluchte vor sich hin, was eigentlich ganz unelbisch und vollkommen uneldranisch war. Er kauerte mit dem Bogen in der Hand auf Rarax' Rücken und ärgerte sich offenbar über sich selbst. Zwei Lichtpfeile schoss er noch ab, aber auf der langen Strecke verloren die Geschosse einfach zu viel von ihrer Kraft, um irgendetwas zu bewirken.
    Ein Pfeil traf die Reling eines der schwarzen Schiffe, leuchtete zuerst hell auf und wurde dann von der Schwärze des Schiffes erfüllt, so als wäre er verwandelt worden.

    Sarwen hatte sich aufgerappelt. Sie war trotz der magischen Dämpfung ihres Falles ziemlich hart auf die schwarzen Schiffsplanken geschlagen. Ihre Schulter und der Rücken taten ihr weh. Sie murmelte schnell eine Heilformel, ihre Augen waren noch immer schwarz.
    Mehr als ein Dutzend Maladran standen um sie herum. Sie war von ihnen eingekreist. Manche hielten schwarze Schwerter in den Händen, andere die dunklen Bögen, mit denen sie zuvor ihre schwarzen Pfeile verschossen hatten.
    Rarax war davongeflogen. Daron ließ ihn einen weiten Bogen über dem Meer ziehen, um dem Bann zu umfliegen, den die Schiffe der Maladran gerade überwanden und der sie so langsam machte.
    Die Segel an den Masten hingen schlaff herab. Es war eine dunkle magische Kraft, die die schwarzen Schiffe antrieb, auch dann, wenn der Wind geradewegs von vorn blies.
    Sarwen sah in die Runde. „ Glaubt ja nicht, dass ich mich so einfach zu einem Maladran machen lasse!“
    Hin und wieder sah sie einen Totenschädel in den schattenhaften Gestalten der Maladran aufblitzen. Auch die Knochen der Hände schimmerten manchmal durch die Schwärze hindurch. Doch Sarwen stellte auch fest, dass bei manchen der Maladran inzwischen sogar noch mehr Einzelheiten erkennbar waren: eine Gürtelschnalle, ein Harnisch oder ein Helm.
    Diese Dinge wurden nur für einige Augenblicke sichtbar und verwandelten sich dann wieder in schwarze Umrisse.
    Sarwen hatte sich immer schon sehr stark für alles interessiert, was mit den Totengeistern der Elben zu tun hatte, weil ihre Eltern während des Großen Krieges umgekommen waren. Jedes Buch über diesen Themenbereich, dass sie in der Hofbibliothek von Elbenhaven hatte finden können, hatte sie gelesen und den Erzählungen der Schamanen gelauscht.
    So wusste sie, dass die Totengeister immer mehr feste Gestalt annahmen, je länger sie sich in der diesseitigen Welt aufhielten. Sie konnten in Einzelfällen richtig greifbar werden und waren dann kaum noch von den Lebenden zu unterscheiden. Das galt sowohl für die Eldran als auch für die Maladran.
    Offenbar befanden sich die Maladran an Bord dieses Schiffes schon längere Zeit in der Welt der Lebenden, sodass sich bereits wieder ein paar Merkmale von ihnen zeigten.
    Bei einem von ihnen war sogar ein Gesicht für wenige Augenblicke zu erkennen, ehe es wieder von der schattenhaften Dunkelheit verdeckt wurde.
    „Machen wir eine von uns aus ihr! “, empfing sie einen Gedanken. Sie wusste nicht, von welchem der Maladran er stammte, aber er war so deutlich und klar verständlich, als hätte er mit lauter Stimme gesprochen.
    „Ich übernehme das!“ , verkündete ein anderer ebenfalls mit einem Gedanken.
    Eine der Schattengestalten trat vor, hob den Bogen, legte einen Pfeil ein und schoss.
    Sarwen wich blitzschnell aus. Der Pfeil schlug hinter ihr in die Planken und zerfiel dort augenblicklich zu feinem schwarzem Staub. Ein zweiter Pfeil folgte, und Sarwen hob die Hände. Der Pfeil prallte gegen ihren unsichtbaren magischen Schild.
    Der war allerdings nicht stark genug, um das Geschoss wirklich aufhalten zu können. Dazu war es viel zu sehr mit magischer Kraft aufgeladen.
    So flog der Pfeil weiter – aber sehr, sehr langsam, sodass man ihm dabei zusehen konnte und Sarwen nur einen Schritt zur Seite zu machen brauchte, um ihm auszuweichen. Dort, wo er den magischen Schild durchdrang, blitzte es, und Schwarzlicht sprühte hervor.
    Dann gewann er plötzlich

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