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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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war der Köcher wieder mit Lichtpfeilen gefüllt.
    „Entschuldige“, bat Merandil. „Ich musste mich schnell für die bevorstehende Schlacht rüsten.“
    „Das verstehe ich.“
    „Daron, dein Großvater König Keandir und ich, wir standen immer auf derselben Seite. Ich habe mit ihm in der Schlacht an der aratanischen Mauer gekämpft, bei der ich ums Leben kam, und später, als die Eldran dem Elbenreich zu Hilfe eilten, kämpfte ich wieder mit ihm zusammen gegen den Feind. Aber dein Vater Magolas stand auf der Seite von Xaror und war deswegen zuletzt mein Gegner. Und es scheint, als wäre er das jetzt wieder. Tut mir leid, aber so ist es nun mal.“
    „Sarwen und ich haben Andir geholfen, Xaror zu besiegen“, erinnerte Daron.
    „Ja, ich weiß.“

„Eine Frage habe ich noch an Euch, Merandil“, sagte Daron. „Habt Ihr irgendetwas von meiner Mutter gehört?“
    „Wieso sollte man hier etwas von ihr gehört haben?“, fragte Merandil verwundert. „Larana war eine Menschenfrau – und zuletzt ein Monster. Estorien ist ein Land für Elben und für die Totengeister ihrer Vorfahren. Allerdings nur für die guten Totengeister, an die man sich gern erinnert.“
    „Dann ist sie nicht hier? Besonders Sarwen hat diese Frage immer sehr beschäftigt. Und wenn ich ehrlich bin, mich auch, auch wenn ich mich vielleicht mehr als sie vor der Antwort fürchte.“
    Merandil zuckte mit den Schultern, und da es sich um die eines Eldran handelte, wurden sie dabei für einen Moment ziemlich durchscheinend und von einem leuchtenden Flor umrahmt, der dann wieder verlosch. „Deine Mutter stammt aus Aratan. Dort glauben die Menschen, dass die Toten in ein Reich unter der Erde einziehen, das allerdings ziemlich ungemütlich sein soll. Vielleicht ist ihre Seele ja dort. Allerdings …“
    „Was?“, hakte Daron nach. Da war ein schwacher, flüchtiger Gedanke, der von dem Eldran ausging, an den er Daron aber nicht teilhaben lassen wollte.
    „Ich glaube nicht, dass das etwas mit deiner Mutter zu tun hat“, sagte er ausweichend.
    „Sagt es mir trotzdem!“
    „Ich habe das nur am Rande mitbekommen, und vielleicht ist jetzt nicht der passende Zeitpunkt, um darüber zu reden …“
    „Doch, jetzt ist der passende Zeitpunkt!“, beharrte Daron, und er verstärkte seine Worte mit einem sehr intensiven Gedanken. Der Eldran sollte spüren, wie wichtig es ihm war.
    „Ich habe von einem anderen Eldran-Hornbläser gehört, dass an der Grenze zum Reich der Whanur immer wieder ein schattenhaftes geflügeltes Monster versucht hat, nach Estorien einzudringen.“
    „Ein Monster?“
    „Eldran-Krieger haben es vertrieben. Niemand weiß, wo es geblieben ist. Allerdings, wenn man bedenkt, dass die meisten Kreaturen Estorien normalerweise meiden, ist das schon etwas merkwürdig, wenn ich so darüber nachdenke.“

    Draußen vor der Küste drangen die Maladran-Schiffe nicht weiter vor. Sie ankerten und bildeten eine breite Front, allerdings außerhalb der Reichweite der Eldran-Pfeile.
    Dann starteten sie einen Sturmangriff über das Wasser. Hunderte von Maladran verließen die Schiffe. Manche von ihnen ritten auf schattenhaften Pferden, andere liefen über die Wellen. Die Füße der Krieger und die Hufe der Pferde berührten nur leicht das Wasser und ließen es sogar manchmal aufspritzen, aber sie sanken nicht ein, genau wie es bei den Eldran-Kriegern der Fall war.
    Ein Chor wüster Schlachtrufe erklang, und die ersten Pfeile flogen über die See, während die berittenen Maladran ihre Schattenpferde vorantrieben, auf den schmalen Strand zu.
    Die Eldran, die von den Schattenpfeilen getroffen wurden, verwandelten sich augenblicklich in Maladran.
    Die berittenen Schattenkrieger waren sehr schnell. Ihre Pferde preschten geradezu über das Wasser. Währenddessen schossen Bogenschützen hinter ihnen ihre Pfeile ab, zielten dabei sehr hoch, sodass ihre Geschosse die Eldran in einem hohen Bogen erreichten. Von oben prasselten sie auf die Lichtkrieger herab und trafen viele von ihnen.
    Aber auch unter den heranstürmenden Maladran gab es etliche, die getroffen wurden und sich in Eldran verwandelten.
    Die Schlacht wogte hin und her. Mal gab es mehr Eldran, und dann wieder waren die Maladran zahlreicher, je nachdem, welche der beiden Gruppen Geisterkrieger es schaffte, mehr Gegner zu verwandeln.
    Daron musste ein paarmal Pfeile mit Hilfe seiner Magie abwehren. Er stieg wieder auf den Rücken des Riesenfledertiers, während Merandil auf die Maladran schoss.

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