Gedanken. Da werden sie immer sein.“
Nach und nach kehrten die geflohenen Elben und Eldran nach Estanor zurück. Über die geistige Verbindung aller Eldran untereinander verbreitete sich die Kunde von den Geschehnissen in der Stadt sehr schnell im ganzen Land. Und das Ansehen von Fürst Bolandor wuchs dadurch, denn schließlich hatte er mit wenigen Getreuen den Kristall des Wissens bis zuletzt verteidigt.
Daron und Sarwen wären gern noch länger in Estorien geblieben, und ihrer Großmutter Ruwen hätte das gewiss gefallen. Daron interessierte sich brennend für Caladirs Flugexperimente, und Sarwen hätte sich gern noch länger mit dem Kristall des Wissens befasst, denn darin war mehr enthalten, als man ihr je im Orden der Elbenschamanen beibringen konnte.
Aber Lirandil drängte darauf, nach Elbenhaven zurückzukehren, denn schließlich verlief die Zeit außerhalb von Estorien sehr viel schneller, und ihr Großvater wartete wahrscheinlich schon seit Jahren auf sie.
So machten sich Daron, Sarwen und der Fährtensucher Lirandil auf dem Rücken des Riesenfledertiers auf die weite Heimreise.
Fast zwanzig Jahre waren inzwischen im Reich der Elben vergangen, was für elbische Verhältnisse aber noch immer keine besonders lange Zeitspanne war.
Als König Keandir seine Enkel begrüßte, sah er Daron und Sarwen einige Augenblicke lang von oben bis unten an.
„Wir haben dir viel zu erzählen, Großvater“, sagte Daron.
Keandir lächelte mild. „Was immer ihr beide auch erlebt haben mögt, es scheint euch zum Wachsen ermutigt zu haben.“ Er musterte die beiden noch einmal mit seinen scharfen Elbenaugen und fügte hinzu: „Während der Zeit in Estorien seid ihr mehr gewachsen als in den ganzen letzten hundert Jahren.“ Er legte Daron eine Hand auf die Schulter. „Das erfüllt mich mit großer Hoffnung.“
Nachwort
Liebe Elbenfreunde,
in diesem sechsten Band um die Abenteuer der Elbenkinder Daron und Sarwen haben die Zwillinge ein paar Geheimnisse enträtselt, um die sie sich schon zuvor immer wieder Gedanken gemacht haben.
Auch im siebten Band der Elbenkinder-Serie, der unter den Titel „Die Eisdämonen der Elben“ erscheinen wird, geht es um ein altes Geheimnis, nämlich um das Eisland und seine Bewohner, über die auch die Elben bisher so gut wie gar nichts wissen. Übrigens wird es Caladir in ferner Zukunft einmal gelingen, richtig gut fliegende Himmelsschiffe zu bauen. Mit denen wird er dann eines Tages über das weite Meer im Osten zu einem Kontinent namens Ost-Erdenrund fliegen und das Reich der Caladran gründen, über das in meiner Gorian-Trilogie („Das Vermächtnis der Klingen“, „Die Hüter der Magie“ und „Im Reich des Winters“) berichtet wird.
Nähere Informationen zu meinen Elben-Büchern und auch zu anderen Fantasy-Romanen von mir gibt es auf meiner Homepage www.AlfredBekker.de . Wenn ihr Lust habt, mir eure Meinung zu den Büchern zu schreiben, könnt ihr dies gern unter
[email protected] tun. Ich freue mich über jede Mail, auch wenn es mal ein wenig dauern kann, bis ich dazu komme, sie zu beantworten.
Alfred Bekker
Lengerich, September 2010
Alfred Bekker
Elbenkinder 7
Die Eisdämonen der Elben
Inhalt
Angriff im Eisland
Auf dem Elbenturm
Beunruhigende Nachrichten
Ein Magier aus der Versenkung
Aufbruch in dunkler Nacht
In Meergond
Brechende Mauern und die Magie des Eises
Arbeit für den Flammenspeer
Ein eisiger Schatten schleicht durch die Nacht
Aufbruch ins Eisland
Auf den Spuren von Lirandil und Sandrilas
Die Festung im Eis
Der Kristallene
Die Schlacht um die Eisfestung
Magischer Sturm
Im Maul des Leviathans
Das silberne Schiff
Rückkehr
Nachwort
Angriff im Eisland
Ein Sturm fegte über das vereiste weiße Land. Prinz Sandrilas wandte den Kopf und blickte suchend nach Norden. Für einen kurzen Moment glaubte er, etwas zu hören. Ein Geräusch, das wie schnelle Schritte auf weichem Tiefschnee klang.
Der einäugige Elbenprinz lauschte in das Tosen des Sturms. Um die Konzentration zu erhöhen, murmelte er eine magische Formel. Doch das Geräusch war nicht mehr zu vernehmen.
„Wir sollten hier so schnell wie möglich verschwinden, Lirandil!“, sagte er dennoch an seinen Begleiter gerichtet.
Fast hundert Schritte war der elbische Fährtensucher Lirandil von ihm entfernt, aber dennoch und trotz des Sturms reichte es völlig aus, wenn Sandrilas leise sprach. Selbst Sandrilas’ Herzschlag hätte Lirandil wahrnehmen können, hätte er sich