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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Maladran. Stattdessen wurden die ersten Pfeile abgeschossen.
    Selbst Magolas, ihr Anführer, konnte die Maladran nicht mehr zurückhalten.

    In diesem Augenblick drangen zwei geflügelte Wesen durch das in weiten Teilen aufgelöste Kuppeldach. Das eine war Rarax, das andere schien nur ein Schatten zu sein.
    Das Riesenfledertier prallte gegen den magischen Schutz, den Fürst Bolandors Magier und Schamanen um den Kristall herum errichtet hatten. Funken sprühten, und Rarax, der zur Seite auswich, landete genau zwischen den Fronten.
    Das schattenhafte Wesen hingegen flog auf Magolas zu und verwandelte sich nur wenige Schritte vor ihm in die schattenhafte Gestalt einer Frau.
    Für einen Moment schien Laranas Gesicht auf, ehe es wieder in der Dunkelheit des Schattens verschwand.
    „Magolas, erkennst du mich?“
    „Larana!“
    Die Schattenfrau schwebte auf Magolas zu, und ihre dunkle Hand berührte ihn bei der Schulter. „Dies ist kein Land für dich oder für mich oder irgendeinen Maladran“, sandte Larana einen sehr intensiven Gedanken. „Die Eldran haben Estorien durch ihre besondere Art verändert. Selbst der Verlauf der Zeit ist davon betroffen. Ich habe so lange versucht, hierher zu gelangen, aber ich glaube inzwischen, dass ich hier ebenso wenig hingehöre wie all die Pflanzen und Kreaturen des Wilderlandes, die Estorien meiden.“
    Der Gedanke war so eindringlich, dass alle Maladran innehielten. Kein Pfeil wurde mehr verschossen und kein sinnloser Hieb mehr gegen die magische Wand geführt.
    „Du solltest auf sie hören“, sagte Ruwen, die ebenso wie Daron, Lirandil und Merandil von Rarax' Rücken gestiegen war.
    Magolas sah sie ungläubig an.
    „Mutter?“, fragte er.
    „Es wird sicherlich ein Land geben, das für euch geeignet ist und wo ihr Frieden finden könnt“, sagte Ruwen. „Das Wissen, welches es sein könnte, ist sicher über den Kristall zu erhalten.“
    Magolas ließ den Blick schweifen.
    „Spürst du, wie verwirrt die Maladran sind“, wandte sich Daron mit einem Gedanken an seine Schwester.
    „Daron!“
    „Sie warten auf seine Entscheidung.“
    „Ich denke, unser Vater weiß jetzt, dass er gar keine Wahl hat.“
    Magolas machte ein Zeichen mit der Hand, woraufhin die Maladran zögernd die Waffen senkten. „Frieden?“, murmelte er sinnierend. „Ich weiß nicht, ob es den für uns noch geben kann.“
    „O doch, Magolas“, sagte Larana. „Den gibt es auch für euch und für mich. Aber nur dann, wenn ihr nicht den Frieden anderer stört.“

Kapitel 16
    Abschied

    Die Maladran kehrten zu ihren schwarzen Schiffen zurück, manche traurig, aber andere riefen sich bereits gegenseitig mit neuen Namen.
    Am Ufer der Bucht übergab Sarwen ihrem Vater eine Kugel aus Licht. Zuvor war sie noch einmal mit Hilfe des Kristalls im Reich des Geistes gewesen, um in Erfahrung zu bringen, in welchem Land die Maladran am ehesten ihren Frieden finden konnten.
    „Was ist das?“, fragte Magolas.
    „Das sind alle Gedanken, die ich über ein Land, wie ihr es sucht, finden konnte“, sagte sie. „Nehmt sie mit auf die Reise, die euch bevorsteht.“
    „Aber finden müssen wir das Land wohl selbst“, ergänzte Larana.
    Als Magolas die Lichtkugel entgegennahm, zerplatzte sie. Blitze fuhren von seinen Händen aus die Arme hinauf und über Schultern und Nacken in seinen Kopf.
    „Ich … ich danke dir“, sagte er schließlich. Dann wandte er sich an Daron. „Ich hoffe, du wirst der Nachfolger, den sich König Keandir immer gewünscht hat und der ich leider nicht geworden bin, Daron.“
    „Das wird die Zukunft zeigen“, erwiderte der Elbenjunge zurückhaltend.
    „Die Zukunft soll jedenfalls euch gehören, den Lebenden“, sagte Ruwen, die an der Seite ihrer Enkel stand. „Es ist bedauerlich, dass wir nicht mehr zu euch gehören. Aber noch bedauerlicher ist es, wenn die Schatten der Toten die Lebenden bedrängen und verfolgen.“
    „Da hast du wohl recht“, murmelte Larana, die neben Magolas stand und deren Gesicht inzwischen gut zu erkennen war.
    Magolas stieg auf sein Schattenpferd, reichte Larana die Hand und zog sie zu sich herauf. Das Geisterpferd wieherte und preschte über das Meer auf die ankernden schwarzen Schiffen zu.
    Wenig später segelten sie davon. Daron und Sarwen sahen ihnen lange nach, bis die Schatten der Maladran-Schiffe mit dem fernen Dunst am Horizont eins geworden waren.
    „Wir werden sie nicht wiedersehen“, war Daron überzeugt.
    „Doch“, erwiderte Sarwen. „In unseren

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