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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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geflügeltes Monstrum. Es ist erst einige Tage her, und alle im Dorf denken immer noch mit Schrecken daran.“
    „Wieso?“, hakte Daron nach.
    Und Sarwen dachte: „Wir können nur hoffen, dass Rarax hier nichts angestellt hat. Überhaupt erscheint es mir besser, wenn wir nichts davon sagen, dass es uns gehört!“
    „Das kann ich euch wohl erklären“, antwortete Mok auf die Frage des Elbenjungen und blickte zum Dach des Steinhauses empor. „Siehst du den Mast, der dort in den Himmel ragt?“
    „Der Riesen-Kerzenständer ist ja wohl schlecht zu übersehen“, meinte Daron.
    „Du bist nicht der Erste, der diesen Vergleich zieht“, stellte Mok fest. „Oben in der Metallschale liegt normalerweise ein faustgroßes Juwel mit magischen Eigenschaften. Seit langer, lange Zeit beschützte er unser Dorf vor den Trorks, denn von ihm geht ein Zauber aus, der diese augenlosen Barbaren auf Distanz hält. Sieh uns an, Daron! Wir sind klein, und unsere Waffen belächelt man anderswo als Spielzeug, oder man hält unsere Schwerter für Essbesteck oder Zahnstocher. Wie sollten wir uns gegen die Trorks behaupten außer durch Magie oder irgendeinen Trick?“
    „Und was hat das mit dem Riesenfledertier zu tun?“, fragte Sarwen.
    Mok sah sie an. „Ganz einfach: Dieses Biest fand das Juwel wohl sehr anziehend. Jedenfalls ist es tief über die Mastspitze hinweggeflogen und hat sich genommen, was es haben wollte.“
    „Für uns Kleinlinge hat das natürlich üble Folgen“, mischte sich Mik ein. „Der Zauberbann, der uns schützt, wird von Tag zu Tag schwächer, nachdem uns das Juwel gestohlen wurde. Und das bedeutet auch, dass sich die Trorks immer näher an das Dorf herantrauen.“
    „Ehrlich gesagt, sind wir ziemlich verzweifelt“, gestand Mok.
    Daron deutete auf die Tür des Steinhauses, aus dem herzhaftes Gelächter und Musik drangen. „Dafür wird hier aber immer noch sehr ausgelassen gefeiert“, stellte der Elbenjunge fest.
    Mik und Mok wechselten einen kurzen Blick, und während Mok sich seinen Schnauzbart zwirbelte und Mik die Gläser seines Dunkelsehers am Ärmel putzte, seufzten beide wie aus einem Mund.
    „Die meisten versuchen einfach das Leben zu genießen, solange es noch geht“, sagte Mik schließlich.
    „Wir sind da natürlich etwas anders“, ergänzte Mok, „und manche hier im Dorf nehmen uns das übel, weil sie sagen, dass wir ihnen die Stimmung verderben. Aber die Trorks haben bereits gestern eine der Wassermühlen am Fluss überfallen. Das hätten sie früher nie gewagt, weil der Bann des Juwels sie zurückgehalten hätte.“
    „Und was gedenkt ihr dagegen zu unternehmen?“, fragte Daron.
    Mik und Mok zuckten gleichzeitig mit den Schultern. „Nächste Woche will der König des Kleinling-Reichs eine Versammlung einberufen, in der darüber beraten werden soll“, berichtete Mik.
    „Wenn es dann mal nicht schon ein zu spät ist“, befürchtete Mok. „Aber lass uns erst mal ins Steinhaus gehen. Dort werdet ihr übrigens auch unseren König sehen.“
    „So ist dieser Ort eure Hauptstadt?“, stellte Daron fest.
    „Na ja, Hauptstadt – das klingt ein bisschen übertrieben, aber hier gibt es das einzige Steinhaus, und außerdem ist hier genau die Mitte unseres in jeder Beziehung kleinen Reichs“, erklärte Mik. „Das hat auch etwas mit dem Juwel zu tun, denn seine Wirkung ist natürlich schwächer, je weiter man von ihm entfernt ist.“
    „Und einen Namen hat dieser Ort nicht etwa?“, hakte Sarwen nach.
    „Wozu denn einen Namen? Er heißt einfach das Dorf“, antwortete Mik. „Alle anderen Siedlungen in unserem Reich sind kleiner, sodass die Bezeichnung Dorf bei ihnen völlig übertrieben wäre. Zu Verwechselungen kann es da also nicht kommen.“
    „Eine seltsame Logik“ , dachte Sarwen an Daron gerichtet, aber sie hütete sich davor, es laut auszusprechen. Schließlich waren sie ja Gäste in diesem Dorf und froh darüber, erst mal Unterschlupf vor den Trorks gefunden zu haben.

    Mik und Mok führten sie ins Innere des Steinhauses. Der große Raum, der sich ihnen eröffnete, war voller Kleinlinge, die ausgelassen feierten. Die Decke war ziemlich niedrig, und Daron stieß beinahe mit dem Kopf gegen einen Kronleuchter.
    „Ja, du wirst hier etwas auf deines Schädel achten müssen“, meinte Mik. „Unsere Häuser sind zwar für unsere Halbling-Verwandten gerade noch groß genug, aber für alle, die größer sind, kann es schon Probleme geben.“
    Als sie eingetreten waren, waren die

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