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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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konnte.
    „Unser geschätzter Halbling-Freund Koy Kanjid kann das sicher besser beurteilen als wir“, glaubte die Königin. „Schließlich kommt er in viel herum und dürfte schon öfter Elben zu Gesicht bekommen haben. So wird er auch Elbenkinder von erwachsenen Elben zu unterscheiden wissen.“
    „Du meinst, erwachsene Elben sind tatsächlich noch größer als die beiden dort?“, wunderte sich der König, dem das etwas zu fantastisch erschien. „Ich weiß nicht …“
    Daron trat mutig ein paar Schritte vor. „Ja, es ist wahr - wir sind tatsächlich Elbenkinder!“, erklärte er.
    „Erziehen Elben ihren Nachwuchs so früh zur Selbstständigkeit, dass sie ihre Kinder allein durch die Welt reisen lassen?“, wunderte sich der König. „Nach allem, was man so hört, haben Elben doch nur sehr wenige Kinder. Wie kann euer Volk es da zulassen, dass auf diese wenigen Kinder noch nicht einmal wirklich geachtet wird?“ Der Kleinling-König schüttelte energisch den Kopf. „Das würde ich in meinem Reich niemals zulassen!"
    „Vielleicht sollten wir uns erst mal anhören, wie es dazu kam, dass sich diese beiden Elbenkinder so weit von ihrer Heimat befinden", riet Koy. „Und was mich darüber hinaus persönlich interessieren würde: Wisst ihr, wie es König Keandir geht? Hat er sich inzwischen schon zur Ruhe gesetzt und einen Nachfolger bestimmt?"
    „Unserem Großvater geht es gut", antwortete Sarwen dem Halbling. „Und er ist auch immer noch in Amt und Würden.“
    „Euer Großvater?“, sagte Koy erstaunt. „Ihr seid die Enkel des Elbenkönigs?“
    „So ist es“, bestätigte Sarwen. „Dies ist mein Bruder Daron, und mein Name ist Sarwen. Und was unsere Reise in dieses Land betrifft, so war sie mehr ein Missgeschick. Wir sind keineswegs freiwillig hier, und beinahe hätten uns die Trorks …“
    Koy unterbrach sie. Von Missgeschicken und wilden Trorks wollte er in diesem Moment nichts hören, denn offenbar interessierte ihn etwas sehr viel mehr: „Hat euer Großvater zufällig mal den Namen Jay Kanjid erwähnt?“
    Daron und Sarwen sahen sich kurz an.
    „Nicht, dass ich wüsste, Sarwen!“
    „Da wird der Halbling aber enttäuscht sein!“, antwortete Sarwen in Gedanken.
    „Tut mir leid, ich kann mich nicht erinnern“, erklärte der Enkel des Elbenkönigs laut. „Aber unser Großvater hat schon so lange gelebt und ist so vielen begegnet …“
    „Ja, da war ein Halbling-Händler namens Jay Kanjid vielleicht nicht ganz so wichtig, das verstehe ich schon“, sagte Koy und seufzte.
    „Wer war dieser Jay Kanjid?“, wollte Daron wissen.
    „Jay Kanjid war mein Vorfahre, und ich trage denselben Familiennamen“, antwortete Koy. „Jays Plan war es, eine Dunkelseher-Werkstatt hier im Reich der Kleinlinge zu errichten. Die haben nämlich viel feinere Hände und sind dadurch jedem größeren Wesen handwerklich überlegen, wie man verstehen wird. Jay Kanjid traf König Keandir im Wilderland, als der gegen die Trorks kämpfte. Davon wird in meiner Familie heute noch erzählt. Na ja, ich gebe zu, dass die alten Geschichten im Laufe der Zeit vielleicht etwas arg ausgeschmückt wurden. Jedenfalls aber hat Jay dann später die Werkstatt gegründet, die ich geerbt habe. Ich mache es noch heute genauso, wie es unser Vorfahre Jay begonnen hat: Die Kleinlinge schleifen die Gläser für die Dunkelseher und setzen sie in die Gestelle, und ich reise regelmäßig in die Länder des Südens, um sie zu verkaufen.“
    „Ein einträgliches Geschäft, wie ich denke“, nahm Sarwen an.
    „Ja“, bestätigte der Halbling. „Allerdings hatte ich gehofft, dass es noch einträglicher wird, wenn sich die Mode verbreitet, Dunkelseher auch bei Nacht und bei trübem Wetter zu tragen. Hier im Reich der Kleinlinge hat sich das zwar schnell durchgesetzt, aber andernorts leider nicht. Und jetzt kommt auch noch die Bedrohung durch die Trorks hinzu, seit dieses verfluchte fliegende Riesenviech das Juwel gestohlen hat, welches dieses kleine Reich schon seit Urzeiten vor ihnen schützte.“
    Ein Raunen ging durch den Raum. Offenbar wollte niemand daran erinnert werden, wie schlimm die Lage der Kleinlinge schon sehr bald werden konnte.
    Koy wandte sich an den König. „Ich sage es Euch ganz offen, Majestät: Wenn keine Möglichkeit gefunden wird, das Dorf und die Werkstatt vor den Trorks zu schützen, werde ich meinen Betrieb schließen müssen!“
    Das Geraune im steinernen Versammlungshaus wurde noch einmal um einiges lauter.
    „Aber

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