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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gehört, und Daron meinte sich zu erinnern, das Reich der Kleinlinge auch schon auf einer der Karten verzeichnet gesehen zu habe, die König Keandir ihm gezeigt hatte. Allerdings schien der Kartenzeichner nicht viel über dieses Reich gewusst zu haben, denn sein Inneres war auf der Karte nichts weiter als ein weißer Fleck gewesen. Offenbar wusste man einfach nicht viel darüber.
    Mondlicht fiel auf den Kleinling, der soeben aufgestanden war, und so konnten die beiden Elbenkinder erkennen, dass er einen Spitzbart trug und außerdem zwei dunkle Gläser, die durch feine Metallstäbe miteinander verbunden waren. Diese bildeten eine Art Gestell, dass dem Kleinling auf der Nase saß, und zwei schmale Bügel reichten bis hinter die Ohren. Offenbar diente das Ganze dazu, die dunklen Gläser vor den Augen des Kleinlings zu halten.
    „Seid gegrüßt, ihr Elben!“
    „Ganz unsererseits“, erwiderte der Elbenjunge und deutete eine Verbeugung an. „Mein Name ist Daron, und dies ist meine Schwester Sarwen, und wie ihr euch denken könnt, haben wir eine sehr lange Reise hinter uns.“
    „Ja, das Reich der Elben ist weit entfernt, und wir hören nicht viel von dem, was sich dort ereignet“, sagte der kleine Mann mit den dunklen Gläsern vor den Augen und machte sich daran, vom Bock zu steigen.
    Mochte der Kleinling auch eher winzig sein, da das Pferd Normalgröße hatte, war auch der Wagen entsprechend groß. Dafür gab es eine Trittleiter aus Metall, die seitlich zum Kutschbock angebracht war, doch der kleine Mann mit dem Spitzbart verpasste wohl eine der Leitertritte und fiel auf die Straße.
    Er rappelte sich wütend wieder auf und schimpfte furchtbar.
    „Habe ich es dir nicht gesagt!“, rief der zweite Kleinling, der auf dem Kutschbock geblieben war. „Nimm den Dunkelseher ab! Die werden schließlich hergestellt, um vor der Sonne zu schützen, nicht vor dem Mondlicht.“
    Der Spitzbärtige klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Er trug Stiefel, eng anliegende Hosen, Hemd und Weste und außerdem einen Umhang. An der Seite hing ein dünnes Kurzschwert, von dem Daron den Eindruck hatte, dass es mehr der Zierde diente, als dass man damit wirklich kämpfen konnte.
    „Da ihr beide schon die Freundlichkeit hattet, euch vorzustellen: Mein Name ist Mik, und der unverschämte Kerl dort oben auf dem Kutschbock trägt den Namen Mok. Willkommen im Reich der Kleinlinge! Mögt ihr nun die ersten Elben seit langer Zeit oder sogar die ersten Elben überhaupt sein, die unsere zugegebenermaßen etwas entlegene Gegend mit ihrer Anwesenheit beehren, ihr zwei seid jedenfalls herzlich willkommen.“
    „Hab vielen Dank, Mik“, sagte Daron und verneigte sich abermals leicht.
    Mik blinzelte über seinen Dunkelseher hinweg. Wahrscheinlich, weil er mit den dunklen Gläsern nicht viel von diesem Gast erkennen konnte. „Wir haben viel zu selten Besuch, als dass wir es uns leisten könnten, ihn schlecht zu behandeln.“ Er machte eine großspurige Geste, mit der er seinen Mantel nach hinten warf. „Ihr beide müsst uns natürlich erzählen, wie ihr hierher kommt und was für ein Riesenmammut ihr hier sucht.“
    „Nun, das ist schnell gesagt“, meinte Sarwen. „Wir …“
    „Moment!“, unterbrach sie der Kleinling und hob dabei die Hand, wie es die Elbenkinder ansonsten nur von der Heilerin Nathranwen kannten, wenn sie die beiden belehren wollte. „Wie ich schon erwähnte, wir bekommen selten Besuch. Deswegen erzählt gefälligst nicht alles auf einmal oder gar zum falschen Zeitpunkt. Wir wollen uns die Spannung etwas aufsparen, wo wir schon einmal eine so willkommene Abwechslung in unserem Alltagstrott haben.“
    „Ich muss mich für meinen Begleiter entschuldigen“, mischte sich Mok, der zweite Kleinling, ein. „Er kommandiert auch mich gern herum und will stets nur den eigenen Willen durchsetzen. Wir arbeiten beide in der Dunkelseher-Werkstatt, gute zwei Meilen von hier entfernt. Dort macht er das genauso. Also lasst euch davon nicht beeindrucken.“
    „Halb so schlimm“, sagte Daron. „Wir sind froh, dass wir jemanden getroffen haben, der kein Trork ist und auch nicht so aussieht wie eine Flügelschlange!“
    „Habt ihr Trorks gesehen?“, fragte Mok mit sichtlicher Besorgnis.
    Daron nickte. „Ja. Sie sind uns eine Weile gefolgt, aber ich glaube nicht, dass sie uns noch immer auf den Fersen sind. Irgendetwas scheint sie von diesem Land fernzuhalten.“
    Mok seufzte. „Ja, ja“, murmelte er. „ Noch ist das so. Noch scheint

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