Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Hand und leuchtete auf, denn ein Teil der magischen Kraft, die der Blitz übertragen hatte, war in das Juwel übergesprungen.
    Es schlug auf den Boden und kullerte weg vom Thron und vom Knochenherrscher.
    Daron hatte sich inzwischen auf den Rücken des Riesenfledertiers geschwungen und es unter seinen Willen gebracht. Rarax ließ sich das gern gefallen. Bei den Elben hatte er es auf jeden Fall besser als in diesem Gemäuer.
    Er breitete die Flügel aus.
    „Hierher!“, rief Daron mit seinen Gedanken Sarwen zu sich.
    Doch das Elbenmädchen wusste längst, was zu tun war. Es rannte auf das Riesenfledertier zu, kletterte ebenfalls auf seinen Rücken, und im nächsten Moment hob Rarax vom Boden ab.
    Mit zwei, drei kräftigen Flügelschlägen glitt er durch den großen Thronsaal, griff mit seinen Pranken nach dem Juwel und ließ sich dann von Daron nach oben lenken.
    Doch dann brüllte Rarax laut auf, denn für seine Augen war dort eine undurchdringliche Decke aus Stein und kein freier Himmel.
    „Na komm schon!“, sandte ihm Daron einen entschlossenen Gedanken. „Es ist nur die Magie eines Trugbildes!“
    Inzwischen strömten weitere Wächter alarmiert in den Thronsaal. Aufgeregte Rufe mischten sich mit dem typischen Zischen der Whanur-Krieger.
    Doch in diesem Moment tauchte Rarax mitsamt seinen beiden Reitern und dem Juwel durch die Decke des Thronsaals hindurch, so als wäre dort nichts.
    Das Letzte, was die Elbenkinder sahen, war der auf dem Thron in sich zusammengesunkene Knochenherrscher. Er saß dort, als wäre er schon vor langer Zeit gestorben.
    Und als sie schließlich aus großer Höhe auf den Turm herabblickten, wirkte er wie eine schattenhafte Ruine, von der kaum noch die Grundmauern standen, inmitten einer Burg und einer Stadt, die von bläulichen Lichtern erfüllt war.
    Einer Stadt, in der bei Tag und bei Nacht gearbeitet wurde. Noch immer waren die Schmiedehämmer zu hören, und es drangen die zänkischen Stimmen der Blauling-Händler zu ihnen herauf.
    Die meisten waren wohl so geschäftig, dass sie nicht einmal das Riesenfledertier am Nachthimmel bemerkten, das in Richtung des Seeufers flog und zwei Elbenkinder und ein Zauberjuwel trug.

Kapitel 16
    Auf Rarax' Schwingen

    Eine ganze Weile waren die Elbenkinder schon über den nächtlichen See von Skara geflogen. Am Himmel funkelten die Sterne, und der Mond sah wie ein großes Auge aus, das wohlwollend auf sie herabschaute.
    „Was, glaubst du, ist jetzt mit dem Knochenherrscher?“, fragte Sarwen irgendwann. „Ist er tot?“
    „Er hat in Wahrheit schon längst nicht mehr gelebt“, sagte Daron.
    „Ich weiß, aber …“
    „Wenn du fragen willst, ob er noch weiterhin Macht hat und in diesem Land weiterherrschen wird, dann lautet meine Antwort: Ich fürchte ja.“
    „Aber auf dem Thron saß nur noch ein Toter!“, widersprach das Elbenmädchen heftig. „Und der Turm war eine Ruine!“
    „Das dachte ich im ersten Moment auch. Aber ist dir nicht aufgefallen, dass die magischen Lichter in der Stadt alle noch brannten? Wenn der Knochenherrscher wirklich sein Ende gefunden hätte, wären sie dann nicht auch erloschen?“
    „Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht“, gestand Sarwen.
    „Als wir ihn verließen, war er sehr geschwächt. Du hast seine eigene Kraft gegen ihn gewendet, und damit hatte er sicherlich nicht gerechnet. Aber er wird sich erholen, davon bin ich überzeugt.“
    „Und die Ruine?“
    „Welche Ruine, Sarwen? Nur wir beide haben sie gesehen. Für alle anderen war dort keine Ruine, sondern der Sechseck-Turm. Selbst für Rarax. Du hast ja erlebt, wie sehr ich ihn zwingen musste, damit er durch die nichtexistente Steindecke flog.“
    „Dann sind wir die Einzigen, die die Wahrheit über den Knochenherrscher kennen?“, fragte Sarwen. „Die Wahrheit über seinen Turm und seine Magie?“
    „Ich denke ja.“
    Sie seufzte, dann sagte sie unvermittelt: „Ein Problem bleibt uns übrigens noch.“
    „Welches?“, fragte Daron überrascht.
    „Rarax hält das Juwel immer noch so fest, als würde sein Leben davon abhängen.“
    „Na ja, er ist halt etwas eigen, wenn es um Dinge geht, von denen er glaubt, dass sie ihm gehören.“
    „Ja, aber wir werden ihn noch davon überzeugen müssen, dass die Kleinlinge den Stein zurückbekommen.“

    Im Morgengrauen erreichten sie die andere Seite des Sees.
    Das Riesenfledertier erregte einiges an Aufsehen bei den Fischern, die zu dieser Zeit gerade ihre Netze einholten und sahen, wie das

Weitere Kostenlose Bücher