Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
mochte. Aber genau ließ sich das nicht mehr sagen.
    Schließlich erreichte der Diener zusammen mit den beiden Elbenkindern das Tor zum Thronsaal. Die beiden Wächter, die links und rechts davon postiert waren, betrachteten Daron und Sarwen stirnrunzelnd.
    „Ich hoffe, der Zauber wirkt noch ausreichend“ , vernahm Daron den Gedanken seiner Schwester.
    „Nur nicht nervös werden. Sonst blitzt noch etwas von unseren wahren Gesichtern durch die Trugbilder“ , gab Daron zurück und konzentrierte sich sogleich wieder völlig auf seine Magie.
    „Hinein mit ihnen!“, knurrte einer der Wächter. Das Tor wurde geöffnet, und sie betraten den Thronsaal.
    Rarax brüllte auf. Er erkannte sofort, wen er da vor sich hatte. Daraufhin war er kaum zu bändigen und versuchte ein weiteres Mal, seine Fesseln zu zerreißen. Wie ein verschnürtes Bündel lag er auf dem kalten Steinboden des Thronsaals und rutschte hin und her. Die Wächter sahen das nicht gern. Vielleicht stellten sie sich vor, was geschehen würde, wenn es dem Monstrum wider Erwarten doch gelang, sich loszureißen, und es sich dann voller Wut auf sie stürzte.
    „Pass auf, Daron!“, empfing der Elbenjunge die Gedanken seiner Schwester.
    Der zweite Blick der beiden Elbenkinder galt dem Knochenherrscher, in dessen Hand sich das kaum noch leuchtende Juwel der Kleinlinge befand.
    „Er hat fast die gesamte Kraft herausgesaugt“ , erkannte Daron sofort.
    „Ich hoffe nur, dass es sich erholt!“
    Die Elbenkinder sahen den Knochenherrscher aufgrund ihrer magischen Begabung so, wie er war – ohne das Trugbild eines Gesichtes.
    „Tötet sie!“ , hallte eine Stimme durch den Thronsaal, die gleichzeitig auch in den Köpfen der Kinder zu hören war – und wahrscheinlich ebenso in denen der Wächter. „Ihr Narren seid getäuscht worden!“
    Die Wachen an der Thronsaaltür wollten sich mit ihren Hellebarden auf die Elbenkinder stürzen. Doch diese entrissen den Whanur mit ihren magischen Fähigkeiten die Waffen, die im hohen Bogen durch die Luft flogen.
    Darons und Sarwens Augen waren vollkommen von Schwärze erfüllt, und Rarax brüllte wütend auf.
    Daron hob die Hände und lenkte den Flug einer der Hellebarden zur Seite ab. Ihre Axtklinge durchtrennte eines der Seile, das durch einen der Eisenringe am Boden verlief und Rarax an Ort und Stelle hielt.
    Über die zweite Hellebarde hatten die Kinder allerdings keine Gewalt mehr. Die fing der Herrscher mit einem sicheren Griff seiner Knochenhand auf, während er in der anderen noch immer das Juwel hielt.
    Der Herrscher schleuderte die Hellebarde sofort zurück.
    Sarwen hob ihre Handflächen wie einen Schutzschirm, und Blitze zuckten daraus hervor und trafen die Waffe, die nach oben abgelenkt wurde, auf die Decke des Thronsaals zu. Aber sie prallte nicht dagegen, sondern fuhrt ohne Widerstand hinein und verschwand.
    Sarwen starrte hinauf. „Das ist in Wahrheit alles offen!“, erkannte sie. „Es ist, wie ich vermutet habe – der Turm besteht nur aus Magie! Der Rest ist in Wirklichkeit seit langem eine Ruine!“
    Im nächsten Moment fiel die Hellebarde wieder aus der Decke, so als wäre dort nur freier Himmel.
    Gleichzeitig hörte man Rarax brüllen und fauchen. Eines der Seile, die ihn am Boden hielten, war durchtrennt worden, aber zwei andere hielten ihn immer noch.
    Ein Wächter hatte sein Schwert gezogen, aber Daron riss es ihm mit seiner magischen Kraft aus der Hand. Es prallte gegen die hölzerne Tür eines Nebeneingangs zum Thronsaal und blieb dort zitternd stecken.
    Mit wenigen Schritten und Sprüngen erreichte Daron das Riesenfledertier. „Ganz ruhig! Gehorche, sonst kann ich dir nicht helfen!“ , dachte er energisch.
    Er zog den Dolch, und mit wenigen entschlossenen Schnitten hatte er Rarax von seinen Fesseln befreit. Das Riesenfledertier schüttelte die durchtrennten Seile von sich und stieß einen grollenden Laut aus.
    Der Knochenherrscher schleuderte einen Blitz in Sarwens Richtung. Doch das Elbenkind sah die Absicht ihres Gegners vorher und konzentrierte alle Kraft in einen magischen Abwehrschild. Erneut riss sie beide Handflächen empor und rief mit lauter, durchdringender Stimme eine Beschwörungsformel.
    Der Blitz, der aus der freien Hand des Herrschers gefahren war, traf die Handflächen des Elbenmädchens und wurde zurück auf den Herrscher geworfen.
    Der grelle, zuckende Strahl traf ihn in der Brust. Er taumelte einen Schritt nach hinten und fiel auf seinen Thron zurück. Das Juwel entglitt seiner

Weitere Kostenlose Bücher