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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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überhaupt.“
    „Aber er hat sich seit vielen Jahren in die Einsamkeit der Berge zurückgezogen“, widersprach Daron. „Nur mit einem Riesenfledertier, das gesund und kräftig genug ist, wäre es uns möglich, ihn aufzuspüren, aber mit dieser Verletzung, die immer wieder aufbricht, sollten wir das nicht riskieren. Außerdem …“
    „Was?“
    „Werde ich … immer müder … Geht es dir nicht auch so?“ Daron setzte sich auf den Rand der riesigen Tränke, die eigens für Rarax gezimmert worden war. Er konnte sich nicht erinnern, sich jemals so schwach und ausgelaugt gefühlt zu haben.
    Einige Augenblicke bekam Daron mithilfe der Taube noch mit, was im Thronrat besprochen wurde.
    „Es wundert mich sehr, dass der oberste Magier, Gildenmeister Jarandil, gar nicht anwesend ist, obwohl ich darum ausdrücklich gebeten hatte“, sagte König Keandir gerade.
    „Der Gildenmeister weilt derzeit nicht in Elbenhaven und lässt sich vielmals entschuldigen“, lautete die Antwort.
    Mit den verhältnismäßig schlechten Augen der Taube sah Daron, dass statt des Vorsitzenden der Magiergilde sein Stellvertreter Maradorn an der Zusammenkunft teilnahm. Maradorn war erst seit dreißig Jahren in seinem Amt, was für elbische Verhältnisse wirklich sehr, sehr kurz war.
    „Ich hatte eigentlich gehofft, man könnte die geflügelten Affen mit magischen Mitteln von einem weiteren Angriff abhalten“, sagte der König. „Aber Ihr erscheint mir reichlich unerfahren.“
    „Mein König, Gildenmeister Jarandil konnte nicht ahnen, dass seine Anwesenheit ausgerechnet heute vonnöten sein würde.“
    „Natürlich nicht. Ihr müsst schon entschuldigen. Aber meine beiden Enkel bedeuten mir viel, und ich könnte es mir nie verzeihen, stieße ihnen etwas zu.“
    Für einige Augenblicke herrschte Schweigen im Saal. Dann ergriff wieder Maradorn das Wort: „Ich verstehe, wie nahe Euch Eure Enkel stehen, mein König. Aber dennoch solltet Ihr darüber nachdenken, ob es wirklich eine glückliche Entscheidung wäre, würde Daron eines Tages Euer Nachfolger.“
    „Wieso sollte es keine glückliche Entscheidung sein, wenn mein Enkel mir auf dem Thron nachfolgt?“, fragte Keandir, und leiser Groll schwang in seiner Stimme mit.
    „Daron und Sarwen sind nur Halbelben“, gab Maradorn zu bedenken. „Ihre Mutter war eine Menschenfrau, und es gibt manche, die der Auffassung sind, dass der nächste König …“
    Das war das Letzte, was Daron mitbekam, denn ihm wurde schwindelig, alles drehte sich vor seinen Augen, und schließlich umgab ihn nur noch Schwärze.

    Als Daron erwachte, fand er sich in seinem Gemach wieder. Er lag im Bett und hörte Stimmen. Die eine war die seines Großvaters, die andere gehörte einem hoch aufragenden Mann in einer bis zu den Füßen reichenden Kutte, wie Daron feststellte, als er die Augen öffnete. Am Gürtel trug er mehrere kleine Beutel, in denen sich vermutlich verschiedene Arten von Kräutern befanden, denn dieser Mann war niemand anderes als der berühmte Kriegsheiler Eónatorn.
    „Er ist erwacht“, sagte Eónatorn. „Endlich!“
    Daron musste niesen und bemerkte dann ein paar Kräuter, deren Blätter an hauchdünnen Fäden aus Elbenseide direkt über seiner Nase hingen. Bei jedem seiner Atemzüge schwangen sie leicht hin und her.
    „Was ist geschehen?“, fragte der Elbenjunge mit schwacher Stimme.
    „Du bist zusammengebrochen und in Ohnmacht gefallen“, antwortete König Keandir. „Dasselbe ist mit Sarwen geschehen.“
    „Wo ist sie?“, murmelte Daron. Er empfing ihre Gedanken nicht, und das beunruhigte ihn.
    „Sie schläft“, sagte Eónatorn. „Die Heilerin Nathranwen wacht über sie.“
    „Ihr hattet Glück, dass Rhenadir in der Nähe war und alles mitbekommen hat“, meinte Keandir. „So hat man euch gleich helfen können.“
    Daron blickte auf seinen Oberarm. Die Striemen waren weg. Dann schob er sein Wams hoch.
    „Die Wunden werden sich nicht noch einmal öffnen“, erklärte König Keandir. „Eónatorn hat es geschafft, den dunklen Zauber zu besiegen.“
    „Und was ist mit Sarwen und Rarax?“, fragte Daron.
    „Für sie gilt dasselbe“, versprach Eónatorn. „Es war ein ausgesprochen übler magischer Streich, der euch und diesem Fledertier gespielt wurde.“ Der Kriegsheiler drehte sich zu Keandir und fuhr an den König gewandt fort: „Wenn Ihr mich fragt, dann hat da jemand die Hand im Spiel, der über großes magisches Wissen verfügt.“
    „Diese geflügelten Affen selbst können

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