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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zwischen den Steinen ausgefüllt waren, konnte man sehen, dass König Keandir den Schaden nicht von einem Elbenmagier hatte beheben lassen, sondern von richtigen Handwerkern. Da die Magie der Elben von Generation zu Generation schwächer geworden war, seit sie ihre ursprüngliche Heimat verlassen hatten, und es andererseits nur wenige Elben gab, die sich zu so groben Arbeiten wie dem Verlegen von Pflastersteinen herabließen, hatten sich in letzter Zeit einige menschliche Handwerksmeister mit ihren Familien und Gesellen in Elbenhaven niedergelassen.
    Der König beauftragte sie gern mit solchen Arbeiten, denn er wollte, dass zumindest in seiner Hauptstadt so viel wie möglich aus richtigen Steinen bestand. Sonst, so fürchtete er, konnte es passieren, dass sich irgendwann in ferner Zukunft die aus Magie erschaffenen Teile der Stadt einfach verflüchtigten, wenn die magischen Kräfte der Elben noch schwächer wurden und sie eines Tages vielleicht gar nicht mehr imstande waren, ihre Zauber zu erneuern.
    „Gut, dass wir das nicht machen brauchen“, wandte sich Daron in Gedanken an Sarwen.
    „Ja, aber einige Magier aus der Gilde werden stinksauer sein, wenn sie davon erfahren, dass der König mal wieder menschliche Handwerker beschäftigt hat“, prophezeite Sarwen. „ Und verheimlichen lässt sich das nicht, denn jeder, der hier entlanggeht und scharfe Elbenaugen im Kopf hat, sieht doch auf den ersten Blick, was hier geschehen ist!“
    Daron und Sarwen untersuchten die Wunde des Riesenfledertiers. Sie war zwar verheilt, aber es hatte sich eine Narbe gebildet, was eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Davon abgesehen konnten Daron und Sarwen deutlich spüren, dass Rarax noch immer große Beschwerden hatte.
    „Vielleicht hätten wir doch besser Nathranwen zurate gezogen“, meinte Sarwen.
    „Mit der Heilung solcher Geschöpfe wie Rarax kennt sie sich auch nicht besser aus als wir.“ Daron schüttelte den Kopf. „Die Beschwörung, die ich angewandt habe, war richtig.“
    „Es muss an der Magie liegen, die bei diesem Angriff zum Einsatz kam und die die geflügelten Affen lenkte“, war Sarwen überzeugt. „Diese Magie muss besonders bösartig sein.“
    Rarax knurrte dumpf.
    „Ganz ruhig!“ , sandte Daron. Er konnte für einen Moment regelrecht fühlen, wie sehr die Narbe brannte, und er versuchte, Rarax' Beschwerden mit einer weiteren magischen Formel zu lindern. Das Riesenfledertier ließ sich sogar von Daron die Hand an der verletzten Stelle auflegen.
    Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Das Riesenfledertier beruhigte sich.
    Rhenadir der Gewissenhafte hatte dies beobachtet. „Wenn ich mal wieder Schwierigkeiten mit einem der Elbenpferde haben sollte, werde ich dich rufen, Daron“, kündigte er an. „Was bei so einem Monster wirkt, müsste bei einem zahmen Elbenpferd erst recht helfen.“
    Doch Daron achtete nicht weiter auf den Marschall der königlichen Elbenpferdeställe.
    „Was hältst du von einem Ausflug?“ , wandte er sich in Gedanken an das Riesenfledertier, das daraufhin seine Flügel ausbreitete und an seiner Kette zog.
    Wenig später löste Daron die Kette, die das Geschöpf am Boden gehalten hatten. Er ließ es emporsteigen und einen großen Bogen über das Meer und die nahen Küstenberge von Hoch-Elbiana fliegen, während die Zwillinge am Boden zurückblieben.
    „Es ist ein Risiko, was du da machst“, sagte Sarwen.
    „Ich bin mir sicher, dass du mir mit deinen magischen Kräften helfen wirst, sollte etwas schiefgehen“, gab ihr Bruder zurück.
    „Und wenn Rarax einfach nicht mehr zurückkehrt, weil wir ihn mit unseren Kräften nicht halten können?“
    „Dann ist es eben so“, meinte Daron. „Rhenadir hat recht. Letztlich können wir ihn nicht gegen seinen Willen halten. Dazu ist Rarax einfach zu groß und stark.“
    Der Elbenjunge war jedoch angespannt, denn natürlich hoffte er, dass das Riesenfledertier bei ihnen bleiben würde. Sie hatten sich beide schon viel zu sehr daran gewöhnt, mit Rarax herumzufliegen. Es war um so vieles praktischer als das Reisen mit einem Schiff oder auf dem Rücken eines Elbenpferds, und mochte dies auch noch so gut erzogen sein.
    Am Horizont, dort, wo die fünf Inseln von West-Elbiana lagen, tauchte Rarax schließlich wieder auf. Mit weit ausholenden Flügelschlägen und einem schrillen Schrei kehrte er zurück und landete vor den beiden Elbenkindern im äußeren Burghof von Elbenhaven, ohne dass einer von ihnen dazu einen geistigen

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