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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Befehl gegeben hatte.
    „Was habe ich euch gesagt!“, sagte Rhenadir dem Gewissenhaften zufrieden.
    Daraufhin bestiegen Daron und Sarwen den Rücken des Riesenfledertiers und ließen es wieder in die Luft steigen. Es gehorchte jedem intensiven Gedanken der beiden und ließ sich genauso leicht lenken wie ein gut abgerichtetes Elbenpferd.
    Rarax beschrieb einen weiten Bogen und flog dann auf das in der Sonne glitzernde Meer hinaus.
    „Bis Naranduin wäre es gar nicht so weit“, meinte Daron. „Ein etwas größerer Katzensprung, mehr nicht.“
    „Das ist nicht dein Ernst, Daron!“, rief seine Schwester empört.
    „Wieso nicht?“
    „Wir werden nicht hinfliegen!“, beharrte Sarwen.
    „Vielleicht jetzt nicht“, gab Daron nach. „Aber wenn wir dem Geheimnis auf die Spur kommen wollen, weshalb die geflügelten Affen uns überfallen haben, dann wird es keine andere Möglichkeit geben.“
    „Hast du eigentlich auch schon mal darüber nachgedacht, dass dieser Überfall vielleicht gar nichts mit uns zu tun haben könnte?“
    Daron schüttelte den Kopf. „Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, schließlich sind wir doch beinahe entführt worden.“
    „Ich meine ja nur, ob es nicht auch sein könnte, dass die Kreaturen es eigentlich auf Rarax abgesehen hatten.“
    „Und welchen Sinn sollte das machen?“
    Sarwen zuckte mit den Schultern. „Diese Kreaturen waren von schwarzer Magie erfüllt. Genau wie Rarax. Vergiss nicht, er ist ein Geschöpf der Dunkelheit. Da könnte es eine Verbindung geben.“
    „So wie zu uns, Sarwen“, erinnerte Daron und ließ dabei seine Augen für einen Moment schwarz werden. „Oder hast du das vergessen?“

    Rarax flog mit seinen beiden Reitern zurück nach Elbenhaven, wofür er sich am Elbenturm orientierte. Diesen großen, wie ein Turm aussehenden Felsen, konnte man noch aus einer Entfernung von vielen Seemeilen ausmachen, lange bevor selbst ein scharfes Elbenauge auch nur irgendetwas von der Burg oder der Stadt Elbenhaven erkennen konnte.
    Der Elbenturm befand sich ein paar Meilen landeinwärts und stach sowohl durch seine turmartige Form als auch durch seine Höhe aus den anderen Bergen an der Küste Hoch-Elbianas hervor.
    Rarax flog an der Stadt Elbenhaven vorbei und hielt genau auf den Elbenturm zu.
    „Da kommt jemand die Straße entlang!“, stellte Daron fest.
    Ein steiler Weg führte von der Werkstatt auf dem Gipfel des Elbenturms nach unten, wand sich dabei wie eine Schlange um das Felsmassiv und endete schließlich direkt vor einem der Stadttore Elbenhavens.
    Daron brauchte Rarax nicht tiefer sinken zu lassen, um den aus dieser Entfernung winzig kleinen Reiter erkennen zu können. Es war niemand anderes als Waffenmeister Thamandor.
    Der Erfinder trug am Gürtel zwei kleine Armbrüste, die man mit je einer Hand abschießen konnte. Außerdem war er mit einem Schwert bewaffnet, das so groß war, dass er es nur auf dem Rücken gegürtet tragen konnte. Doch trotz seiner enormen Größe war dieses Schwert ganz leicht, denn es war aus einem besonderen Stahl geschmiedet, den Waffenmeister Thamandor selbst entwickelt hatte.
    Schon an dem Schwert und den beiden Armbrüsten war er aus großer Entfernung leicht zu erkennen.
    „Nanu“, meinte Daron. „Dass sich unser guter Waffenmeister ausgerechnet heute auf den Weg nach Elbenhaven macht, wird ja wohl kein Zufall sein.“
    „Er gehört doch zum Thronrat“, erinnerte Sarwen. „Also wird man ihm mittels einer Brieftaube eine Nachricht zugeschickt haben. Er begibt sich zur Burg, um mit unserem Großvater zu beratschlagen, was zu geschehen hat.“
    „So wird es sein“, stimmte Daron zu. „Aber dass man den Waffenmeister überhaupt ruft, zeigt doch deutlich, wie ernst Großvater die Lage einschätzt.“
    Thamandor winkte den beiden Elbenkindern vom Boden aus zu. Sarwen winkte zurück und schließlich auch Daron, der für ein paar Augenblicke völlig in Gedanken versunken dagesessen hatte.

Kapitel 5
    Der Waffenmeister

    Die Elbenkinder flogen auf Rarax' Rücken zurück zur Burg. Ein paar Tauben flatterten vom Dach des Palas auf und stoben in alle Richtungen davon, weil das Riesenfledertier zu dicht an ihnen vorbeischwebte und sie erschreckt hatte.
    „Jetzt habe ich eine Idee, wie wir doch erfahren können, was auf der Versammlung des Thronrats besprochen wird“, sagte Daron auf einmal.
    „Wir können nicht einfach den Geist der Teilnehmer anzapfen!“, ermahnte ihn Sarwen streng. „Das würden sie merken, und

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