Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)
Experimente von Erfolg gekrönt waren und schon so manch Eurer Erfindungen ein paar äußerst unangenehme Nebenwirkungen hatten.“
„Und welche sollte das in diesem Fall sein? Abgesehen davon, dass die Klinge in Zukunft ganz gewiss nicht ein zweites Mal brechen wird?“
„Und wenn dieses Mittel den Elbenstahl in Wahrheit zerfrisst und das Schwert unbrauchbar wird? Was dann? Es ist nicht irgendein Schwert, Thamandor, sondern Schicksalsbezwinger. Das Zeichen des Königs und des Landes Elbiana. Vielleicht wird das Elbenreich dann zerfallen, weil niemand mehr dem König folgt. Habt Ihr darüber schon mal nachgedacht? Viele werden glauben, dass den König seine Macht verlassen hat.“
„Mein eigenes Schwert habe ich auch mit Werde-blank-und-hart behandelt!“, hielt Thamandor dagegen.
Schließlich setzte der König selbst dem Streit ein Ende. „Die Sache ist ausführlich besprochen worden“, sagte er. „Und wir haben nun wirklich lange genug über das Für und Wider beraten. Ich bin entschlossen, dass Schwert härten zu lassen, auch wenn Ihr Einwände habt, Sandrilas. Thamandor hat mir versichert, dass kein Risiko besteht.“
Unter den Gästen des Festmahls befand sich auch der Magier Maradorn, der die Magiergilde vertrat, da deren Gildenmeister Jarandil noch immer nicht nach Elbenhaven zurückgekehrt war.
„Er mag uns nicht“ , sandte Daron einen Gedanken an Sarwen.
Das Elbenmädchen hob die Augenbrauen und erwiderte den Blick ihres Bruders.
„Da wunderst du dich?“ , fragten ihre Gedanken stumm zurück.
„Was meinst du damit?“
„Na, überleg doch mal! Unsere magischen Kräfte sind größer als die der meisten Elbenmagier. Und außerdem werden deren Kräfte aus unerklärlicher Ursache immer schwächer. Da ist es ja wohl naheliegend, dass jemand wie Maradorn einfach nur neidisch auf uns ist.“
Einige Augenblicke hörte Daron zu, wie sich Maradorn mit der Heilerin Nathranwen unterhielt. Es ging um die Nebelgeister, die die zurückkehrenden elbischen Seeleute gesehen zu haben glaubten.
„In den letzten Jahrhunderten hatten wir einfach Glück, dass sie nie bis zur Stadt vorgedrungen sind“, meinte Nathranwen. „Und ich denke, auch diesmal braucht kein Elb sie zu fürchten, wenn er innerlich stark bleibt.“
„Das sehe ich ganz genauso wie Ihr, Nathranwen“, stimmte ihr der Magier zu.
„Kennt ihr Magier denn keinen Schutzzauber gegen die Nebelgeister?“, fragte die Heilerin.
„So etwas gibt es tatsächlich“, gestand Maradorn ein und seufzte schwer. „Doch inzwischen hat kein Mitglied der Magiergilde noch ausreichend magische Kräfte, um diesen Zauber auch wirken zu lassen.“
„Nebelgeister sind harmlos“, mischte sich der Kriegsheiler Eónatorn ein, der ebenfalls anwesend war. „Ein paar schlechte Träume, das ist doch alles, was einem mit Nebelgespenstern geschehen kann.“
„Das wissen wir aber besser“ , dachte Daron.
„Siehst du, das ist es, was ich meine“ , erwiderte Sarwen mit ihren Gedanken. „ Und du wunderst dich noch, dass manche uns nicht ausstehen können. Vielleicht wäre es etwas anders, wenn du inzwischen gewachsen wärst.“
„Wieso?“
„Na ja, wenn ein Kind mehr weiß und größere magische Kräfte hat, dann ist das für Erwachsenen wohl immer besonders schwer zu ertragen …“
„Du willst mich nur wieder dazu drängen, zu wachsen?“, hielt Daron ihr vor.
„Nur ein bisschen. Du wirst sehen, dass es gar nicht so schlimm ist!“
„Du versuchst es aber auch mit allen Mitteln!“
Kapitel 6
Angriff im Nebel
In dieser Nacht wollte sich Daron nicht schlafen legen, denn die Nebelgeister beunruhigten ihn. Und Sarwen, die eigentlich sehr müde war, ging ebenfalls nicht zu Bett, da sie die aufgewühlten Gedanken ihres Bruders spürte.
Gemeinsam hockten sie in seinem Gemach.
„Weißt du noch, wie wir uns am Fluss Nor im Wilderland mit der Wache abgewechselt haben?“, fragte Daron.
„Ja, sicher. Das ist ja noch nicht lange her.“
„So sollten wir es in dieser Nacht auch halten.“
„Daron, das ist doch völlig übertrieben“, meinte sie. „Die Seeleute glauben, dass sie Nebelgeister gesehen haben, aber keiner von denen ist magisch begabt genug, um das beurteilen zu können.“
„Ich bin überzeugt, dass sie sich nicht geirrt haben. Außerdem werden die Nebelgeister schon dafür gesorgt haben, dass die Seeleute sie erkannten - mit ihren magischen Einflüsterungen, die einen ins Unglück locken.“
Sarwen seufzte. „Wenn du innerlich so
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