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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Sie wirkte matt und kraftlos, irgendwie ausgezehrt . In ihr trotz ihres Alters zuvor makellos glattes Gesicht hatten sich Falten eingegraben, und die Wangen waren eingefallen. Das Strahlen in ihren unergründlich tief erscheinenden Augen war erloschen und ihr langes goldenes Haar stumpf geworden. Sie saß auf einem Stuhl und schien nicht einmal die Kraft zu haben, sich zu erheben.
    »Mutter!«, rief Gelinian entsetzt und musste sich mühsam zurückhalten, nicht vor Mitleid auf sie zuzueilen und sie in die Arme zu schließen. »Du … du siehst entsetzlich aus. Was ist mit dir geschehen?«
    »Die letzten Tage waren sehr anstrengend«, antwortete Illurien mit leiser, schwacher Stimme. »Aber es tut gut, dich zu sehen.« Sie nickte auch Serilana grüßend zu, die am Eingang stehen geblieben war. »Wie du wohl schon gehört hast, ist es uns gelungen, das Tor Zarkhaduls einzureißen, aber es hat uns viel Kraft gekostet. Wir selbst haben den Fehler begangen, es einst zu verstärken und unseren Feinden damit einen Dienst erwiesen.«
    Im ersten Moment hatte Gelinian geglaubt, es wäre die Kreatur in ihr, die ihre Mutter so ausgezehrt hätte, doch nun begriff sie, dass dies eine Folge des andauernden Einsatzes von zerstörerischer Magie war.
    »Ihr habt finstere Magie angewandt! Wie konntest du das nur tun?«
    » Finster, finster«, äffte Illurien sie nach. »Was hat das schon zu bedeuten? Nur ein Wort ohne tieferen Sinn. Vielleicht ist es an der Zeit, unsere Einstellung dazu zu ändern. Das Verbot gilt seit uralten Zeiten, aber es ist nur ein Tabu, das schon lange nicht mehr hinterfragt wurde. Es ist eine andere Form der Magie, das stimmt, und sie kostet viel Kraft. Aber sie macht uns zugleich auch stärker und entschlossener. Ich werde mich rasch wieder erholen, mach dir keine Sorgen.«
    Gelinian widerstand der Versuchung, sich auf eine Diskussion darüber einzulassen. Sie musste sich vor Augen halten, dass sie es mit einer Kreatur zu tun hatte, für die finstere Magie eine ganz andere Bedeutung hatte. Sich darüber auszulassen konnte zu keinem Ergebnis führen, sondern hätte nur ihre unterschiedlichen Ansichten überdeutlich hervorgehoben, was sie vermeiden wollte.
    »Ich verstehe zu wenig davon, ich weiß nur, dass du uns stets gelehrt hast, dass aus dieser Art von Magie nichts Gutes entstehen kann«, sagte sie ausweichend.
    »Das habe ich auch geglaubt, aber ich habe diese Lehren ebenso von früheren Generationen übernommen, ohne sie zu hinterfragen. In diesem Fall war es unausweichlich, diese Magie anzuwenden, um das Tor zu zerstören. Auch wenn man so alt ist wie ich, lernt man noch dazu und muss seine Einstellungen manchmal ändern.«
    »Hauptsache, du bist so weit wohlauf und wirst dich wieder erholen. Im Moment siehst du entsetzlich aus.«
    »Du wiederholst dich. Das ist etwas, das man nicht gerne mehrfach gesagt bekommt.«
    »Entschuldige. Du hast das goldene Tal sehr übereilt verlassen. Ich konnte mich nicht einmal von dir verabschieden.«
    »Ich habe nach dir suchen lassen.«
    »Ich habe an einem Patrouillenritt an den Grenzen der eisigen Einöde teilgenommen, weil ich mal wieder ein wenig Abwechslung brauchte, und nach meiner Rückkehr warst du schon fort. Da ich nicht wusste, was du vor deiner Abreise von mir wolltest, und ob ich dich vielleicht begleiten sollte, bin ich hergekommen.«
    »Das ist zwar lieb von dir, aber du hättest nicht kommen sollen. Ich wollte mich nur von dir verabschieden und dir die Aufsicht über das goldene Tal übertragen. Ich weiß hinter mir gern alles geregelt und in guten Händen, wenn ich das Tal einmal verlasse. Deshalb wäre es mir sehr recht, wenn du bald wieder zurückkehren würdest. Natürlich nicht sofort, jetzt solltest du dich erst einmal von der langen Reise ausruhen. Auch ich muss mich zunächst erholen, aber es ist nicht nötig, dass du mich begleitest, wenn wir in den nächsten Tagen nach Elan-Dhor weiterziehen.«
    »Du willst auch Elan-Dhor angreifen?«
    »Natürlich. Seit ich hier bin, habe ich immer mehr Beweise für die verräterischen Machenschaften der Zwerge gefunden. Sie haben alle hintergangen, auch uns. Das können wir ihnen nicht durchgehen lassen. Jetzt müssen wir zu Ende bringen, was wir begonnen haben, und verhindern, dass sie jemals wieder Unruhe stiften können.«
    »Das kannst du hier vor Ort sicherlich besser beurteilen. Die paar Male, die ich mit den Zwergen zu tun hatte, habe ich mich gut mit ihnen verstanden, aber es wird schon seinen Grund

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