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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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»Und ich strebe keineswegs nach Macht über die anderen Thir-Ailith. Unsere ganze Bewegung ist auf Lügen gebaut, und ich werde sie zu Fall bringen, das ist das Einzige, was ich will. Molakan hat Tal’Orin mit einem undurchdringlichen Schirm aus finsterer Energie umgeben, den die Magier des Königs nicht durchbrechen können. Es muss mir irgendwie gelingen, diese Kraft zum Versiegen zu bringen. Wenn König Lotharons Truppen in die Festung eindringen können, wird dieser ganze Spuk ein rasches Ende finden.«
    Robur zögerte, dann wandte er sich ab und beriet sich leise mit den anderen Zwergen, ohne dass sie verstehen konnte, worüber sie sprachen. Kurz darauf trat Robur wieder an das Gitter.
    »Es mag ein Fehler sein, dir zu vertrauen, nachdem unsere Hoffnungen schon so oft enttäuscht wurden, aber du scheinst ehrlich zu meinen, was du sagst, und wir wollen das Risiko eingehen. Schließlich haben wir außer einer weiteren Hoffnung nichts zu verlieren. Wenn du wirklich entschlossen bist, Tal’Orin zu verlassen und zu den Truppen des König vorzudringen, können wir dir helfen.«
    »Und wie?«, hakte Thalinuel aufgeregt nach.
    »Es gibt ein großes System von Grotten und Höhlen unter Tal’Orin. Wir mussten die meisten Zugänge verschließen, aber die Stufen, die du dahinten siehst, führen dort hinunter. Wahrscheinlich sind gerade diese unterirdischen Höhlen ein Grund, weshalb Molakan keinen von uns frei ließ. Wer sie kennt, kann ein ganzes Heer hindurchführen. Sie bilden einen Schwachpunkt der Festung, denn sie sind schwer zu verteidigen, jedenfalls viel schwerer als die Mauern, weil sie so groß und weitläufig sind.«
    Thalinuel umklammerte die Gitter so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß wurden. Sollte sich ihr hier genau die Chance bieten, auf die sie gehofft hatte? Ihre Erregung stieg noch weiter an.
    »Das … das ist phantastisch. Dieser Weg wird …«
    »… bewacht«, fiel Robur ihr ins Wort.
    »Was?« Jäh aus ihrer Begeisterung gerissen, starrte Thalinuel ihn verwirrt an, bis sie begriff, was er meinte.
    »Dies ist nur ein kleiner Nebenzugang, ein Fluchtweg für den Notfall. Der Hauptzugang befindet sich unter dem Turm der Magier, und er ist gut gesichert, jedenfalls haben wir dort Wachstuben errichten müssen. Um hierher zu gelangen, muss man daran vorbei, deshalb sind hier keine weiteren Wachen nötig.« Er machte eine kurze Pause. »Jedenfalls glauben Molakan und die anderen das.«
    »Wie meinst du das?«
    »Während wir dort unten schuften mussten, hatten einige von uns manchmal Gelegenheit, sich für kurze Zeit unbemerkt abzusondern und die Gewölbe näher zu erforschen. Dabei haben wir einen Weg gefunden, auf dem man die Wachen umgehen kann. Aber er ist schmal und höchstens für ein kleines Grüppchen geeignet. Ein Heer kann dort nicht unbemerkt durchziehen, falls du darauf hoffst, die Truppen des Königs in die Festung führen zu können.«
    Seine Worte versetzten Thalinuels Euphorie einen Dämpfer. Tatsächlich hatte sie genau darauf gehofft, aber auch wenn das nicht möglich war, boten sich ihr trotzdem Möglichkeiten, von denen sie noch vor ein paar Minuten nicht einmal zu träumen gewagt hatte.
    »Wenn ich Tal’Orin nur unbemerkt verlassen und bis zu König Lotharon gelangen könnte, wäre mir schon sehr geholfen. Würdet ihr mich führen, wenn ich euch befreie?«
    Erneut berieten die Zwerge kurz, dann schüttelte Robur den Kopf.
    »Wenn jemand kommt und entdeckt, dass wir geflohen sind, könnte das alles gefährden. Ich allein werde dich begleiten, wenn du das Gitter öffnen kannst. Das ist sicherer. Ich glaube nicht, dass die Magier, die manchmal herkommen, um uns zu quälen, alle unsere Gesichter kennen und gleich merken, wenn einer von uns fehlt. Wenn wir Erfolg haben, werden wir mit deinem König zurückkehren und die anderen befreien, und falls wir entdeckt werden und scheitern, spielt es keine Rolle, ob nur ich bei dir bin oder wir alle.«
    »Einverstanden.«
    Thalinuel untersuchte das Schloss der Gittertür genauer. Es war eine ganz einfache magische Verriegelung, doch für die Gefangenen unüberwindbar, da männliche Zwerge niemals auch nur die geringste Anlage für magische Kräfte besaßen. Thalinuel hingegen bereitete es trotz ihrer nur schwachen Kräfte keinerlei Schwierigkeiten, es zu öffnen.
    Robur trat zu ihr heraus. Hinter ihm verschloss sie die Gittertür wieder, dabei versuchte sie sich vorzustellen, was für ein Opfer es für die anderen sein musste, nach allem,

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