Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
wir mühsam erkämpfen. Zwar dringen wir langsam weiter vor, doch wenn wir zwei Schritte gutmachen, werden wir bald darauf wieder einen zurückgedrängt.«
    Er hatte sie hierher, an den Rand des Finsterwaldes geführt, damit sie sich selbst ein Bild vom Verlauf der Schlacht machen konnten, die – wie er hoffte – die entscheidende und letzte dieses Krieges sein würde.
    »Noch vor ein paar Jahren hielten wir nur Elem-Laan und ein paar wenige Stützpunkte außerhalb, wie den in den Weißbergen«, fuhr er fort. »Die Craal und Khraátams andere Streitkräfte haben sich nur selten und unter großen Verlusten ins Innere Elem-Laans gewagt. Nicht nur wir, sondern auch der Wald selbst hat sie bekämpft, aber wir konnten ihn nur unter großen Gefahren verlassen. Nun haben wir den Feind fast bis zu den Mauern von Tal’Orin zurückgedrängt und so gut wie eingekreist. Nahezu alle seine Streitkräfte sind hier versammelt.«
    »Wenn wir nicht so starke Verluste erlitten hätten, wären wir meinem ursprünglichen Plan nach über diesen Hügel dort hinten gekommen und den feindlichen Truppen in den Rücken gefallen, ehe wir uns wieder mit unserem Heer vereint hätten«, ergänzte Dalorian. »Dann hätten wir den Aloron erst gar kein zweites Mal überqueren müssen.«
    »Was ist überhaupt mit dem Fluss?«, erkundigte sich Barlok. »Ändert er irgendwo seine Richtung? Ich kann ihn nirgendwo sehen.«
    »Nein, er verschwindet ein Stück weiter westlich von hier in der Erde und fließt leider viele Meilen unterirdisch weiter. Sonst hätten wir längst alle Brücken zerstören und den Feind von der Versorgung aus dem Norden und Westen abschneiden können.«
    »Selbst wenn Ihr die Schlacht gewinnt, dürfte es fast unmöglich werden, die Festung selbst zu stürmen. Sie ist einfach monströs«, stellte Barlok fest. »Wir Zwerge gelten als die besten Baumeister in unserer Zeit, aber selbst wir hätten kaum ein mächtigeres Bollwerk errichten können.«
    »Glücklicherweise hatte Molakan wohl keine Pläne zur Verfügung, wie Tal’Orin einst ausgesehen hat«, sagte Thalinuel und schüttelte sich. »Schon die bloße Vorstellung lässt mich schaudern. Aber ich glaube, selbst wenn er sie gehabt hätte, wäre es unmöglich gewesen, es so wieder aufzubauen, wie es jetzt ist.«
    »Ja, ein direkter Sturm auf die Festung ist unmöglich«, bestätigte Lathoriel. »Nicht nur wegen ihrer wehrhaften Mauern und Türme. Sie wird zusätzlich durch Magie geschützt. Ein extrem starker Schirm aus Magie umgibt sie, von dem ich nicht weiß, ob wir ihn überhaupt durchdringen können. Wir könnten nur versuchen, die Verteidiger durch eine Belagerung auszuhungern, bis kaum noch jemand am Leben ist. Nicht einmal der Schattenmahr kann aus dem Nichts Lebensmittel für seine Truppen herbeizaubern. Aber das würde lange dauern, und mit jedem verstreichenden Tag steigt die Gefahr, dass es Khraátam gelingt, Harlan auf seine Seite zu ziehen. Er ist noch ein Kind, sein Geist labil und leicht zu beeinflussen. Wenn sie ihre Kräfte vereinen, könnte keine Macht der Welt sie noch aufhalten. Sie allein könnten unser Heer vernichten, bräuchten nicht einmal mehr Truppen dafür.«
    »Aber befreien können wir ihn unmöglich.« Dalorian blickte noch einmal zur Festung hinüber, als müsste er sich von seiner Aussage überzeugen, dann schüttelte er den Kopf. »Selbst wenn wir uns magisch tarnen würden, kämen wir niemals unbemerkt an die Mauern heran oder ins Innere der Festung. Außerdem bezweifle ich, dass unsere Magier in Khraátams unmittelbarem Machtbereich ihre Kräfte voll entfalten könnten.«
    »Und selbst wenn es einem Stoßtrupp gelingen würde, könnte er nichts ausrichten«, behauptete Lathoriel. »Tal’Orin ist vollgestopft mit Kriegern. Auch heute wurden wieder weitere starke Truppenverbände ins Innere der Festung zurückgezogen.«
    »Vielleicht …« Thalinuel brach ab und kaute auf ihrer Unterlippe. »Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit, nach Tal’Orin zu gelangen«, nahm sie nach ein paar Sekunden den Faden neu auf. »Könnt Ihr mich zu der Stelle führen, an der der Aloron unter der Erde verschwindet?«

21
DIE GROTTEN
    Thalinuels Geschichte,
Januar 11658 alter Zeitrechnung der Elben
    Nach allem, was sie an diesem Tag erfahren hatte, hatte Thalinuel geglaubt, dass nichts sie mehr schockieren könnte, doch das war ein Irrtum gewesen. Entsetzt starrte sie in die Kerkerzelle. Knapp zwanzig Zwerge waren darin auf engem Raum zusammengepfercht. Sie

Weitere Kostenlose Bücher