Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)
zweifle, aber vielleicht seid Ihr selbst einer Täuschung erlegen oder habt falsche Schlüsse aus dem gezogen, was Ihr erlebt habt. Könnt Ihr irgendwelche Beweise für das vorlegen, was Ihr uns erzählt habt?«
Gelinian hatte gewusst, dass es dazu kommen würde, dass ihre Worte allein nicht ausreichen würden, alle Skeptiker zu überzeugen, und sie hatte sich seelisch darauf vorbereitet.
»Nun, wenn Euch meine Aussage und die Bestätigung durch meine Begleiter, die durch den magischen Kreis während des danan-chaat mit mir verbunden waren und das gleiche wahrgenommen haben, nicht reicht, dann bin ich bereit, mich einer weiteren Verschmelzung mit jedem zu unterziehen, der daran zweifelt. Wenn Ihr es wünscht, kann ich direkt mit Euch beginnen, Lakanas.«
Sie wusste, wenn der Wortführer der Skeptiker ihre Worte bestätigte, würde alles weitere nur noch eine Formsache sein, und atmete erleichtert auf, als der Elb zustimmend nickte und sich erhob. Auch sie stand auf und trat auf ihn zu, bis sie sich direkt gegenüberstanden. Vorsichtig berührte er mit den Fingerspitzen ihre Schläfen.
Bereitwillig öffnete Gelinian ihren Geist und ließ ihn an ihren Erinnerungen teilhaben. Es war niemals ein angenehmer Prozess, sich einem anderen so vollständig zu öffnen, selbst in gegenseitigem Einverständnis nicht, da sie den Bereich, den sie ihm zugänglich machte, nur vage eingrenzen konnte. So würde er zwangsläufig auch viel von ihren intimsten Gedanken und Geheimnissen mitbekommen, aber das ließ sich nicht vermeiden.
»Es ist ungeheuerlich«, keuchte Lakanas schon nach ein paar Sekunden, löste die Verbindung und wich zurück. »Alles, was sie gesagt hat, ist wahr. Bei den Göttern, noch nie habe ich eine solche Dunkelheit, etwas so abgrundtief Böses gespürt, wie das, was von Pelariol Besitz ergriffen hat. Und dieser Kreatur ist es gelungen, unser Volk in einen Krieg gegen unsere Freunde und engsten Verbündeten zu hetzen!«
Wie Gelinian gehofft hatte, lösten seine Worte weitere Betroffenheit aus. Mehrere Elben, die sich ebenfalls durch ein danan-chaat hatten vergewissern wollen, waren nun bereit, darauf zu verzichten, nur fünf blieben übrig. Nachdem jedoch zwei weitere von ihnen eine Verbindung mit ihr eingegangen waren und alles bestätigt hatten, hielten die übrigen drei dies zu ihrer Erleichterung nicht mehr für nötig.
»Da diese Bedrohung offenkundig wirklich existiert, stellt sich die Frage, was wir nun unternehmen«, sagte einer von ihnen. »Auf jeden Fall müssen wir unser Volk darüber unterrichten.«
»Nein!«, entgegnete Gelinian scharf. »Um genau das zu verhindern, habe ich Euch hier zusammengerufen. Würden wir dies öffentlich machen, würde es nur Unruhe auslösen. Jeder würde dem anderen misstrauen und ihn beim kleinsten Anzeichen eines geänderten Verhaltens verdächtigen. Damit würden wir uns nur selbst schwächen.«
»Aber wir müssen etwas tun! Wir können unser Volk nicht ahnungslos …«
»Pelariol scheint ein Einzeltäter gewesen zu sein, der es nur auf die Herrin abgesehen hatte«, fiel Gelinian ihm ins Wort. »Zumindest im Augenblick scheint uns hier keine weitere akute Gefahr zu drohen. Aber wir werden künftig jeden genauestens kontrollieren müssen, der ins goldene Tal kommt. Das dürfte als Sicherheitsmaßnahme für den Moment ausreichen. Mehr Sorgen mache ich mir um meine Mutter und das, was im Süden vorgeht. Ich werde deshalb, so schnell es geht, in den Süden reisen.«
»Und wie wollt Ihr das anstellen? Die Herrin ist mit allen Schiffen dorthin gesegelt, und zu Pferd ist es eine lange Reise.«
»Nicht alle Schiffe«, verbesserte Gelinian. »Nur die großen Transportschiffe, um möglichst viele Krieger und Magier zum Schattengebirge zu bringen. Die Wiesel liegt noch auf Reede.«
»Die Wiesel «, schnaubte eine Elbin verächtlich. »Was hätte sie damit auch anfangen sollen? Das Schiff ist winzig und außerdem ein Wrack. Es wird nicht einmal das Meer erreichen.«
»Es wurde lange nicht mehr benutzt, das ist richtig, aber nur, weil es nicht mehr gebraucht wurde, und deshalb hat wohl auch niemand mehr daran gedacht. Es ist klein, aber auch schnell, und es befindet sich immer noch in besserem Zustand als gedacht. Ich habe es bereits überprüfen lassen. Es braucht eine neue Takelage und muss auch sonst ein bisschen ausgebessert werden, dann ist es wieder voll seetüchtig. Alles Nötige wurde bereits veranlasst. Morgen wird die Wiesel fertig sein.«
»Und selbst wenn,
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