Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
sollten, und sie hatten sich für etwas mehr als drei Dutzend der am höchsten geachteten Elben entschieden.
    Das Treffen fand in den Gemächern statt, die Gelinian zusammen mit ihrer Mutter bewohnte. Sie hatte sich absichtlich für den Saal entschieden, in dem auch Illurien Gäste meist zu empfangen pflegte, zumindest, wenn es sich um eine größere Zahl handelte.
    Anfangs sprach sie wenig, sondern ließ ihren Blick nur immer wieder über die Gesichter der anderen gleiten, die an der langen Tafel Platz genommen hatten. An ihrer Stelle schilderte Serilana, wie sie aufgrund von Illuriens verändertem Verhalten unmittelbar nach dem Besuch durch Pelariol misstrauisch geworden waren, vor allem wegen ihrer Schmährede gegen das Zwergenvolk, dessen Freundschaft ihr in den letzten Jahren so am Herzen gelegen hatte.
    Bei der Erwähnung der Zwerge sah Gelinian, wie manches Gesicht verzogen wurde, offenbar befürchtete man, weitere absonderliche Anschuldigungen zu hören zu bekommen. Erst als klar wurde, dass dies nicht geschehen würde, sondern ganz im Gegenteil erhebliche Zweifel an diesen Vorwürfen geäußert wurden, wuchs gespannte Neugier bei den Anwesenden. Offensichtlich teilten viele von ihnen diese Zweifel. Sie wertete dies als hoffnungsvolles Zeichen dafür, dass sie sich auch den noch folgenden unglaublichen Erkenntnissen gegenüber aufgeschlossen zeigen würden.
    Tagarin ergriff das Wort und berichtete weiter, wie sie die Verfolgung von Pelariol nach dessen überstürztem Aufbruch aufgenommen hatten, und wie dieser sich, nachdem sie ihn eingeholt hatten, so seltsam und unelbenhaft verhalten hatte, dass sie ein danan-chaat an ihm vollzogen hatten.
    An dieser Stelle musste Gelinian übernehmen, da sie die geistige Verschmelzung durchgeführt hatte und nur sie die dabei gewonnenen Eindrücke aus erster Hand überzeugend schildern konnte.
    Widerwillig und mit möglichst knappen Worten erzählte sie von dem danan-chaat bei Pelariol, wie sie dabei entdeckt hatte, dass sich noch ein anderes, fremdes Bewusstsein mit finsteren, verderbten Absichten in seinem Körper eingenistet und die Kontrolle darüber übernommen hatte, ein Bewusstsein, das bei Berührung auch von anderen Elben Besitz ergreifen konnte, wovor nur die Unterstützung ihrer Begleiter sie bewahrt hatte.
    »Einen Moment«, unterbrach sie an dieser Stelle einer der Anwesenden. Es handelte sich um Lakanas, einen noch recht jungen Elb mit einer großen magischen Veranlagung. »Wollt Ihr damit andeuten, dass auch Eure Mutter von diesem … diesem fremden Wesen infiziert sein könnte?«
    »Ich will es nicht nur andeuten, sondern ich bin sogar völlig überzeugt davon. Die Kreatur war geschwächt, sonst hätte mich vermutlich nicht einmal der magische Kreis schützen können, den wir vorsorglich vor dem danan-chaat gebildet haben. Ich glaube, ihre Schwäche rührte daher, dass sie sich kurz vorher erst geteilt und von einer weiteren Person Besitz ergriffen hat. Zudem hat Pelariol meine Mutter berührt, als er einige Papiere an sie weiterreichte; ganz kurz nur an der Hand, aber ich habe es gesehen. Unmittelbar danach glaubte sie ohne jeden Beweis plötzlich all seine Vorwürfe gegen die Zwerge. Für mich sind das Beweise genug, um jeden Zweifel auszuräumen.«
    »Ich habe noch nie von einem Wesen gehört, das zu so etwas in der Lage ist«, blieb Lakanas weiterhin skeptisch. »Aber wenn es existieren sollte, würde es eine ungeheure Gefahr für uns darstellen. Konntet Ihr nichts Näheres darüber in Erfahrung bringen?«
    »Leider nein. Ich habe nur einen vagen Eindruck von einer unermesslich finsteren Macht und ebenso finsteren Plänen wahrgenommen. Einer Macht, die nicht der winzige Teil in Pelariol besaß, sondern das Wesen, von dem er stammte. Aber als wir seinen geistigen Widerstand zu brechen drohten, tötete es Pelariol und damit auch sich selbst, ehe ich mehr herausfinden konnte.«
    Lautstarkes Gemurmel setzte ein, doch erkannte Gelinian, dass bei den meisten die Zweifel überwogen. Zu ungeheuerlich waren ihre Behauptungen und die von ihr heraufbeschworene Gefahr. Wenn eine solche Kreatur tatsächlich existierte und scheinbar mühelos die Herrin Illurien, die stärkste Magierin ihres Volkes, in ihre Gewalt gebracht hatte, dann könnte auch ihnen jederzeit das gleiche Schicksal drohen. Sie waren nicht bereit, das einfach so hinzunehmen.
    »Ich bin nicht überzeugt«, ergriff Lakanas schließlich wieder das Wort. »Es ist nicht so, dass ich an Euren Worten

Weitere Kostenlose Bücher